Roland
Senior Mitglied
Für einige von Euch mag die folgende 'Entstehungsgeschichte' des Bildes 'Birkenhain am See' aus dem Nachbarthread interessant sein, die ich hier in 5 kleinen Bildern ganz kurz zusammenfasse. Wenn nicht, bitte ich die Mods nach einer kurzen Zeit diesen thread komplett zu löschen (spart Platz im Forum).
1. Bild: Der untere Teil eines 30 x 40 cm Keilrahmens wird teilweise mit schwarzem Gesso grundiert. Eine Ausnahme stellen grob nur die Bildteile dar, die später Himmel sein werden. Als Werkzeug hierzu dient am besten ein Schaumgummipinsel, den man entweder anschliessend wegwirft oder sofort nach dem Gessoauftrag mit viel Wasser auswäscht.
Nach einer Trockenzeit für das Gesso von etwa 30 Minuten beginnt dann der Countdown und das Bild soll ab hier entstehen:
5 Minuten: Vorbereitung mit einer dünnen Schicht von Liquid Clear auf dem gesamten Keilrahmen. Evtl. Überschüsse mit Küchenpapiertuch wieder entfernen. In der linken oberen Ecke sieht man eine Testecke, in der ich bereits den Auftrag aus einer Mischung von Titanweiss mit einem Hauch von Kobaltblau (Himmelblau) versucht habe.
2.Bild: weitere 5 Minuten: Das Titanweiss mit dem Hauch Kobaltblau (Phthalo Bl. geht auch) bedeckt nun schon den gesamten oberen Teil des Bildes und wird relativ gut verblendet. Die in Gesso angedeuteten Umrisse der Bäume stehen als Hintergrund noch schemenhaft sichtbar.
3.Bild: 10 Minuten: Bisher wurde ausschliersslich mit einem 2" Pinsel gearbeitet, mit dem auch noch die nächsten Schritte durchgeführt werden (Noch kein Waschen nötig). Dem leichten himmelblau wird nun ein wenig (!) Baumgrün (Gelb+Blau+Saftgrün, Spur Rot) zugefügt und die oberen Kronen der Hintergrundbäume herausgetpft (die sollen schemenhaft bleiben, also keine vielen Details!) im unteren Bereich der Hintergrundbäume kommt noch etwas Gebr.Siena hinzu, sodass dieser Teil eher einen Oliv-Touch bekommt.
Nun kann der 2" Pinsel endlich mal ausgewaschen werden!
4.Bild: 1 Stunde: Im unteren Teil der Hintergrundbäume werden mit noch etwas mehr Beigabe von Van Dycke Braun und dem Schleppepinsel Stämme und Zweige nur angedeutet. Die meisten davon gehen später beim Malen des Vordergrundes sowieso wieder verloren - also auch hier noch nicht zu viel Details, um die es einem nur leid tut. Aber mit BR: 'We know, they are there!'.
Mit einem sehr lichten Grün aus viel Kadmiumgelb, ein weng Titanweiss und Ocker sowie einer Spur Phthaloblau wird nun mit einem 1" Hintergrundpinsel etwa auf 1/3 der Bildhöhe der untere Teil der Hintergrundbäume mit einem beherzten, etwa waagerechten, breiten Strich 'abgeschnitten'. Damit haben wir bereits die von heller Sonne beleuchtete Rasenfläche, auf der später die Birken stehen sollen geschaffen.
Mit sehr viel dunklerem Grünn durch Beimischung von Blau, Van Dycke Braun und Schwarz wird der zum Fluss nach vorne abfallende Rasen nun begrenzt. Achtung! Das Wasser soll später vorwiegend auf schwarzem Grund gemalt werden!. Die spätere Wasserfläche also nicht unnötig voll mit deckenden Farben bekleckern!
Mit dem Spachtel entstehen dann - wie bei BR gelernt - die Birkenstämme auf der Grünfläche, wobei nun zur Spiegelung das Weiss der Stämme auch im Wasserteil (grob!) angedeutet wird. mit dem Schlepperpinsel bekommen die Birken ihre Zweige und kleineren Äste, die dickeren von ihnen in Stammnähe auch ein paar Highlites mit Weiss.
