ein Versuch (Linoldruck)

levina

Senior Mitglied
Ursela, da bin ich aber echt sprachlos. So ein Ergebnis in so kurzer Zeit wäre für mich absolut undenkbar. In der Zeit hätte ich ja noch nicht mal meine Farben rausgesucht ;). Das gedruckte Bild hat schon sehr viel Ausdruck und Kraft! Auf Entfernung wirkt es etwas wirr, aber wenn man es sich genauer anschaut, kann man alles gut zuordnen und erfassen.
Wäre schön, wenn deine Kraft oder Hände, weitere Werke zulassen!
 

Gregorio

Aktives Mitglied
Ich durfte für meinen ehemaligen Arbeitgeber eine Neujahrskarte entwerfen.
Zuerst fertigte ich 2 Entwürfe Gouache auf Tonpapier. A3
Danach separierte ich die einzelnen Farben, das heisst ich pauste jede Farbe einzeln auf Transparentpapier
Und 1:1 Danach malte ich die einzelnen Farben mit Tusche aus.Ich musste im Photoshop die einzelnen Farben
Sichtbar machen, da ja alles schwarz war. Danach übergab ich die fertigen Auszüge dem Polygrafen, er musste nach meinen Vorstellungen gewisse Partien rastern, und abschwächen. Er hat mehr als 18 Stunden daran herumgeschraubt
Bis ich damit zufrieden war. Täglich schauten wir das Ergebnis an, und dauernd hatte ich was zu meckern.
Mit der Zeit hatte er aber festgestellt das das Resultat immer besser wurde und so war er zum Schluss selber auch
Begeistert.
Das Papier wurde in England speziell für diesen Auftrag produziert, fragt nicht was das alles gekostet hat.
Ich hatte freie Hand und musste ja nichts zahlen.
Zu guter letzt druckte ich den Auftrag auf einer Roland 700 Sechsfarben Maschine Format 704 x 1004 cm.
Wobei ich die Farben mit Deckweiss mischte.
Weiss, und Grün und Braun musste ich 2 x durch die Maschine lassen, weil die Farben auf dem Dunklen Papier zu
Wenig deckten.
Ich investierte 120 Stunden für die beiden Entwürfe und nochmals 30 für das separieren der Farben.
Ich erhielt 120 Karten A3 und 250 A4 Quer.
Alle meine Karten die ich weggegeben habe sind von Hand noch koloriert.

Ich hoffe das Ergebnis ist brauchbar

Gruss Gregorio
 

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Mon

Forum-Guru
Dein ungeheuer aufwendiges Vorgehen hat zu einem ungeheuer brauchbaren, wie Du es nennst, Ergebnis geführt.
 

evalena

Forum-Guru
Hi Gregorio
Deine Werke sind richtig toll...Mein Kompliment dazu!
Und danke für die Tips…:-)
Bei mir war's keine Linoleumplatte. Eine solche habe ich zwar auch noch gekauft. Aber diese hier ist aus einem weichen Kunststoff. Die Linoleumplatte werde ich aber sicher auch noch bearbeiten....Dann kann ich auf deine Tips zurückgreifen. Vorerst habe ich mich noch in einer andern Drucktechnik versucht. Meine Schwester gab mir den Tip dazu - aber es ist definitiv nicht mein Ding. Bei ihr sah das Resultat gut aus - bei mir gar nicht.
 

evalena

Forum-Guru
Nach einer "Anleitung" von meiner Schwester...;-)
eine minimalistische Druckweise...ist gar nicht meins...
und - ich habe nicht daran gedacht, dass das Motiv beim Druck spiegelverkehrt zu sehen ist. Also ist der Notenschlüssel verkehr herum...;-)
 

