K
karlwei
Gast
Hallo !
Weil mir manchmal Langweilig ist, habe ich ein wenig im Forum rumgestochert und so bin ich da auf dieses Unterforum gestoßen – habe ja nicht gewusst das es so was hier gibt – ehrlich!
So will ich nun mal das Angebot nutzen und auch was mehr oder weniger Wissenswertes hier loszuwerden.
Wie vielleicht noch so manche von Euch Wissen, gab es in diesen Forum mal – ist schon länger her – einige Maler die malten schon einige Zeit, also sogenannte Profis oder auch Fortgeschrittene (wenn man es so sagen darf)
Diese netten Damen und Herren(mehr oder weniger), die führten lange Streitgespräche, Theorien und unterhielten sich mit viel Fachausdrücken, Links zu irgendwelchen Exotischen Themen usw. meist ohne eigene gemalte Beispiele (so was gibt es bei mir aber nicht !) und genau für die hat ja Atschi dieses Unterforum eingerichtet – denke ich mal ?
Ja ja, da gab es schon eine sehr ausgeprägte „Streitkultur“, eigentlich hat´s niemand verstanden, aber jedem hat es gefallen! – ich wahr ja ständig am Googeln um irgendwie zu verstehen von was die das schrieben ?
Diese alte Tradition möchte ich nun gern ein wenig wiederbeleben und etwas über ein Thema, mit welchem ich mich schon einige Jahre befasse, hier etwas lockerer – so frei von der Leber weg gequasselt - vorbringen. Man soll es auch nicht stur Wissenschaftlich sehen und kann es auch getrost gleich wieder alles vergessen – vorausgesetzt natürlich man liest es, zumindest teilweise!
Momentan zeige ich ja gerade ein SbS von einer Öltechnik,
http://www.happypainting.de/showthread.php?t=42812
diese würde ich ein wenig Erklären, das Bild muss ja immer irgendwie trocknen und sonst habe ich ja auch nix zu tun, also quassle ich darüber.
Es ist die von mir sogenannte Flämische Technik, die es eigentlich gar nicht gibt – also was nun ?
so viele Worte über was, was es eigentlich gar nicht gibt, aber irgendwie gibt es sie doch ?
Um das zu erklären braucht es ein wenig Kunstgeschichte, so ganz locker, nicht trocken – frei heraus von einem Leien, sich irgendwie zusammengereimt und nicht allzu ernst zu nehmen.
Ölmalerei gab es ja schon immer, Höhlenmalerei wahr zum Teil eine, die alten Ägypter bemalten ihre Mumien schon damit, die Römer bepinselten ihre Wände damit, auch ihre Römerfrauen wurden damit bemalt (eine Art von Körperbemalung ).
Als die Römer dann untergingen, die im Westen, die im Osten überlebten ja noch 1000 Jahre, so wurde das alte Wissen vergessen. Bei uns setzte sich aber die Malerei von Oströmischen Reich durch, Byzantinisch ( heute Istanbul ) nannte man das.
So eine Art Ikonenmalerei mit Wachs, mächtig Umständlich und nicht leicht zu erlernen. Bei uns hat sich daraus die Tafelmalerei des Mittelalters entwickelt.
Eine Art von Ikonenmalerei, auch mächtig Religiös und mit mehr oder weniger Blattgold dabei.
Das ging von den sogn. Stiftern aus, also jener der das Bild „gelöhnt“ hatten. Denn wenn er viel Sünden hatte wurde es ein etwas größeres teureres Bild – im Vordergrund der Heilige mit Goldumrandung und irgendwo kleiner oder größer (je nach dem was er gezahlt hat ) dann der Stifter mit Gefolge – das natürlich wieder kleiner dargestellt.
Diese Tradition hat sich bis heute erhalten, man braucht sich nur die Werbeplakate ansehen. Zufällig haben wir ja gerade Gemeinde Wahlen bei uns und es scheint so, unser Bürgermeister ist auch nicht frei von Sünde, denn er prangert schon mächtig groß von den Plakat Wänden herunter, der Gemeinderat schön dahinter, wie es sich gehört.
Na Ja, sei´s wie´s sei, man Unterteil da die Malerei in die vom Süden und die vom nördlich der Alpen. Die im Süden hatten ja dann die Renaissance, so mit Giotto, Leonardo, Raffael usw. Die malten so eine Mischtechnik, Tempera in Öl.
Bei uns, also nördlich der Alpen hat sich da einer aufgerafft und hat alle dies verschiedenen Öl Misch - Mach Techniken unter einen Hut gebracht und ein System ausgearbeitet.
Jan van Eyck hieß der gute Mann und war damals ein Star – so wie heute Künstler welche mit Blut malen, oder auch im Fernsehen Bilder fälschen usw.
