Farbstiftemalen-Papiertest

MonaB

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Hallo Ihr Lieben,

immer wieder kommt die Frage nach dem "richtigen" Papier auf.
In diesem Thread werde ich nach und nach verschiedene Papiere (zusammen mit verschiedenen Stift-Fabrikaten) testen.

Gerne könnt ihr hier auch eigene Tests / Testreihen einstellen!

Eines möchte ich vorab sagen:
DAS richtige Papier gibt es nicht!
Es kommt auf euch, eure Vorlieben, euren Zeichenstil an.
Ihr werdet nicht umhin kommen, selber auszuprobieren, ob ihr glattes oder strukturiertes Papier bevorzugt, oder ob ihr eine bestimmte Marke bevorzugt.


Den Anfang macht ein Zeichenpapier von Fabriano, einer italienischen Marke.
Ein Recycling-Papier, welches relativ weiß ist, mit einer mittel-groben Struktur.
Geeignet für Farbstifte und Bleistifte.
Ich mag es relativ gerne, es nimmt einiges an Schichten auf.

Ich zeichne auf der Vorderseite, ihr solltet aber auch -wie von Henner schon gesagt an anderer Stelle- immer auch mal die Rückseiten probieren, die meistens etwas glatter sind.

Zuerst also Fabriano mit Prismacolor-Stiften.
 

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MonaB

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Ich hoffe, die nächsten Bilder können euch verdeutlichen, was ich mit "Schichten" meine.
Der gut gespitzte Stift wird relativ gerade gehalten, so dass auch wirklich mit der Spitze gezeichnet wird. Man arbeitet mit wenig oder keinem Druck in leicht kreiselnden, sich überlappenden Bewegungen (auch "Achten" sind gut).
Insgesamt habe ich 5 Schichten in dieser Art und Weise aufgebracht.

Diese Technik ist gut geeignet, um schöne Verläufe zu bekommen, oder um Farben zu mischen.
 

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MonaB

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Im nächsten Bild seht ihr nochmal den Balken mit wenig Druck und fünf Schichten.
Daneben ein Balken mit viel Druck gearbeitet und zwei Schichten.
Der dritte Balken ist mit zwei Farben -rot und blau- gearbeitet. Wieder mit sanftem Druck. Oben sind dann 10 Schichten, immer abwechselnd rot/blau.
 

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MonaB

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Jett habe ich zu verdeutlichen versucht, wie eine Fläche mit unterschiedlich gehaltenem Stift aussieht.
1. Balken ist mit der Spitze in kreiselnden Bewegungen gemacht.

2. und 3. Balken - der Stift wird sehr schräg gehalten, es wird quasi "geschummert". So arbeite ich oft dort, wo hinterher mit Zest it bearbeitet wird.
 

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dirtsa

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Liebe Moni, was gibst du dir wieder für viel Mühe mit uns. Sehr interessant und lehrreich. Klasse das du das Paket geknipst hast, ich denke es gibt verschiedene Hersteller und dann kommen wir durcheinander, weil wir denken wir sprechen vom gleichen Papier.
Vielen, vielen Dank!
 

Ernest

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Hi Moni,

ich hatte zunächst ja mal einen Block ganz grobes Papier, aus einem örtlichen Schreibwarengeschäft, mit dem ich überhaupt nicht zurecht kam.

Durch Deine Empfgehlung hab ich mir dann obiges FABRIANO-Papier gekauft und erst ab diesem Moment machte mir das Malen mit Bunt- und Bleistiften richtig Spaß.

Ich z. B. verwende von diesem Papier nur die etwas glattere Rückseite!

LG
Ernest
 

Juste51

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Liebe Moni, von Herzen Dank für Deine überaus grosse Mühe, die Du Dir mit uns gibst. Nun bin ich natürlich sehr interessiert an Deinen Ausführungen und werde alles intensiv verfolgen.
 

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MonaB

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Vielen Dank Ihr Lieben, ich freu mich, dass ihr dabei seid! :00000299:

Ich teste immer noch das obige Fabriano, im ersten Bild mit Luminance-Stiften von Caran d'ache, die einen schönen weichen Abrieb haben, im zweiten Bild mit Derwent Colorsoft, die ebenfalls sehr weich sind.

Außer, dass die Farbtöne natürlich etwas unterschiedlich sind, kann ich keinen großen Unterschied feststellen.
10 Schichten nimmt das Fabriano gut an, dann ist es aber relativ gesättigt.
 

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MonaB

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Der nächste Test findet statt mit Papier von Strathmore, dem Bristol smooth aus der 400er Serie.
Das Papier hat eine glatte Oberfläche, ist naturweiß und von guter Qualität.
Strahmore hat Bristol-Papiere in 200er bis 500er Qualitäten, wobei die höheren Nummern mehrschichtig sind (vergleichbar in etwa mit "Studioqualität" bzw. "Künstlerqualität"). Empfohlen wird es für Bleistift, Farbstift, Kohle, Tinte.