Am Schluss dieses schon etwas aufwändigen (aber nicht schwierigen) Steps wird jetzt mit dem 2" Pinsel, dessen Haarspitzen mit etwas Titanweiss benetzt wurden, nun die Wasserfläche im unteren Teil nach dem 'instant Water - Verfahren' schon fast fertig gestellt: von der Mitte nach aussen mit der Breitseite des Pinsels möglichst exakt senkrechte Striche bis zur Keilrahmenunterkante durchziehen, dann wenige möglichst exakt horizontale Pinselstriche über die gesanmte Wasserfläche (nicht allzu viele!) und das LC hat seine Schuldigkeit getan!
5.Bild: weitere 2 Stunden: Eigentlich 'steht' bereits das gesamte Bild und es gibt 'nur noch Details' zu malen:
Wir beginnen mit dem 1" Laubpinsel und begrünen die Birken im Vordergrund. Vorsicht - nicht zu viel Farbe, es werden mehrere Schichten benötigt. Beginnen mit einem sehr hellen, fast gelben Grün (siehe oben) für die direkt durchleuchteten, im Gegenlicht stehenden Blätter, dann immer etwas dunkler werdend nach innen gehen und dem Baum so seine Tiefe geben! Dann werden Baumschatten eingefügt, die Ufergegend etwas begrast und ein paar Büsche kommen hinzu.
Dem Wasser werden (mit dem Spachtel) noch einige hellgrüne Stellen als an der Oberfläche schwimmende Wasserlinsen verpasst; etwas schwimmendes Gras steht auf der Wasserfläche sichtbar und zum Schluss gibt es noch mit dem Spachtel etwas LW, das durch feine weisse Linien in Ufernähe und um die schwimmenden Grasinseln Wasser und Land voneinander abgrenzen.
Habe ich was vergessen? Nun, ich glaube es reicht auch so zum Nachmalen dieses hübschen Motivs von Tan Chun - viel Spass und viel Glück!:00000282:
LG Roland
PS. Die Steps wurden aus Platzgründen gelöscht - Anfragen willkommen.
1. Bild: Der untere Teil eines 30 x 40 cm Keilrahmens wird teilweise mit schwarzem Gesso grundiert. Eine Ausnahme stellen grob nur die Bildteile dar, die später Himmel sein werden. Als Werkzeug hierzu dient am besten ein Schaumgummipinsel, den man entweder anschliessend wegwirft oder sofort nach dem Gessoauftrag mit viel Wasser auswäscht.
Nach einer Trockenzeit für das Gesso von etwa 30 Minuten beginnt dann der Countdown und das Bild soll ab hier entstehen:
5 Minuten: Vorbereitung mit einer dünnen Schicht von Liquid Clear auf dem gesamten Keilrahmen. Evtl. Überschüsse mit Küchenpapiertuch wieder entfernen. In der linken oberen Ecke sieht man eine Testecke, in der ich bereits den Auftrag aus einer Mischung von Titanweiss mit einem Hauch von Kobaltblau (Himmelblau) versucht habe.
2.Bild: weitere 5 Minuten: Das Titanweiss mit dem Hauch Kobaltblau (Phthalo Bl. geht auch) bedeckt nun schon den gesamten oberen Teil des Bildes und wird relativ gut verblendet. Die in Gesso angedeuteten Umrisse der Bäume stehen als Hintergrund noch schemenhaft sichtbar.
3.Bild: 10 Minuten: Bisher wurde ausschliersslich mit einem 2" Pinsel gearbeitet, mit dem auch noch die nächsten Schritte durchgeführt werden (Noch kein Waschen nötig). Dem leichten himmelblau wird nun ein wenig (!) Baumgrün (Gelb+Blau+Saftgrün, Spur Rot) zugefügt und die oberen Kronen der Hintergrundbäume herausgetpft (die sollen schemenhaft bleiben, also keine vielen Details!) im unteren Bereich der Hintergrundbäume kommt noch etwas Gebr.Siena hinzu, sodass dieser Teil eher einen Oliv-Touch bekommt.
