Vorgrundierte Leinwände nochmal grundieren?

jureg

Neuer User
Hallo Malkollegen,

auf die Gefahr hin hier etwas belächelt zu werden :) aber ich bin noch Newbie in diesem Bereich, trotz meines forgeschrittenen Alters. Ich habe einige fertig grundierte Leinwände auf Holzrahmen gekauft und nun etwas Bedenken, dass diese Vorgrundierung nicht unbedingt die Beste ist. Macht es Sinn diese bereits vorgrundierten Leinwände nochmal mit Hasenleim zu behandeln und anschließend mit Gesso um sicher zu sein, dass der Untergrund auch auf Dauer rissbeständig bleibt, oder hält der Leim nun auf der bereits grundierten Fläche nicht mehr?
Bin für etwas Info sehr dankbar

MfG
Jürgen
 

Sonnenwurm

Senior Mitglied
Hey Jürgen,
Willkommen!
Belächelt wirst du sicher nicht, ist doch legitim Fragen zu stellen....
Mit Hasenleim kenne ich mich nicht aus, aber ich packe ganz gern noch Gesso auf bereits grundierte Leinwände, weil ich mir so selber einen groben Untergrund bereite, das mag ich ganz gern.
Habe aber auch Bilder sofort draufgemalt und da ist in 20 Jahren noch nix gerissen....
Keine Ahnung, wie die Bilder in 100 Jahren aussehen, aber das bekomme ich ja nicht mit..... Bin halt Hobbymalerin, dafür langt es.
Grüße, Sonnenwurm
 

Gregorio

Aktives Mitglied
Hallo Jürgen

Wenn man qualitativ gute Leinwände kauft sollte das nicht nötig sein. Ich kenne niemand der seine Leinwände ein zweites Mal grundiert. Viel wichtiger ist das richtige Vorgehen bei der Malerei . Malmittel nur wenn unbedingt nötig, und einhalten der Grundregel ,fett auf mager.

Gruss Gregorio
 

jureg

Neuer User
Hallo Sonnenwurm,
Hallo Gregorio,

danke für die netten Tips, das hilft mir schon mal weiter. Also werde ich noch etwas Gesso nehmen und loslegen :-)
Mal schauen, was dabei raus kommt

LG
Jürgen
 
K

karlwei

Gast
ich grundiere mir meine LW selber, manchmal mit Halbkreidegrund, also Kreidegrund mit öl, dabei wird Hasenhautleim verwendet, ist ein wenig aufwändig aber für mich zahlt es sich aus.
Hat man einen grundierte Lw gekauft ist das fast immer mit Gesso Grund den es heute zu kaufen gibt grundiert - Acryl mit Kreide, hat mit den Gesso von früher nix zu tun und hat auch keinen Leim drinnen, daher würde ich abraten ihn wieder mit Hasenhautlein zu bestreiche, das dürfte schief gehen.
Nimm einfach den Grund den man zu kaufen bekommt und streiche ihn einige mal über die LW, das müsste genügen.
lg Karl
 

Johndell

Senior Mitglied
Hasenleim macht keinen Sinn, dieser wird nur als Versiegelung benutzt damit das Gesso nicht durchschlägt.

Durchaus ist es üblich die Leinwand mehrfach zu Grundieren, ich kenne es von einigen Amerikanischen Profis die eine dreifache Grundierung benutzen, um detailliertes arbeiten zu ermöglichen.
Dies kann man also durchaus machen.

Allerdings beugt man damit nur bedingt Risse vor, weil Gesso ein etwas weicheres Material auf Acryl Basis ist und sich mit der zeit genau so dehnt wie die Leinwand, sofern diese aus Baumwolle ist.... Öl hingegen wird mit der Zeit immer härter, was eben zu der Rissbildung führt. Ich benutze daher oft einen Oil Primer der sehr hart wird und dies verhindert. Wenn man keinen Primer verwenden will und denn noch mehrfach grundieren möchte, sollte zumindest auf eine nicht so stark saugende Grundierung achten. Diese kann sonst zuviel Öl aus der frischen Ölfarben saugen, und dies wäre auch ein Faktor für Rissbildung.
 