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Gregorio

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Hallo Evalena

Du musst Dir auch keine Mühe geben das Spiegelverkehrt vorzeichnen zu müssen.
Nimm ein weisses Papier und lege ein Transparent Papier (Utoplex) darauf. Danach zeichnest du entweder
Direkt auf das Transparentpapier oder auf ein Schreibmaschinen Papier deine Zeichnung. Damit das Ganze besser sichtbar wird kannst Du die Striche mit einem Boesner Pigmentliner. 0.05 nachzeichnen.
Diese sind Spotbillig ( etwa 3 Franken) und sind genau so präzise wie ein Rotring Rapidograp, diese kosten um
Die 50 Franken und sind nach spätestens einem Jahr sowieso alle verstopft.
Nun färbe mit einem weissen Farbstift die Zeichnung ein nimm dazu Polychromos, nicht Prismalo die sind zu hart.
Vertreibe mit einem Lappen die weisse Fläche gleichmassig.
Nun wendest du das Blatt, die eingefärbte weisse Fläche liegt nun unten, und du hast ein Seitenverkehrtes Bild
Vor Dir. Nun klebe das Transparentpapier oben ( nur oben) auf den vorher mit Tusche eingefärbten Linol
Und pause mit einer Graviernadel den Entwurf auf den Linol. Dort ist er nun Seitenverkehrt wie er sein sollte. Ab und zu kontrollieren ob alles durchgepaust wurde ( Transparentpapier
Hochklappen!
Jetzt den Linol vorwärmen und schneiden.
Du darfst nie erwarten das immer alles auf Anhieb perfekt gelingt. Mit jedem neuen
Versuch wirst Du um eine Erfahrung reicher, und wirst den selben Fehler nicht ein zweites mal
Machen. Ich beispielsweise übe immer noch das Bilder hochladen,


Gutes Gelingen wünscht. Gregorio
 
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Gregorio

Aktives Mitglied
Hallo Evalena nochmals

Anstelle des Einfärbens mit Farbstift, geht natürlich auch Transferfolie, die Zeichnung ist so besser sichtbar,
Aber der Übertragene Strich wird dicker. Probier vorher auf einem Probestück aus was dir besser liegt.

Gregorio
 

evalena

Forum-Guru
Herzlichen Dank für deine ausführlichen und hilfreichen Tips Gregorio ….:praying:
Ich habe einen Pigmentliner....allerdings ein 0,1 er...Ich wusste gar nicht, dass es die Dinger NOCH dünner gibt. (ist ab sofort auf meiner Einkaufsliste vermerkt) ;-)Ich weiss allerdings nicht, wann ich zur Linoleumplatte greife....Erst mal muss ich noch ein angefangenes Bild fertig malen....
 

Gregorio

Aktives Mitglied
Hallo Evalena

Hat zwar nichts mit dem Thema hier zu tun, betrifft Acryl auf Tonpapier.
Arylfarben lassen sich vermalen wie Aquarell oder Gouache Farben.
Eine ruhige Fleckenlose, glatte Fläche so wie es nötig ist für die Darstellung von Glas oder Verchromtem Metall
Lässt sich mit Acryl nur erreichen mit dünnen Schichten. Je mehr Schichten nun aufeinander liegen,desto mehr kann man mit konzentierter Farbe arbeiten. Das Hauptproblem ist dass die Farben so schnell trockenen.
Das lässt sich verhindern wenn man mit einer Pipette ein par Tropfen Wasser auf die Farbe träufelt.
Oder bei einem Längeren Unterbruch ein feuchtes Küchenkrepp Papier über die Farbpalette legt.
Im Gegensatz zu Gouachefarben, trocknen die Acryl Farben gut und lösen sich nicht wieder auf, wenn man
Eine neue Schicht darüberlegt.
Beim Kauf der Farben achte ich darauf nur allerbeste Qualität zu kaufen. Keine Studioqualität.
Achte auf die Farbechtheit und die Deckkraft der Farben . Gewisse Töne sind leider nur transparent erhältlich.
Das lässt sich nicht ändern. Die Farben solltest du kühl lagern, am besten im Keller.
Es ist also gar nicht so schwierig wie du denkst. Das richtige Vorgehen entscheidet wie das Resultat am Schluss
Herauskommt. Und die Übung.
Der Vorteil wenn man auf farbiges Papier arbeitet ist , dass man auch mit Weiss arbeiten kann.
Bei einem Aquarell konkurenziert der weisse Papierton alle Hellen Stellen im Bild.
Wenn du aber auf einem Farbigen Untergrund arbeitest, egal ob Leinwand oder Papier ist das Bild in jedem Stadium
Irgenwie fertig. Ich hoffe du kannst mit den Infos etwas anfangen.

Gruss Gregorio
 

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