K
karlwei
Gast
siehst du Birdy, unsere Malweisen haben mehr gemein als man vermuten könnte.:00000282:
So, nun will ich ein klein wenig weitermachen mit der Erklärung was es denn mit dieser Lasurmalerei auf sich hat.
Ein großes Thema da bei ist ja diese Tempera.
Tempera Malerei ist ja schon viel älter als Öl Malerei, daher gibt es auch sehr viele Arten davon, einige davon will ich nun kurz beschreiben.
Tempera ist eine Malerei, wobei das Pigment mit einer Emulsion gebunden wird.
Einen Emulsion ist eine Mischung aus zwei Elementen die eigentlich nicht mischbar sind, man schafft das mit einem Emulator.
In unseren Fall sind das Öl und Wasser, der Emulator ist das Ei.
Typische Emulsionen sind da Milch, Kasein und einige andere, die wir aber nicht brauchen.
Es gibt Wasser lösliche und Öl lösliche, WO und OW.
Bei der Wasserlöslichen(WO) ist ein kleines Öl Tröpfchen in einen kleinen Wassertropfen eingeschossen. Sie ist mit Wasser zu lösen, das heißt Pinsel kann man mit Wasser auswaschen und mit Seife reinigen.
Bei der Öl löslichen ist das wieder genau umgekehrt, sie sind in Terpentin löslich.
Wasservermalbare Ölfarben sind mit einer OW Emulsion hergestellt.
Diese Emulsionen haben die Eigenschaft daß das sie „kippen“(der Zustand der Verbindung löst sich auf) wenn die Flüssigkeit nicht im Gleichgewicht sind – also Zuviel an Wasser und beiden Flüssigkeiten trennen sich – Wasser ist unten, Öl schwimmt oben.
Das ist auch das Problem bei Wasservermalbaren Öl Farben, zu viel mit Wasser verdünnt und sie zersetzen sich, daher verdünnt man mit der Emulsion(Malmittel) oder mit Öl, was den Vorteil dieser Farben dann auch wieder zunichtemacht – sind dann normale Ölfarben.
Es sind dann aber auch noch weitere Stoffe drinnen was diesen ausgewogenen Zustand länger stabil lässt.
Nun wieso sollen wir das wissen ?
Die Ölfarbe hat den großen Vorteil das sie leicht untereinander vermischbar ist, man bekommt sehr schöne Verläufe.
Das ist aber ein Nachteil wenn man scharfe Kanten braucht, also einen feinen Strich.
Ein ganz feiner Pinsel führt da auch nicht immer zum Ziel.
Da kommt die Tempera in´s Spiel, Wasser und Öl verträgt sich normal nicht, Wasser perlt auf einer Ölschicht ab.
Das ist bei einer Tempera nicht der Fall, sie vermischt sich aber auch nicht mit dem Öl.
Die nasse Lasur umschließt faktisch den Temperastrich, man bekommt eine sehr scharfe Kante, kann Feinheiten viel besser malen als mit Ölfarbe.
Wieso dann dieses OW und WO, diese Tempera haben ganz verschiedene Eigenschaften wenn man sie in nassen Öllasuren hinein malt.
Die Wasserlösliche, da ist außen bei den Tröpfen eine Wasserhaut, sie kann sich nicht mit der Lasur vermischen, eine scharfe Kante einsteht.
Bei den OW ist das genau umgekehrt, die Tempera vermischt sich mit dem Öl, es entsteht ein Verlauf.
So soll man bei Höhungen eine OW nehmen und bei Feinheiten eine WO. Mir persönlich ist das zu umständlich, ich füge meiner Tempera Harz zu, das wirkt wie ein Kleber und ich kann die gleiche Emulsion überall nehmen.
Man soll sich ja die Malerei so einfach es geht machen !:00000282:
Tempera soll man in nasse Ölfarbe malen, bei trockenen Ölschichten perlt sie gerne ab und hält auch schlecht.
Mir gelingt es nur bei dünnen Lasuren, pastöse Aufträge von Ölfarbe, da schaff ich es nicht, noch nicht.
Rembrandt hat es ja vorgemacht, bei ihm war es eine leichte Übung – Übrigens Rembrandt , Atschi – ich weiß nun nicht genau ob er auch im Forum ist, er müßte aber bei den älteren Mitglieder sein.
Immerhin ist sein 413. Geburtstag auch bald an oder wahr es schon ?. Da kannst du ja auch gleich im User Verzeichnis nachgucken:00000258:
Ich hoffe du gratulierst ihn jedes Jahr, so bei der Startseite – wie es sich gehört für so ein altes Mitglied!:angel_3:
Ich habe auch noch ein kleines selbstgemaltes Bild beigefügt, was zeigen soll wie fein man mit Tempera in Öl malen kann.
Ah, ja – Kaseintempera, soll man am Anfang zum löschen des Kreidegrundes nehmen, auch in den unteren Schichten soll man es verwenden.
Diese Tempera wird sehr hart, neigt leicht zu Sprüngen, ich verwende sie nicht.
Sollte aber einmal einer von euch einen Rembrandt oder Co. fälschen wollen, wird er nicht herumkommen damit zu arbeiten.
Rezepte, oder die genaue Vorgehensweise schreibe ich nun nicht dazu, aber falls gewünscht kann ich das ja nachholen.
