Vergleich zwischen verschiedenen Bleistiftfabrikaten

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
Hallo,

da gerade in meinem anderen Thread das Thema Härtegrade gestreift wurde und da offenbar größere Unterschiede trotz nomineller Gleichheit zwischen den Fabrikaten bestehen, will ich mir mal erlauben, auf die umfangreichen Tests von Herrn Ben Butzer hinzuweisen (in englischer Sprache).

http://benbutzer.com/blog/?cat=21

Wird sicher bereits einigen bekannt sein, aber so erschöpfend wie Herr Butzer dürfte kaum jemand die Bleistifte des Weltmarktes getestet haben.
 

Bree

Senior Mitglied
Danke für den Link, hier lese ich gerne mit.

Inwiefern ich mich jetzt aber auf die Empfehlungen verlassen kann, ist ein wenig fraglich für mich.
Will jetzt nicht Koh-i-noor schlecht machen aber ich hätte da schon einen Stift, der über das Papier eher "kratzte". Möglich, dass es ein "Montagsteil" war aber ich hab seit dem die Finger davon gelassen.

Mehr über eigene Erfahrungen meiner Bleistifte folgen noch. :-)
 

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
Mit Koh-I-Noor habe ich leider keine Erfahrungen.

Welcher Härtegrad war es denn? Ab einer gewissen Härte kratzen ja letzlich alle Bleistifte, wobei ich da mit den ganz harten auch keine großen Erfahrungen habe, da sie sich ja kaum abnutzen. Hatte bisher Staedtler und brauche in 3H gerade Uraltbleistifte aus der Zeit um 1960 auf als Faber-Castell noch A.W. Faber hieß.:00000295: Bei einem weicheren Bleistift würde das aber wirklich zumindest auf einen Ausrutscher hindeuten.

Womit ich bisher allerdings reproduzierbar schlechte Erfahrungen gemacht habe sind die Spitzer-Klingen von Faber-Castell, jedenfalls, wenn man sich erdreistet, einen Bleistift, der nicht aus Zedernholz besteht, anzuspitzen, dann ist die Klinge in kürzester Zeit stumpf, KUM steckt das dhingegen weg. Wobei sich das auch wieder geändert haben kann, ich habe nachdem ich zufällig einen Spitzer von KUM erwarb nie wieder etwas anderes gekauft.
 

ErnstG

Senior Mitglied
Auch wieder ein Dauerbrenner-Thema über völlig unwichtige Dinge.
Egal um welches Produkt es sich handelt, kann man ellenlange
Abhandlungen schreiben und so tun als hätte man die Weisheit mit
der Schöpfkelle anstatt mit dem Suppenlöffel gefressen. Letztendlich
ist es entscheidend was ich aus dem vorhandenen Material imstande
bin zu fertigen.
Da habe ich Arbeiten von chinesischen Künstlern in Aquarell gesehen,
die treiben einem vor Exzellentheit die Tränen in die Augen und alles
mit minderwertigen Farben und Pinseln gefertigt.
Also bitte rechtzeitig aufhören mit dem Theoriegesülze, dass man nur
mit teuerstem Equipment fantastische Arbeiten erstellen kann.
Der "Künstler" und sein Können sind am Ende maßgebend und sonst
nichts - das Material arbeitet nicht von selbst, dazu braucht es einen
kompetenten Bediener.

Ernst
 
Zuletzt bearbeitet:

Bree

Senior Mitglied
Zeichenfreund, das war definitiv ein B Bleistift.