Ich habe dieses Papier früher gerne für Bleistift-Zeichnungen verwendet, durch die glatte Oberfläche kann man (vermeintlich) gut verwischen. Bei zu vielen Schichten wisch man den Bleistift aber eher wieder ab. Auch hier mag ich inzwischen die etwas wolkigen Strukturen des vellum viel lieber.
Für Buntstifte mag ich es eigentlich überhaupt nicht.
Trotzdem versuch ich mal, einigermaßen objektiv zu sein. :00000295:

Stifte sind wieder die Luminance von Caran d'ache und die Prismacolor.

Ich habe wieder versucht, ohne viel Druck mit kreisenden Bewegungen zu arbeiten, aber das will mir nicht wirklich gut gelingen, ich habe den Eindruck, dass es sehr ungleichmäßig wird. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, wie ich ins schummern verfalle.
Auch die "Schichtarbeit" wurde nicht besonders gleichmäßig, bei 7 Schichten war fast das Maximum erreicht. Mühevoll und mit relativ viel Druck habe ich eine achte Schicht aufgebracht, aber schön gemischt ist was anderes.

Das smooth nimmt also durchaus ein paar Schichten auf. Wer viele Farbtöne besitzt und wenig mischen muss und wer es schafft, gleichmäßig zu zeichnen (oder gerne mit viel Druck bunt und plakativ malt), der ist mit dem Bristol smooth durchaus gut bedient.
 

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MonaB

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Jetzt ist das Bristol vellum aus der 500er Reihe von Strathmore an der Reihe.
Ein naturweißes, fein strukturiertes Papier, auf dem man sehr gleichmäßig malen kann.

Ich nutze es gleichermaßen gerne für Bleistift und auch für Farbstift.
Bleistift kann man sagenhaft gut und gleichmäßig verwischen.
Farbstifte nimmt es in vielen Schichten an (ich habe jetzt 16 geschafft, soviel brauche ich normalerweise nie:00000295:)
Durch den gleichmäßigen Auftrag kann man sehr schöne Übergänge schaffen.

Wem das Bristol vellum 500 zu teuer ist, der ist auch mit dem 400er sehr gut bedient. Auch das 300er ist schon sehr gut.

Stifte wieder Luminance und Prismas.
 

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Florian

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Sehr interessanter Thread, und sehr hilfreich.
Bin noch immer auf der Suche nach dem richtigen Papier und deine Posts sind sehr hilfreich dabei.
Danke für deine Mühe.
 

MonaB

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Gern geschehen Florian, und danke fürs reinschauen und kommentieren! :00000299:
 

Motte

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Hallo liebe Moni,
danke für Deine Arbeit und Zeit! :00000727:
Was für ein Unterschied vom Bristol smooth (was ich gerade benutze) zum Bristol vellum 500, 16 Schichten hast Du gemalt? Das Papier nimmt sagenhaft viel auf, so ein Bild dauert dann auch entsprechend lang, aber das Ergebnis müsste doch besonders brilliant sein, oder?

Dein Test ist toll, :00000298: und ich bin erstaunt! :00000936::00000293:
 

sika

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Danke Moni, bin ja auch noch auf der Suche nach "meinem" Papier und so kam dieser thread auch für mich genau zur rechten Zeit.
 

dirtsa

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Daa ist ja wirklich enorm .... 16 Schichten .... ein wirklich interessanter Test, Moni!
Gibt es dieses Papier nur bei, ich komm nicht auf den Namen, wo man auch einzelne Blätter kaufen kann ?
(Bei Gerstaecker habe ich das nicht gefunden)
 

MonaB

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Brigitte, Karina, Astrid - das mach ich doch gerne, ist auch für mich mal interessant, die Ergebnisse so nebeneinander zu sehen.

Astrid, hier in Deutschland hab ich das Bristol vellum 500 von Strathmore auch noch nirgends gesehen. Ansonsten müsste man suchen, englische Seiten bieten es wohl auch an.
Du meinst farbstifte.net, ja dort bestelle ich es immer.
 

MonaB

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Bei Boesner habe ich vor zwei Jahren einen 50er Pack Fabriano Zeichenpapier erstanden, für relativ günstiges Geld.
Einen Test damit spare ich mir jetzt, da ich keinen Unterschied sehe zum obigen Recycling-Papier, aber zumindest will ich euch Deckblatt zeigen.
Ich glaube, das Design hat sich mittlerweile geändert, und auch Fabriano bietet "glatt" und "rau" an. Ich würde mich immer für das leicht raue entscheiden.
 

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Geli1969

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Hallo Moni,
vielen Dank für die Mühe, die Du Dir wieder machst. Ich habe das Bristol vellum jetzt da und getestet, Vorderseite. Nimmt echt viel auf, Wahnsinn! Allerdings vom ansehen her ist es auf dem Bristol Lana etwas klarer. Ich stelle fest, es liegt an mir :00000570: wenn es nix wird. Jedenfalls finde ich das vellum klasse, danke für den Tipp. Ich werde die Tage mal das Stonehenge testen, wenn ich meinen ersten Auftrag zur Präsentation meines Entwicklungsprojekts aus dem Studium fertig habe. Das könnte einige Aufträge als Unternehmensberaterin nach sich ziehen, das geht vor. Jedenfalls bin ich im Moment süchtig nach Papier testen :00000726:
 

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