Hallo Hubert !
es freut mich wirklich sehr das dich dieses Thema auch Interessiert.
Ich befasse mich ja schon Jahre damit, habe viele viele Bücher, manche nur oberflächlich, manche Intensiv gelesen und habe auch nicht den ganzen Durchblick.
Was zählt ist das Interesse und das scheinst du ja zu haben - Kompliment :00000727:
Ich werde versuchen dir einige Fragen zu beantworten, so weit ich sie kenne natürlich.
Als erstes, im Internet steht viel, die Kunst dabei ist auch das Richtige zu finden. Ich kann dir gerne ein paar Links geben wo man getrost sich weiterbilden kann.
Bücher kann ich dir auch zu dieser Technik einige Empfehlen, einige wenige gibt es auch in Deutsch - falls du Interesse hast?
Allerdings habe ich nur am Abend ein wenig Zeit, am Tag kann ich nur so nebenher ins Forum schauen, vielleicht einen kurzen Komentar.
Die Vorbereitung für Ausfühliche Anleitung muß ich in der Nacht machen, wenn ich nicht zu müde bin - mache ich aber sehr gerne wenn sich jemand interesiert.
Alle Fragen kann ich dir nicht beantworten, habe ja auch nicht aller im Kopf und muß ein wenig in meinen Büchern nachgucken, es kann ein bißchen dauern, aber ich werde versuchen sie so gut ich kann zu beantworten.
Frage eins : es gibt Anleitungen von den alten Meistern, die nennt man Traktate, die ersten stammen aus der Antike, dann aus Klöstern - einer hat die Anleitung im Gefängnis geschrieben um den Erhängen zu engen, wahr ja alles geheim und man durfte im Mittelalter ja nur in den Zünften über so was sprechen - da gab es strenge Strafen wenn was von der Technik nach außen weitergegeben wurde.
In der Renaissance, eigentlich ein wenig später gab es da einen Herren der hieß Vasari, dieser gute Mann hat auch alles niedergeschrieben sogar Leonardo hat das Traktat(Anleitung) von der Malerei verfaßt
Das Flämische hat sich ja nicht sofort entwickelt, es dauerte Jahrhunderte bis die alten Holländer es so verfeinert habe wie wir es heute im Museum sehen, ab diesen Zeitpunkt ist es keinen mehr gelungen so gut zu malen wie zum Beispiel Rembrandt mit seinen Selbstportraits, Hans Hals mit seinen Darstellungen von Menschen usw.
Es ist noch nicht ganz erforscht wie sie das gemacht haben, was ich euch zeige ist eine Art davon die ich mir aus Büchern, aus dem Museum und von einigen wenigen Malern die studiert haben zusammen gereimt habe.
Einen Kurs in dieser Technik habe ich auch besucht.
Eine Woche bei jemanden der diese Technik in Wien studiert hat, bei Hutter, der hat so gemalt.
Frage zwei : Kontraste sind ein Merkmal von dieser Technik, durch den dunklen Hintergrund kommen die Helligkeiten hervor, es wird plastisch.
Hell dunkel Kontraste sind genau so wichtig wie die transparent der Lasuren, ohne sie wird kein Bild so 3D.
Tempera ist ein sehr großes Thema, muß ich einen eigenen Beitrag schreiben, da gibt es ja wasserlösliche, Öl lösliche, Ei gebundene, Kaseintempera, fette und magere, für was jede gut ist, wie eine Emulsion funktioniert was das Haz dabei bewirkt - das währe da nun zu lange - aber ich beschreibe es später - wenn du willst natürlich !
Frage vier : Magere Tempera geht auf elastischen LW nicht, es würde abspringen, daher sind Ikonen immer auf Tafeln gemalt. Kaseintempera, egal ob fett oder mager geht auch nur auf Platten , na ja - Holz sagt man dazu, obwohl es Platten sind - blöd, ich weiß !
weil einfach die Spannung der Tempera zu groß ist.
Die einzige Tempera die auf LW geht ist eine fette Ei Tempera wie ich sie verwende.
Hautfarbe geht bei Flämisch nicht, da man für Hautfarbe weiß braucht, Haut kann man nicht lasieren - zumindest ich kann es nicht, ich lasse das Inkernat(Haut) daher immer aus und mache es in Schichttechnik
Die anderen Fragen beantworte ich morgen - nicht böse sein, bin schon zu müde :00000572:
LG Karl