Ich arbeite viel mit Faber Castell. Nicht weil ich sehr überzeugt bin, sondern weil ich noch nicht viele verschiedene probiert habe und ich recht gut damit klar komme.
Vom Härtesten hin bis zu Weichsten, ich weiß, dass ein harter Bleistift kratzen kann;-)

Von Staedtler der 8 B Stift, fällt mir gerade ein, das muss ein andere Substanz sein als ein gewöhnlicher Bleistift. Er ist zwar im schwarz sehr tief, was unheimlich toll ist aber er glänzt nicht, wie der klassischen Bleistift. Er ist nach dem Auftrag, stumpf.
Bei einer Zeichnung mit verschiedenen Bleistiftstärken, ist es schade, wenn man ihn benutzt und das Bild dann am Ende ungleichmäßig reflektiert.
 

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
Morgen, Ernst!

Nichts liegt mir ferner, als hier Materialfetischismus zu betreiben. Warum jemand wie Herr Butzer die Produkte des Weltmarktes durchtestet, mag unterschiedliche Gründe haben, Lust am Experimentieren, die Suche nach dem allerbesten Bleistift, theoretisch wäre es natürlich auch denkbar, daß so jemand schlicht nicht wirklich zeichnen kann und das dann eben durch Materialstudien ersetzt, um so doch irgendwie einen Beitrag zur Zeichnerei zu leisten und Anerkennung zu finden. Ich finde es jedenfalls sehr freundlich von ihm, daß er uns völlig kostenlos an seinen Tests teilhaben läßt, egal, was ihn nun dazu treibt.

Aber der Kern der Sache ist doch, daß es meines Erachtens nicht schaden kann, zu wissen, wie sich die Härtegrade eines Herstellers verhalten, wie die Bruchfestigkeit der Minen ist, ob sie kratzen usw. Mag ja sein, daß man zum Beispiel ungleichmäßig und brüchig fabrizierte Minen des 10-Cent-Bleistifts aus dem Restpostenladen als Könner ausgleichen kann oder so zeichnen, daß es keine Rolle spielt, weil der Bildinhalt das fünffach aufwiegt.

Nur kennen sollte man die Charakteristiken seines Bleistiftes, da eben nicht alle sich gleich verhalten und es ist schon irgendwie blöd, wenn einem die 2B von Staedtler ausgegangen ist und man kauft im nächstgelegenen Schreibwarenladen 2B von Faber-Castell und plötzlich stellt man zuhause fest, daß der Stift nach Staedtlers Graden ja bloß irgendwo so bei knapp B liegt.

Man kann natürlich immer die selbe Marke kaufen und das Problem ist erledigt, aber das von der Kollegin geschilderte Koh-I-Noor ist bei mir weit und breit nicht erhältlich, hätte ich mir das als Sortiment online bestellt und bräuchte jetzt spontan einen Ersatz für diesen oder jenen Härtegrad, sei es, weil ich ihn verzeichnet habe oder weil ich ihn irgendwo verloren habe, müßte ich erst mal überlegen, was ich nun nehme.

Wenn wir bei China sind, sind diese Bleistifte für ein paar Cent die reinste Wundertüte, was Gradation und Bruchfestigkeit sowie Holzqualität angeht und der Strich meist sehr drucksensibel. Mal kratzen sie fürchterlich, dann sind sie wieder schön usw. Kann man natürlich auch mit zeichnen, muß man sich aber drauf einstellen, wobei es wohl individuell verschiedene Grenzen gibt, was man sich zumuten will oder sollte. Bis jetzt zeichne ich bloß, aber bei kritischeren Angelegenheiten, wäre mir endgültig die Zeit zu schade, mit irgendwelchen minderwertigen Produkten, die Zerstörung des mühsam gemalten Bildes zu riskieren. Weiß man denn, ob irgendwelche von windigen Geschäftemachern zusammengerührte Billigfarben nicht auf Dauer das Papier angreifen?