Ist auch nicht wichtig, aber damals wollten sie alle so malen wie er und pilgerten nach Flandern um von ihm und seinen Nachfolgen zu lernen.
Und sieheda „Flandern“, wir kommen der Sache schon näher!
Ein gewisser Rubens, denn ist diese Art einfach zu Mühsam gewesen, so viele Schichten, so lange warten – kommt ja keine Kohle rein – hat er sich gedacht und hat diese Prozedur radikal vereinfacht. Und siehe da, er hatte Erfolg und ist einer der wenigen Maler die reich gestorben sind, wahrscheinlich lag es auch daran das er meist andere für sich malen ließ.
Böse Zungen behaupten ja, H. Ford, der Erfinder des Fließbandes habe auch bei ihm gelernt.
Dann gab es da noch den dreißig Jährigen Krieg, da haben sich ja die jetzigen Holländer von den Spaniern abgespalten, was blieb waren die heutigen Belgier, die Flamen und natürlich die Holländer.
Diese hatten nun einen immensen Wirtschaftlichen Aufschwung, das goldene Zeitalter. Die Maler malten wie die Wilden ein Meisterwerk nach dem anderen. Angeblich gab es in Amsterdam mehr Maler als Bäcker, aber das halte ich ja für ein Gerücht.
Dort wurde dann diese Art der Malerei praktiziert, welche ich euch in meinen SbS versuche zu zeigen.
Natürlich ist es nicht so wirklich Flämisch, ist ja auch nicht in Flamen entstanden, da es ja aus Holland kommt, das aber wiederum 1oo Jahre früher auch zu Flandern gehörte. So hat diese Art der Malerei ihr Wurzeln in Flandern, wurde aber zuerst in Holland des Goldenen Zeitalters gemalt und hat so bis Ende Anfang der 17 Jahrhunderts die Malerei in Europa geprägt – ist Verwirren, gell – soweit ein wenig zu den Ursprüngen.
Sollte es Einen oder Zwei interessiert haben, was ich da so vor mir her „gebrabbelt“ habe, so freue ich mich auf einen Kommentar, noch mehr freue ich mich wenn jemand eine Frage hat zu jener Technik von meine Sbs hat.
Die werde ich dann nicht beim Thread vom SbS beantworten, sondern hier – ist das OK so ?
Na, dann einen schönen Tag noch, vielleicht werde ich die Geschichte ja mal weiter Erzählen, man kann ja nie wissen was kommt …..
LG Karl
Weil mir manchmal Langweilig ist, habe ich ein wenig im Forum rumgestochert und so bin ich da auf dieses Unterforum gestoßen – habe ja nicht gewusst das es so was hier gibt – ehrlich!
So will ich nun mal das Angebot nutzen und auch was mehr oder weniger Wissenswertes hier loszuwerden.
Wie vielleicht noch so manche von Euch Wissen, gab es in diesen Forum mal – ist schon länger her – einige Maler die malten schon einige Zeit, also sogenannte Profis oder auch Fortgeschrittene (wenn man es so sagen darf)
Diese netten Damen und Herren(mehr oder weniger), die führten lange Streitgespräche, Theorien und unterhielten sich mit viel Fachausdrücken, Links zu irgendwelchen Exotischen Themen usw. meist ohne eigene gemalte Beispiele (so was gibt es bei mir aber nicht !) und genau für die hat ja Atschi dieses Unterforum eingerichtet – denke ich mal ?
Ja ja, da gab es schon eine sehr ausgeprägte „Streitkultur“, eigentlich hat´s niemand verstanden, aber jedem hat es gefallen! – ich wahr ja ständig am Googeln um irgendwie zu verstehen von was die das schrieben ?
Diese alte Tradition möchte ich nun gern ein wenig wiederbeleben und etwas über ein Thema, mit welchem ich mich schon einige Jahre befasse, hier etwas lockerer – so frei von der Leber weg gequasselt - vorbringen. Man soll es auch nicht stur Wissenschaftlich sehen und kann es auch getrost gleich wieder alles vergessen – vorausgesetzt natürlich man liest es, zumindest teilweise!
Momentan zeige ich ja gerade ein SbS von einer Öltechnik,
http://www.happypainting.de/showthread.php?t=42812
diese würde ich ein wenig Erklären, das Bild muss ja immer irgendwie trocknen und sonst habe ich ja auch nix zu tun, also quassle ich darüber.
Es ist die von mir sogenannte Flämische Technik, die es eigentlich gar nicht gibt – also was nun ?
so viele Worte über was, was es eigentlich gar nicht gibt, aber irgendwie gibt es sie doch ?
Um das zu erklären braucht es ein wenig Kunstgeschichte, so ganz locker, nicht trocken – frei heraus von einem Leien, sich irgendwie zusammengereimt und nicht allzu ernst zu nehmen.
