Hilfe bei Ölportrait

Dietmar2

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Hallo ihr Spezialisten,

Ich möchte ein Portrait meiner Enkeltochter fertigen und bin der Meinung, dass das Gesicht nicht absolut identisch und authentisch ist.
Wer kann mir, was ich für einen Fehler gemacht habe.

über Tipps aus der Gruppe würde ich mich freuen.

viele Grüße
Dietmar
 

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Bunny0904

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Das meiste sind nur Schattenfehler (fehlende Schatten) und eben die übliche Gleichmäßigkeit. (Bei der Augenbraue rechts das kindliche beachten, da sind nur wenige volle Haare)
Am Ohr stimmt allerdings die Perspektive nicht ganz, es muss außerdem außen noch sehr viel dunkler werden.
Ich hab es mal übereinander gelegt, das rechte Auge scheint verrutscht zu sein.
Warte mit der Bearbeitung aber bitte bis noch jemand anderes kommentiert hat, ich bin echt schon lange aus der Ölmalerei raus. Werde aber mit Freuden Deinen Fortschritt beobachten. :)
(Richtungsangaben sind vom Betrachter aus gemeint)
 

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MonaB

Forum-Guru
Teammitglied
Administrator
Ich habe es auch mal übereinandergelegt, und mich am vom Betrachter aus linken Auge und der Nase orientiert.
Es ist einiges etwas verrutscht:
links oben die Stirn, rechts der Haaransatz. Das Haarband.
Das rechte Auge, das Ohr.
Die untere Gesichts/Kinnform. Der Mund.
Es wäre also einiges zu korrigieren.
Falls du selber ein Malprogramm hast, lege es doch auch übereinander, so kannst du genauer sehen, wo es noch hapert, das geht gut über das Sichtbar machen der Ebenen
 

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Bunny0904

Aktives Mitglied
Danke Moni, jetzt sieht man es viel deutlicher.
Ich lege es per Photoscape übereinander, wenn überhaupt mal. Meist brauche ich das nicht sondern sehe so wo es hakt, allerdings nur bei meinen Bildern.
 

Dietmar2

Aktives Mitglied
Einen schönen guten Morgen an alle.

vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Ich habe leider kein Bildbearbeitungsprogramm und muss mich auf mein Augenmaß beschränken.
Ich muss allerdings auch sagen, dass lediglich das Gesicht einigermaßen fertiggestellt ist. Der Haaransatz ist nur grundiert und noch nich positioniert.
Banny: welche Schatten meinst du?
Die zu verstärken wäre nur ein kleines Problem.
Ich war der Meinung, dass dem Gesichtsausdruck das kindliche Lächeln fehlt und die Mundpartier und die Betonung der Wangen sowie das Kinn dafür verantwortlich wäre.
Weiterstgehend so wie Mona es erkannt hat
Ich schau mir die von euch genannten Positionen nochmal genau an.
Vielen Dank nochmal an Mona und Banny für die Unterstützung. Ich wünsche euch allen einen schönen Tag.
 
A

Andrea_justme

Gast
Ich war der Meinung, dass dem Gesichtsausdruck das kindliche Lächeln fehlt und die Mundpartier und die Betonung der Wangen sowie das Kinn dafür verantwortlich wäre.

Der Meinung bin ich auch, aber ich kann es leider gar nicht einordnen woran es liegt. Ich hätte gedacht an der Mundpartie, aber sehe nicht warum.
 

Bunny0904

Aktives Mitglied
Dann solltest Du Dir ein entsprechendes Programm zulegen. paint.net kann ich empfehlen, das kann zB die wichtige Tonwerttrennung.
Ansonsten gilt es genau nachzumessen, per Lineal und evtl einem Winkelmesser. Bei dieser Art Portrait muss wirklich alles passen.
Mein letztes Menschenportrait ist 6 Jahre her und das nicht mal in Öl, aber ich versuche es dennoch mal. Könner durfen mich hier gern berichtigen, ich kann ja nur davon lernen, gelle.