Ansonsten komme ich ja von der Photographie, wo es diesen Glaubenskrieg in vermutlich weit schärferer Form auch gibt: Kenne da Leute, die nichts können und dafür aber mit Leica oder Hasselblad angeben wollen, aber auch die tolle Story, wo ein Kollege, der meinte, es komme überhaupt nicht auf das Material an, mal mit Kiev 88 (sowjetische Mittelformatkamera) und über Ebay erstandenem chinesischem Schwarzweißfilm zum Leidwesen des Ehepaars gepflegt die Hochzeitsbilder vergeigt hat. Seitdem hat der Mann, der wirklich beeindruckende Bilder macht, auch etwas umgedacht, obschon ihm auch mit diesem Equipment beeindruckende Aufnahmen gelungen sind.

Hochachtung vor jedem, der es schafft, mit dem schlechtesten Material hervorragende Bilder zu zeichnen/malen, aber ich muß jetzt auch nicht unbedingt unter materialen Bedingungen zeichen/malen, wie der chinesische Bauer im Malzirkel der Volkskommune während der Kulturrevolution, nur um zu zeigen, daß es mit viel Leidenschaft und Frustrationstoleranz auch geht.
 

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
Zeichenfreund, das war definitiv ein B Bleistift.

Ich arbeite viel mit Faber Castell. Nicht weil ich sehr überzeugt bin, sondern weil ich noch nicht viele verschiedene probiert habe und ich recht gut damit klar komme.
Vom Härtesten hin bis zu Weichsten, ich weiß, dass ein harter Bleistift kratzen kann;-)

Von Staedtler der 8 B Stift, fällt mir gerade ein, das muss ein andere Substanz sein als ein gewöhnlicher Bleistift. Er ist zwar im schwarz sehr tief, was unheimlich toll ist aber er glänzt nicht, wie der klassischen Bleistift. Er ist nach dem Auftrag, stumpf.
Bei einer Zeichnung mit verschiedenen Bleistiftstärken, ist es schade, wenn man ihn benutzt und das Bild dann am Ende ungleichmäßig reflektiert.

Ja, das spricht dann sicher für einen zumindest zeitweisen Qualitätsmangel, wenn es ein B war. Ob es harte Bleistifte gibt, die überhaupt nicht kratzen wäre eigentlich interessant, bei meinem Lebensvorrat 3H und 2H aus Fabers Nachkriegsproduktion, die ich auf einem Flohmarkt erstanden habe, werde ich das aber vermutlich nie in Erfahrung bringen.:00000285:

Danke für den Hinweis, Staedtlers 8B hatte ich noch nicht, aber genau solche Beobachtungen rechtfertigen eben eine Materialkunde. Vor allem, weil man ja zuweilen doch unbedarft rangeht.
 

ErnstG

Senior Mitglied
Ansonsten komme ich ja von der Photographie, wo es diesen Glaubenskrieg in vermutlich weit schärferer Form auch gibt: Kenne da Leute, die nichts können und dafür aber mit Leica oder Hasselblad angeben wollen, aber auch die tolle Story, wo ein Kollege, der meinte, es komme überhaupt nicht auf das Material an, mal mit Kiev 88 (sowjetische Mittelformatkamera) und über Ebay erstandenem chinesischem Schwarzweißfilm zum Leidwesen des Ehepaars gepflegt die Hochzeitsbilder vergeigt hat. Seitdem hat der Mann, der wirklich beeindruckende Bilder macht, auch etwas umgedacht, obschon ihm auch mit diesem Equipment beeindruckende Aufnahmen gelungen sind.
Hochachtung vor jedem, der es schafft, mit dem schlechtesten Material hervorragende Bilder zu zeichnen/malen, aber ich muß jetzt auch nicht unbedingt unter materialen Bedingungen zeichen/malen, wie der chinesische Bauer im Malzirkel der Volkskommune während der Kulturrevolution, nur um zu zeigen, daß es mit viel Leidenschaft und Frustrationstoleranz auch geht.
Zum Fall des Fotografen mit Fremdmaterial kann ich mich auch nur
wiederholen und schreiben, dass man sein Equipment beherrschen muss,
bevor man es einsetzt. Dumm gelaufen, aber selbst schuld und nicht die
russische Kamera und der chinesische Negativfilm. Du schreibst ja selbst,
dass er damit beeindruckende Aufnahmen erstellt hat. Aber vermutlich
erst, als er vorher damit entsprechend "geübt" hat.
Wer sagt, dass trotz permanenter Materialkontrolle keine Nieten auf den
Markt kommen? Egal ob Bleistift, Farbe, Pinsel oder Papier. Wie oft habe
ich schon von namhaften Papierherstellern Bogen erwischt, sündteure
Pinsel und Farben gekauft, die dem Ruf der ihnen vorauseilte nicht im
geringsten entsprochen haben. Auch damit kann man arbeiten, wenn man
auf den Produktionsfehler eingeht. Ist das nicht eine Form von Kunst, als
dies nur mit perfekter Ausstattung glauben zu können? Sicherlich nicht
optimal, aber es geht und oft sogar besser als gedacht.