Inge

SUPERVISOR
Zusätzliche Gessoschichten habe ich bisher eigentlich auf eine präparierte Leinwand nur gestrichen, wenn ich z. B. Portraits zu malen hatte und die Oberfläche nicht fein genug war. Ansonsten finde ich auch grobe Oberflächen für Öl ganz gut, aber
bei Portraits von weniger Schichten braucht man halt manchmal die Leinenstruktur nicht auf der Wange, gell? Dann einfach etwas verdünnt oder pur, je nach Konsistenz, auftragen, trocknen, quer nochmals, mit feinem Schleifpapier drüber und ggf. verdünnt nochmals wiederholen.

Zur Halbarkeit hätte ich noch nie Negatives gehört.
 

Lillemut

Senior Mitglied
Hallo Jürgen

Wenn man qualitativ gute Leinwände kauft sollte das nicht nötig sein. Ich kenne niemand der seine Leinwände ein zweites Mal grundiert. Viel wichtiger ist das richtige Vorgehen bei der Malerei . Malmittel nur wenn unbedingt nötig, und einhalten der Grundregel ,fett auf mager.

Gruss Gregorio
Dem kann ich zustimmen.
Wenn du günstige Leinwände kaufst, z.B. beim Discounter oder in der Postenbörse, dann kommt es häufig vor, dass die Farbe nicht gleichmäßig haftet.
Also besser gleich eine gute Leinwand kaufen. Mit der Zeit findest du heraus, auf welcher Oberfläche du am liebsten malst.
Viele bevorzugen etwas Struktur, ich mag lieber möglichst wenig Struktur.
Für Portraits kaufe ich gleich eine Leinwand, die sehr fein und fast glatt ist.
 

Gregorio

Aktives Mitglied
Bravo Lillemut

Wenigstens noch jemand der in die selbe Kerbe haut, dachte schon ich sei der einzige der die Leinwände nicht nachbehandelt ! In erster Linie ist wichtig was man auf die Leinwände pappt,
Für die Untergründe interessiert sich am Schluss der Betrachter kaum.

Gruss Sepp
 
Zuletzt bearbeitet:

Johndell

Senior Mitglied
Untergründe können schon dem Betrachter auffallen, nur weiß dieser nicht immer das bestimme Effekte auf diesen resultieren.

Die größte Differenz ist Gesso und Oil Grundierungen, die die Farben aquarellig aussehen lassen können weil sie nur ganz schwach saugen. Dies hat auch Vorteile auf die Farbbrillanz, weil farben mit den Untergründen besser reflektieren können. Man kann längere pinselstriche ausführen, auswaschungen etc. Gesso ist für Alla Prima besser, für Bob Ross oder Pein Air Malerei. Da man die Farben nicht mehr abheben kann, kann man dafür direkter und leichter Modellieren und sogar eine Zweite Schicht in nur einem Arbeitsgang auftragen.

Daher gibt es da kein richtig oder falsch, jeder Maler der Fortgeschritten ist wird mit der Zeit sein Material seinen eigenen Bedürfnissen anpassen und eigende Wege gehen. Manchen ist generell Leinwand zu umsicher und nutzen Aluminium Platten mit der guten und alten Bleiweißgrundierung.

Ich denke für Anfänger ist Gesso besser, Ölgrundierungen sind sehr schwer zu handhaben und mehr was für Leute die eine lose und sichtbare Pinselfrühung haben wollen, da man sehr leicht seine Pinselfühung korrigieren und hin und her schieben kann.

Die Struktur ist auch nicht unwichtig, bessonders feine Strukturen bis hin zu Spiegelglatten oberflächen die Papier ähnelt, lassen die subtilen Verläufe besser zur Geltung kommen. Aber alles eine Frage der Bildgröße...
 

jureg

Neuer User
Hi an Alle,

vielen Dank für die vielen interessanten Antworten. Dieses Forum gefällt mir jetzt schon sehr gut, weil man wirklich freundlich empfangen wird und tatsächlich fachkundige Hilfe und Tips bekommt. :-)

LG
Jürgen
 

Akima

Mitglied
Lieber Jürgen
ich glaube jeder hat so seine eigene kreative Art. , Meine Leinwände sind auch vorgrundiert, aber ich grundiere sie noch einmal mit Latex Bindemittel.
es ist glatter , Feuchtigkeit wird nicht so leicht aufgesogen, was für Acryl ganz toll ist und es glänzt.
Liebe Grüße
Akima
 

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