Nun kann der 2" Pinsel endlich mal ausgewaschen werden!
4.Bild: 1 Stunde: Im unteren Teil der Hintergrundbäume werden mit noch etwas mehr Beigabe von Van Dycke Braun und dem Schleppepinsel Stämme und Zweige nur angedeutet. Die meisten davon gehen später beim Malen des Vordergrundes sowieso wieder verloren - also auch hier noch nicht zu viel Details, um die es einem nur leid tut. Aber mit BR: 'We know, they are there!'.
Mit einem sehr lichten Grün aus viel Kadmiumgelb, ein weng Titanweiss und Ocker sowie einer Spur Phthaloblau wird nun mit einem 1" Hintergrundpinsel etwa auf 1/3 der Bildhöhe der untere Teil der Hintergrundbäume mit einem beherzten, etwa waagerechten, breiten Strich 'abgeschnitten'. Damit haben wir bereits die von heller Sonne beleuchtete Rasenfläche, auf der später die Birken stehen sollen geschaffen.
Mit sehr viel dunklerem Grünn durch Beimischung von Blau, Van Dycke Braun und Schwarz wird der zum Fluss nach vorne abfallende Rasen nun begrenzt. Achtung! Das Wasser soll später vorwiegend auf schwarzem Grund gemalt werden!. Die spätere Wasserfläche also nicht unnötig voll mit deckenden Farben bekleckern!
Mit dem Spachtel entstehen dann - wie bei BR gelernt - die Birkenstämme auf der Grünfläche, wobei nun zur Spiegelung das Weiss der Stämme auch im Wasserteil (grob!) angedeutet wird. mit dem Schlepperpinsel bekommen die Birken ihre Zweige und kleineren Äste, die dickeren von ihnen in Stammnähe auch ein paar Highlites mit Weiss.
Am Schluss dieses schon etwas aufwändigen (aber nicht schwierigen) Steps wird jetzt mit dem 2" Pinsel, dessen Haarspitzen mit etwas Titanweiss benetzt wurden, nun die Wasserfläche im unteren Teil nach dem 'instant Water - Verfahren' schon fast fertig gestellt: von der Mitte nach aussen mit der Breitseite des Pinsels möglichst exakt senkrechte Striche bis zur Keilrahmenunterkante durchziehen, dann wenige möglichst exakt horizontale Pinselstriche über die gesanmte Wasserfläche (nicht allzu viele!) und das LC hat seine Schuldigkeit getan!
5.Bild: weitere 2 Stunden: Eigentlich 'steht' bereits das gesamte Bild und es gibt 'nur noch Details' zu malen:
Wir beginnen mit dem 1" Laubpinsel und begrünen die Birken im Vordergrund. Vorsicht - nicht zu viel Farbe, es werden mehrere Schichten benötigt. Beginnen mit einem sehr hellen, fast gelben Grün (siehe oben) für die direkt durchleuchteten, im Gegenlicht stehenden Blätter, dann immer etwas dunkler werdend nach innen gehen und dem Baum so seine Tiefe geben! Dann werden Baumschatten eingefügt, die Ufergegend etwas begrast und ein paar Büsche kommen hinzu.
Dem Wasser werden (mit dem Spachtel) noch einige hellgrüne Stellen als an der Oberfläche schwimmende Wasserlinsen verpasst; etwas schwimmendes Gras steht auf der Wasserfläche sichtbar und zum Schluss gibt es noch mit dem Spachtel etwas LW, das durch feine weisse Linien in Ufernähe und um die schwimmenden Grasinseln Wasser und Land voneinander abgrenzen.
Habe ich was vergessen? Nun, ich glaube es reicht auch so zum Nachmalen dieses hübschen Motivs von Tan Chun - viel Spass und viel Glück!:00000282:
LG Roland
PS. Die Steps wurden aus Platzgründen gelöscht - Anfragen willkommen.
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