Ernst
 

MonaB

Forum-Guru
Teammitglied
Administrator
So ein bißchen muss ich Ernst Recht geben: wer nicht zeichnen kann, wird es auch mit dem tollsten Material nicht plötzlich können.

Trotzdemhabe ich mir den Test von Herrn Butzer angesehen; ganz uninteressant ist er sicher nicht. Allerdings auch nicht sonderlich relevant, das ein Großteil der vorgestellten Marken hier in Deutschland nicht oder nur sehr schwer (und teuer, da hohes Porto aus dem Ausland) zu bekommen sind.

Wer mit den hier in Deutschland erhältlichen Marken Bleistiften zeichnet -und ich rede jetzt nicht von Billig-Importen, die man über E*ay aus Fernost kauft- erhält in jedem Fall eine gute bis sehr gute Qualität.
Die Unterschiede der einzelnen Härtegrade sind auch zu vernachlässigen, da kaum spürbar.
Einzig die von Bree schon erwähnte Marke Staedtler unterscheidet sich mit 7B und 8B von anderen Marken, da diese tatsächlich mehr an Farbstiftminen erinnern.

Leider wird in solchen Tests selten auf das Papier eingegangen.
Sicher wird der "Könner" auch auf billigem Kopierpapier ein Meisterwerk zeichnen - mit einem geeigneten Qualitätspapier wird er aber sicherlich noch mehr aus seinem Werk rausholen können.
Während billiges Papier nach ganz wenigen Schichten gesättigt ist, kann man auf gutem Papier selbst mit einem 2B so viele Schichten übereinander legen, dass fast die Schwärze von 8B erreicht wird.
 

Ernesto

Senior Mitglied
Einzig die von Bree schon erwähnte Marke Staedtler unterscheidet sich mit 7B und 8B von anderen Marken, da diese tatsächlich mehr an Farbstiftminen erinnern.
das stimmt wohl.
Der Staedtler Lumograph black hat einen hohen Rußanteil und ergibt matte, tiefschwarze Flächen.
Ein klasse Bleistift für kontrastreiche Zeichnungen, ähnlich wie Kohle.

In Kombination mit "normalen" eher glänzenden Graphitstiften finde ich ihn eher störend.

Hier ein Vergleich: links der Staedtler rechts Faber-Castell 9000.
Beides 4B, gleiches Papier, gleicher Druck.
LG Ernesto
 

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Zeichenfreund

Aktives Mitglied
@ErnstG

Der Photograph hat im Grunde nicht mit Fremdmaterial experimentiert: Kiev 88 und der chinesische (nur über Ebay erhältliche Film) waren sein Standardmaterial. Es handelt sich bei der Kamera weitgehend um die Kopie der schwedischen Hasselblad, die in ihrer Urversion wegen konstruktiver Schwächen schon unter schwedischen Produktionsbedingungen Zicken machte, was dann natürlich bei sowjetischer Planwirtschaft mit ihren Qualitästproblemen und Qualitätsschwankungen erst recht der Fall war, aber offenbar in der trägen Planbürokratie nicht bis Moskau durchdrang. Damals Student, natürlich knapp bei Kasse, ein bißchen links angehaucht, grundsätzlicher Glückspilz usw. schlug er die Warnungen in den Wind, daß der Verschluß der Kiev bei starker Belastung gerne mal streikt und daß sein Lieblingsfilm zum Drittel des Kodak-Preises unter massiven Chargenschwankungen leidet.