Das Gesicht ist insgesamt zu hell, dadurch die Schatten ebenfalls. (Du hast gefragt welche ich meine, ich meine alle)
Die Form der linken Wange stimmt nicht, Du hast sie etwas flacher gemacht, gib ihr mehr Pausbäckchen mit den entsprechenden gemalten Schatten unterhalb der Wangen bis zum Mund.
Du hast sehr viele harte Kanten gemalt, ich weiß nicht mehr ob das bei Menschen-Portraits anders ist aber bei mir gibts keine. Harte Kanten werden weich gemacht.
Dein Originalfoto hat leider eine sehr schlechte Qualität, sieht aus wie vom PC abfotografiert, daher sieht auch mein nebeneinanderlegen etwas schroff aus.
In schwarz-weiß (die Tontrennung hab ich mal weg gelassen, mich beschleicht das Gefühl dass das hier zuviel des Guten wäre) nebeneinandergelegt siehst Du vielleicht besser wo es noch hakt. Leg Deine Hand über die Haare sodass Du nur das Gesicht nebeneinander hast, das macht es leichter. Du musst halt viel die Augen kneifen.
 

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Johndell

Senior Mitglied
Es ist eine sehr schwere Bildvorlage, muss man dazu sagen. Es geht Richtung Highkey oder Vorlagen die william bouguereau benutzt hätte der auf absoultem hohen Niveau solche Vorlagen umgesetzt hätte.
Warum ist es so schwer? Weil bei Vorlagen die weniger beschattet sind dafür die super feinen Miroschattierungen genauer stimmen müssen, damit die Plastische Wirkung entsteht und auch den Wiedererkennungswert steigert. Je weniger Schatten da sind um so genauer muss man eben hinsehen und auch die feinsten Tonwerte einfangen, weil die Toleranz sehr schmal ist. Sowas erfodert Training und auch mir fällt sowas heute noch schwer mit sollchen Vorlagen zu arbeiten.

Ich würde daher gern helfen, aber ich denke die Vorlage ist nicht die richtige für dich. Ich weiß aus aus Erfahrung, dass wenn jetzt schon viele Fehler drin sind, dass es noch mehr Frust erzeugt wenn man alles korrigieren müsste, dies ist meist schwerer....

Ich würde neu anfangen, mit etwas leichtem oder dieses Bild erstmal nur in Schwarz/weiß malen, da kann man sich viel einfacher nur auf die Tonwerte und auf die Proportionen konzentrieren.

Weil zusammen gefasst: Du hast ein Portrait im highkey Stil, dabei musst du die Tonwerte, Farbwerte und Farbtemperatur in der direkten Malerei(ala prima) kontrolliern und dies auf einem nackt weißem Untergrund. Die ganzen Faktoren sind für Beginner sehr unglücklich gewählt
 

Dietmar2

Aktives Mitglied
Hallo ihr Lieben.
Vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten.
ich werde das Bild auf jeden Fall zu Ende malen. Das die Vorlage sehr anspruchsvoll ist, habe ich bemerkt.
Ich werde mich bemühen und das beste daraus machen.
Die gestrigen Tipps habe ich heute morgen weitestgehend versucht umzusetzen, wobei die Augen und der Mund nach dem trocknen nochmals übermalt werden müssen.
Schatten habe ich großzügig hinzugefügt.
Trotzdem fehlt das kindliche Lächeln nach wie vor.
Morgen früh gehts weiter.
Den derzeitigen Stand dokumentiert das beigefügte Foto.
Ich werde nicht aufgeben.

Zusätzlich noch ein Selbstporträt von mir gemalt 2019, zur kritischen Bewertung.
 

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HaGe

Senior Mitglied
Ich kenne das auch, meine Portraits sind immer nur ähnlich, nie ganz identisch. Und ich komme nicht dahinter, woran es liegt.
Meistens sind es bei mir die Augen, die nicht ganz stimmen, und auch der Mund ist schwierig.
Das mit den Malprogrammen und übereinanderlegen, um die Abweichungen zu sehen, ist mir neu. Ich male immer nach Augenmaß.
 

evalena

Forum-Guru
Hi Dietmar
Zitat Johndell:
Warum ist es so schwer? Weil bei Vorlagen die weniger beschattet sind dafür die super feinen Miroschattierungen genauer stimmen müssen, damit die Plastische Wirkung entsteht und auch den Wiedererkennungswert steigert. Je weniger Schatten da sind um so genauer muss man eben hinsehen und auch die feinsten Tonwerte einfangen, weil die Toleranz sehr schmal ist. Sowas erfodert Training und auch mir fällt sowas heute noch schwer mit sollchen Vorlagen zu arbeiten.

Besser kann man es nicht sagen!!!