LG Karl
So, nun will ich ein klein wenig weitermachen mit der Erklärung was es denn mit dieser Lasurmalerei auf sich hat.
Ein großes Thema da bei ist ja diese Tempera.
Tempera Malerei ist ja schon viel älter als Öl Malerei, daher gibt es auch sehr viele Arten davon, einige davon will ich nun kurz beschreiben.
Tempera ist eine Malerei, wobei das Pigment mit einer Emulsion gebunden wird.
Einen Emulsion ist eine Mischung aus zwei Elementen die eigentlich nicht mischbar sind, man schafft das mit einem Emulator.
In unseren Fall sind das Öl und Wasser, der Emulator ist das Ei.
Typische Emulsionen sind da Milch, Kasein und einige andere, die wir aber nicht brauchen.
Es gibt Wasser lösliche und Öl lösliche, WO und OW.
Bei der Wasserlöslichen(WO) ist ein kleines Öl Tröpfchen in einen kleinen Wassertropfen eingeschossen. Sie ist mit Wasser zu lösen, das heißt Pinsel kann man mit Wasser auswaschen und mit Seife reinigen.
Bei der Öl löslichen ist das wieder genau umgekehrt, sie sind in Terpentin löslich.
Wasservermalbare Ölfarben sind mit einer OW Emulsion hergestellt.
Diese Emulsionen haben die Eigenschaft daß das sie „kippen“(der Zustand der Verbindung löst sich auf) wenn die Flüssigkeit nicht im Gleichgewicht sind – also Zuviel an Wasser und beiden Flüssigkeiten trennen sich – Wasser ist unten, Öl schwimmt oben.
Das ist auch das Problem bei Wasservermalbaren Öl Farben, zu viel mit Wasser verdünnt und sie zersetzen sich, daher verdünnt man mit der Emulsion(Malmittel) oder mit Öl, was den Vorteil dieser Farben dann auch wieder zunichtemacht – sind dann normale Ölfarben.
Es sind dann aber auch noch weitere Stoffe drinnen was diesen ausgewogenen Zustand länger stabil lässt.
Nun wieso sollen wir das wissen ?
Die Ölfarbe hat den großen Vorteil das sie leicht untereinander vermischbar ist, man bekommt sehr schöne Verläufe.
Das ist aber ein Nachteil wenn man scharfe Kanten braucht, also einen feinen Strich.
Ein ganz feiner Pinsel führt da auch nicht immer zum Ziel.
Da kommt die Tempera in´s Spiel, Wasser und Öl verträgt sich normal nicht, Wasser perlt auf einer Ölschicht ab.
Das ist bei einer Tempera nicht der Fall, sie vermischt sich aber auch nicht mit dem Öl.
Die nasse Lasur umschließt faktisch den Temperastrich, man bekommt eine sehr scharfe Kante, kann Feinheiten viel besser malen als mit Ölfarbe.
Wieso dann dieses OW und WO, diese Tempera haben ganz verschiedene Eigenschaften wenn man sie in nassen Öllasuren hinein malt.
Die Wasserlösliche, da ist außen bei den Tröpfen eine Wasserhaut, sie kann sich nicht mit der Lasur vermischen, eine scharfe Kante einsteht.
Bei den OW ist das genau umgekehrt, die Tempera vermischt sich mit dem Öl, es entsteht ein Verlauf.
So soll man bei Höhungen eine OW nehmen und bei Feinheiten eine WO. Mir persönlich ist das zu umständlich, ich füge meiner Tempera Harz zu, das wirkt wie ein Kleber und ich kann die gleiche Emulsion überall nehmen.
Man soll sich ja die Malerei so einfach es geht machen !:00000282:
Tempera soll man in nasse Ölfarbe malen, bei trockenen Ölschichten perlt sie gerne ab und hält auch schlecht.
Mir gelingt es nur bei dünnen Lasuren, pastöse Aufträge von Ölfarbe, da schaff ich es nicht, noch nicht.
Rembrandt hat es ja vorgemacht, bei ihm war es eine leichte Übung – Übrigens Rembrandt , Atschi – ich weiß nun nicht genau ob er auch im Forum ist, er müßte aber bei den älteren Mitglieder sein.
Immerhin ist sein 413. Geburtstag auch bald an oder wahr es schon ?. Da kannst du ja auch gleich im User Verzeichnis nachgucken:00000258:
Ich hoffe du gratulierst ihn jedes Jahr, so bei der Startseite – wie es sich gehört für so ein altes Mitglied!:angel_3:
Ich habe auch noch ein kleines selbstgemaltes Bild beigefügt, was zeigen soll wie fein man mit Tempera in Öl malen kann.
Ah, ja – Kaseintempera, soll man am Anfang zum löschen des Kreidegrundes nehmen, auch in den unteren Schichten soll man es verwenden.
Diese Tempera wird sehr hart, neigt leicht zu Sprüngen, ich verwende sie nicht.
Sollte aber einmal einer von euch einen Rembrandt oder Co. fälschen wollen, wird er nicht herumkommen damit zu arbeiten.
Rezepte, oder die genaue Vorgehensweise schreibe ich nun nicht dazu, aber falls gewünscht kann ich das ja nachholen.
LG Karl