Was war also passiert? Da man bei Hochzeitsbildern natürlich ordentlich Material durch die Kamera ballert, machte der Verschluß nach einer Weile nicht mehr so recht, was er sollte und da ein Unglück selten allein kommt und der Filmhersteller beim Schutzpapier des Rollfilms Mist gemacht hatte, hatte das mit dem Film damit reagiert und das Papiermuster und die Zahlen und Markierungen sich chemisch in den Film belichtet. War bei den saumäßigen Qualitätsstandards natürlich vorauszusehen, etwa so wie bei einem Dutzend Bleistifte zu einem Euro oder Pinseln aus Plastik.

Mag sein, daß das Kunst war, so im Sinne einer Fundamentalkritik am kapitalistischen Kostendruck einer chinesischen Klitsche und der sowjetischen Kommandowirtschaft gleichermaßen, aber Braut und Bräutigam fanden das natürlich weniger lustig und der Photograph hatte den Spott. Und ich denke, es wäre auch nicht witzig, wenn einem das Gemälde nach einigen Jahren wegen Säurefraß zerbröselt oder die scheinbar so leuchtenden Farben nach kürzerer Zeit ausbleichen.

Wer kein Geld hat, muß natürlich Kompromisse eingehen, aber gerade der hat vielleicht ein Interesse daran, den besten Kompromiß zu finden. Also vielleicht der ordentliche Bleistift für 50 Cent statt dem Faber-Castell 9000 für 1,50. Das noch brauchbare Papier statt dem Kopierpapier, das dann fleckig wird. (Wenn ich mir da so meine Reclams und Hamburger Lesehefte aus der Schule ansehe und wie sich das Papier gehalten hat...)

Ansonsten hast Du natürlich Recht, daß man auch unter Luxusprodukten richtigen Schrott einkaufen kann. Aber genau deshalb tauscht man sich ja aus. Daß ein handgeschöpftes Büttenpapier zu schweizerischen Löhnen teuer ist, versteht sich von selbst, daß es gut ist, ist noch nicht gesagt, denn auch in der miesesten Qualität würde es seinen Preis haben. Daß ein unter abenteuerlichsten Bedingungen irgendwo in einem Drittweltland produziertes Papier aber besser ist, das glaube ich nun auch nicht.

@Mona B

Ja, die nur in den USA erhältlichen Marken sind auf den ersten Blick nicht interessant. Er hat aber fast alles getestet, was es hier von Rang gibt: Staedtler, Faber-Castell, Lyra, Caran d'Ache (Schweiz), Koh-I-Noor (Tschechien), Cretacolor aus Österreich und die Royal-Bleistifte aus Fernost für den kleinen Geldbeutel. Falls Du aber mal Urlaub in den USA oder Japan machst und dort dann plötzlich einen Bleistift brauchst, weißt Du schon mal, was Du kaufen könntest. Wobei vermutlich das Porto den Kohl jetzt auch nicht fett macht, wenn ich unbedingt die schicken roten Bleistifte von Mitsubishi haben will, auch wenn das rational vielleicht keinen Sinn macht.

Was das Papier angeht, so scheint das wohl damit zusammenzuhängen, daß das dünne Kopierpapier nach mehreren Schichten glatt wird, zumindest, wenn man fester aufdrückt. Aber auch hier macht es eben doch Sinn, Vergleiche anzustellen, welches Material gut und idealerweise auch günstig ist, auch wenn damit natürlich noch kein gutes Bild gezeichnet ist. Ansonsten zeichnet man vielleicht ausschließlich auf Kopierpapier und denkt, daß Papier allgemein so ist, wie es ist.