Ölmalerei gab es ja schon immer, Höhlenmalerei wahr zum Teil eine, die alten Ägypter bemalten ihre Mumien schon damit, die Römer bepinselten ihre Wände damit, auch ihre Römerfrauen wurden damit bemalt (eine Art von Körperbemalung ).
Als die Römer dann untergingen, die im Westen, die im Osten überlebten ja noch 1000 Jahre, so wurde das alte Wissen vergessen. Bei uns setzte sich aber die Malerei von Oströmischen Reich durch, Byzantinisch ( heute Istanbul ) nannte man das.
So eine Art Ikonenmalerei mit Wachs, mächtig Umständlich und nicht leicht zu erlernen. Bei uns hat sich daraus die Tafelmalerei des Mittelalters entwickelt.
Eine Art von Ikonenmalerei, auch mächtig Religiös und mit mehr oder weniger Blattgold dabei.
Das ging von den sogn. Stiftern aus, also jener der das Bild „gelöhnt“ hatten. Denn wenn er viel Sünden hatte wurde es ein etwas größeres teureres Bild – im Vordergrund der Heilige mit Goldumrandung und irgendwo kleiner oder größer (je nach dem was er gezahlt hat ) dann der Stifter mit Gefolge – das natürlich wieder kleiner dargestellt.
Diese Tradition hat sich bis heute erhalten, man braucht sich nur die Werbeplakate ansehen. Zufällig haben wir ja gerade Gemeinde Wahlen bei uns und es scheint so, unser Bürgermeister ist auch nicht frei von Sünde, denn er prangert schon mächtig groß von den Plakat Wänden herunter, der Gemeinderat schön dahinter, wie es sich gehört.
Na Ja, sei´s wie´s sei, man Unterteil da die Malerei in die vom Süden und die vom nördlich der Alpen. Die im Süden hatten ja dann die Renaissance, so mit Giotto, Leonardo, Raffael usw. Die malten so eine Mischtechnik, Tempera in Öl.
Bei uns, also nördlich der Alpen hat sich da einer aufgerafft und hat alle dies verschiedenen Öl Misch - Mach Techniken unter einen Hut gebracht und ein System ausgearbeitet.
Jan van Eyck hieß der gute Mann und war damals ein Star – so wie heute Künstler welche mit Blut malen, oder auch im Fernsehen Bilder fälschen usw.
Ist auch nicht wichtig, aber damals wollten sie alle so malen wie er und pilgerten nach Flandern um von ihm und seinen Nachfolgen zu lernen.
Und sieheda „Flandern“, wir kommen der Sache schon näher!
Ein gewisser Rubens, denn ist diese Art einfach zu Mühsam gewesen, so viele Schichten, so lange warten – kommt ja keine Kohle rein – hat er sich gedacht und hat diese Prozedur radikal vereinfacht. Und siehe da, er hatte Erfolg und ist einer der wenigen Maler die reich gestorben sind, wahrscheinlich lag es auch daran das er meist andere für sich malen ließ.
Böse Zungen behaupten ja, H. Ford, der Erfinder des Fließbandes habe auch bei ihm gelernt.
Dann gab es da noch den dreißig Jährigen Krieg, da haben sich ja die jetzigen Holländer von den Spaniern abgespalten, was blieb waren die heutigen Belgier, die Flamen und natürlich die Holländer.
Diese hatten nun einen immensen Wirtschaftlichen Aufschwung, das goldene Zeitalter. Die Maler malten wie die Wilden ein Meisterwerk nach dem anderen. Angeblich gab es in Amsterdam mehr Maler als Bäcker, aber das halte ich ja für ein Gerücht.
Dort wurde dann diese Art der Malerei praktiziert, welche ich euch in meinen SbS versuche zu zeigen.
Natürlich ist es nicht so wirklich Flämisch, ist ja auch nicht in Flamen entstanden, da es ja aus Holland kommt, das aber wiederum 1oo Jahre früher auch zu Flandern gehörte. So hat diese Art der Malerei ihr Wurzeln in Flandern, wurde aber zuerst in Holland des Goldenen Zeitalters gemalt und hat so bis Ende Anfang der 17 Jahrhunderts die Malerei in Europa geprägt – ist Verwirren, gell – soweit ein wenig zu den Ursprüngen.
Sollte es Einen oder Zwei interessiert haben, was ich da so vor mir her „gebrabbelt“ habe, so freue ich mich auf einen Kommentar, noch mehr freue ich mich wenn jemand eine Frage hat zu jener Technik von meine Sbs hat.
Die werde ich dann nicht beim Thread vom SbS beantworten, sondern hier – ist das OK so ?
Na, dann einen schönen Tag noch, vielleicht werde ich die Geschichte ja mal weiter Erzählen, man kann ja nie wissen was kommt …..
LG Karl