Finde es toll, dass du dich da so reinkniest, Monika!
klar, nach live-model malen ist oft besser, dennoch male ich auch sehr gern nach fotos...man kann sich zeit nehmen, es auf dem kopf anschauen etc... hat alles vor- und nachteile sicherlich.
finde das anfangs auch nicht verkehrt... hab mir anfangs gern auch gute fotovorlagen gesucht (wo z.b. das portrait gut ausgeleuchtet ist, möglichst nicht mit frontalem licht, bzw. auch nicht unbedingt frontal oder auch seitlich (wie die portraits von deinem mann oben)... oder kombination aus live und nach foto... hatte damals von meiner stief-oma fotos gemacht (hab sie für gutes licht nah am fenster sitzen lassen, leicht seitlich, so, dass die schattengebung das gesicht gut plastisch formt)... da kann man dann auch später immer mal wieder vergleichend raufschauen...)...
versuche mich kurz zu fassen, und geh grob auf einiges ein, was man übend angehen könnte, um sich zu verbessern....
proportionen, komposition, perspektiven, hell-dunkel-verteilung (tonwertskalen etc.)
an all diesen kann man gut auch üben, von leicht zu immer schwerer übergehen... jedes thema für sich sollte m.M. geübt werden...
nachwievor bin ich fan von grundlagentraining... ganz wichtig auch TONWERTE... dafür ggf. auch grundformen/objekte üben..kugel etc., lichtlogik sollte sitzen, findet sich überall, auch bei portraits etc.., also wenn du weißt, wie sich licht an körpern verhält etc., kannst du das jederzeit anwenden (hier erhöht das wissen und die übung auch die möglichkeiten, ein z.b. nicht ganz so "gutes" foto verwenden zu können bzw. nicht gut sichtbare details mittels lichtlogik zu optimieren (der betrachter braucht oft die klarheit - jeder hat seine sehgewohnheiten und empfindet schnell etwas als "komisch", wenn die lichtlogik nicht passt.. oft kann er das auch nicht erklären, weiß es nicht..soll sagen: ist sehr wichtig, das zu beherrschen....
gerade auch, wenn du ein portrait heller oder dunkler umsetzen möchtest, brauchst du kenntnis darüber bzw. einen geschulten blick (kenntnis hilft dabei, irgendwann ist es ja auch verinnerlicht und wird automatisiert klappen)... tonwerte stehen im verhältnis zueinander, die gleich bleiben sollten, auch, wenn wir heller oder dunkler werden.... sieht man sehr oft.. es werden einige schatten verstärkt, andere nicht so kräftig gesetzt... oft werden aber halbschatten verstärkt und tiefe schatten teils vergessen... kann man sich gut vorstellen, dass das gesamtergebnis nicht stimmig sein kann... siehe auch das thema: falten.... oft viel zu dunkel und hart gesetzt, oft aber eben auch nicht licht-schatten berücksichtigt....
will mich nicht zu sehr vertiefen... genau schauen, vergleichen etc.. ist immer wichtig und kann man nicht genug üben...
wenn die tonwerte sitzen, würde ich nach und nach zum farbigen übergehen... das ist nochmal ein großer schritt, würd ich sagen....
farben in ihrer art und sättigung zu erkennen, ist oft nicht so einfach.... gerade die sättigung ist ein sehr großes thema (z.b. für mich)....
also die farben der haut z.b..... werden oft viiiiiel zu gesättigt gemalt (finde deine obigen auch etwas zu gesättigt noch)... interessant in diesem zusammenhang, das spiel der komplementären farben... wie kann ich eine farbe entsättigen (mit der komplementärfarbe oder mit grau...)... weiterhin ist spannend und interessant zu wissen, wie farbtemperaturen sich gern abwechseln bei den übergängen zwischen licht und schatten etc...
optische grautöne tragen die farben in bildern (hab ich mal gelesen und find ich gut)... wenn alles quietschend bunt ist, kann sich nichts hervorheben, also wichtige bereiche können so auch hervorgehoben, unwichtige in den hintergrund gedrängt werden usw...
es ist eine spannende reise - die macht aber enorm viel spaß und hilft auch dabei, sich zu entwickeln.... ganz viele techniken üben...nur so kann ich frei wählen.... wo kann ich denn frei sein, wo ich nur eine möglichkeit kenne, eine sache zu machen :)
in diesem sinne: viel erfolg und gern weiter zeigen und fragen, wenn du was wissen möchtest:)