Aber ich wollte eigentlich ja nur einen Linktipp geben und keine großen Diskussionen über Sinn und Unsinn vom Zaun brechen.
 

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
das stimmt wohl.
Der Staedtler Lumograph black hat einen hohen Rußanteil und ergibt matte, tiefschwarze Flächen.
Ein klasse Bleistift für kontrastreiche Zeichnungen, ähnlich wie Kohle.

In Kombination mit "normalen" eher glänzenden Graphitstiften finde ich ihn eher störend.

Hier ein Vergleich: links der Staedtler rechts Faber-Castell 9000.
Beides 4B, gleiches Papier, gleicher Druck.
LG Ernesto


Das zeigt wirklich schön die Unterschiede, weil man sieht, was ein "nimm noch nen 4B" in Wahrheit alles bedeuten kann. Ich persönlich hatte mit Staedtler angefangen, weil es die halt dort gab, wo ich einkaufte. Daß die nicht dem "Standard" entsprechen, sondern eigentümlich sind, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewußt.
 

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
Ich grabe meinen Thread nochmal aus: Ich kaufe immer mal wieder irgendwelche billigen Bleisifte, diese weisen meines Erachtens einen wesentlichen Unterschied zu den "Guten" , (Faber-Castell, Staedtler) auf, sie sind druckempfindlicher, was de Schwärzung angeht. Das scheint daran zu liegen, daß die teuren Bleistifte heute polycarbonisiert sind, also mit chemischen Stoffen versetzt, um bruchfester zu werden. Das führt ein wenig zu einem gummiartigen Rutschen über das Blatt und einem schlecht variierbaren Schwärzungsgrad ohne zu sehr aufzudrücken. Leider sind die billigen aus Volkschina nicht qualitätskonstant, einige von mir gelegentlich erworbene Faber-Bleistifte aus Tagen als Dr. Adenauer Bundeskanzler war, haben beide Eigenschaften - sie reagieren mehr auf die Führung, sind aber konstant in der Fertigungsqualität. Gibt es einen Hersteller, der Qualität liefert, aber den "High-Tech wegläßt"? Koh-I-Noor vielleicht? Da habe ich schon Beschwerden über die Brüchigkeit der Fallminen beim Transport gelesen, würde passen.

PS: Ich habe natürlich diverse Härtegrade, es geht mir darum, mit einem einzigen Stift bei Abstufungen bei Bedarf etwas flexibler zu sein. ohne ständig die Gradation zu wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
Ebenfalls nichts für ungut, aber ich arbeite zur Zeit hauptsächlich an meiner Schraffurtechnik bzw. versuche die Wiedergabe von Licht und Schatten, die Abstufungen dazwischen besser zu beherrschen, so daß das Ergebnis meiner Zeichnerei weniger Zufallsprodukt wird. Da das Ergebnis dieser Arbeit zur Zeit aber eher keine richtigen Bilder sind, veröffentliche ich sie auch nicht.

Ansonsten habe ich ja schon die ein oder andere Zeichnung hochgeladen. Aber überhaupt muß ich so manches noch durchdringen, dem ich Anfangs zugunsten dem überhaupt Zeicnen, keine große Beachtung geschenkt hatte, das aber doch berücksichtigt sein will. Daß das Schreiben leichter fällt, als das Zeichnen sei unumwunden zugegeben. Außerdem zeichne ich - wie gesagt - vorwiegend bis nahezu ausschließlich Menschen, und da kann ich schon prinzipiell nicht alles einstellen, was ich zeichne.

Ich werde aber sicher auch immer wieder etwas hochladen, wenn ich denke, daß es sich lohnt. Momentan verusche ich aber eher meine Arbeitsweisen zu verbessern.
 

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