Was ich persönlich zu sehen meine: Beim linken Auge (vom Betrachter aus gesehen) stimmt der äussere- und innere Augenwinkel nicht. Beim inneren Augenwinkel macht der untere Lidrand einen kleinen Bogen nach oben- der «berührt» die Iris des Auges. Bei deinem Bild endet dieser zu früh und lässt das Weiss des Auges noch sehen…..Beim äusseren Augenwinkel führt das untere Augenlid fast ein wenig nach unten….um dann kurz vor dem äussersten Augenwinkel in einer eher steilen Linie zum oberen Augenlid zu führen. (Bei dir dünkt mich dieser äussere Augenwinkel zu spitz zuzulaufen. )

Beim rechten Auge dünkt mich das untere Augenlid etwas zu weit unten. Auch da dünkt mich unter der Iris ist zu viel Augenweiss zu sehen. Dadurch scheint das rechte Auge auch grösser als das Linke.


Die linke Oberlippenhälfte (auch vom Betrachter aus gesehen) führt nicht in einem sanftem Bogen zum Mundwinkel…Die Lippenlinie macht eine Rundung (nach Oben) bis zum Mundwinkel. ( Bei dir zum Ende hin- nach unten) Die Oberlippe ist auf dem Bild ein klein wenig länger als die Unterlippe. (Ist mMn. Eigentlich immer so.)

Kann aber auch gut sein, dass du das alles anders wahrnimmst als ich. Und dann ist es gut so! Es sind nur so meine Gedanken dazu.....

Es ist wirklich wahnsinnig schwierig Menschen zu malen. Allein schon, weil die Eigenwahrnehmung des Äusseren eines Menschen immer von dem des Betrachters abweicht. Und es sind nicht Millimeter die entscheiden, ob ein Bild dem Original gleicht.... es sind x'tel Millimeter....

Ich find's auch sehr sehr gut, dass du dranbleibst...!!!!!

Dein Selbstportrait ist toll!
 

Dietmar2

Aktives Mitglied
Guten Morgen Evalena,
vielen Dank für deine Analyse.
Ich habe bereits gestern beide Augen sowie den Mund korrigiert und die Schatten verstärkt, um die plastische Ausstrahlung des Bildes zu verbessern.
der kindliche Ausdruck fehlt trotzdem.
Der Grund ist meines Erachtens der untere Gesichtsbereich und insbesondere der Mund. Heute werde ich den äußeren oberen Lippenwinkel etwas nach oben verlängern und die so wichtigen Schatten erneut überarbeiten.
Vielen Dank nochmal an alle und ein schönes Wochenende.
 

Dietmar2

Aktives Mitglied
Guten Abend zusammen.

Ich werde das Bild nach Fertigstellung einstellen.
Es kann allerdings einige Woche dauern, denn zum MALEN brauche ich die nötige Muse.
Ich wünsche eine gute Zeit.
 

Mon

Forum-Guru
Ich freue mich auch und, wenn ich Dein Selbstbildnis ansehe, vermute ich, dass auch Deine Enkelin sehr gut wird!
 

Dietmar2

Aktives Mitglied
Hallo Freunde,
ich möchte heute das vollendete Ölgemälde meiner Enkeltochter vorstellen.
Das Bild hat eine Größe von 95x70 cm und wurde ursprünglich im Esszimmer vor der dortigen Vitrine aufgenommen.
Das Bild wurde frei, ohne irgendwelche Programme gefertigt. Ich habe auch versucht die Gläser der Vitrine in das Gemälde mit einfließen zu lassen, was mir allerdings letztlich nicht gelungen ist. Deshalb habe ich sie wieder weggewischt und übermalt. Ich hoffe, dass nur die Spiegelungen im Glas der Vitrinentüren einigermaßen gelungen sind.
Das kindliche Lächeln konnte ich der Kleinen leider nicht wiedergeben.
vielen Dank für eure kritische Begutachtung.E1C40E71-2514-4683-B171-D5948786C3A1.jpeg
L
 

HaGe

Senior Mitglied
Boah, ich staune über die Größe Deines Gemäldes! Das war ja eine echte Herausforderung. Dass Du die Gläser in der Vitrine weggelassen hast, finde ich gut, der Hintergrund soll ja nicht in Konkurrenz zum Portrait treten bzw. sich vordrängen. Deine Enkelin sieht auf dem Portrait erwachsener aus als auf dem Foto. Aber woran das liegt, kann ich leider nicht sagen. Ich habe selber so meine Probleme mit Portraits, immer ist eine Ähnlichkeit da, aber meistens stimmt irgendeine Kleinigkeit nicht, ohne dass ich dahinterkomme, woran das liegt.
Das Bild ist sehr schön geworden, bestimmt haben sich die Eltern der Kleinen darüber gefreut!
 

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