Wie malt man schöne Farbverläufe, die ineinander fließen?

Netti

Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

Ich bin neu hier und auch völlige Anfängerin beim Malen. Auch ich bin durch BR mit dem malen angefangen. BR malt mit Öl und schafft immer schöne Farbverläufe, beispielsweise beim Himmel oder beim Malen von nebligen Bereichen im Hintergrund. Wie mache ich das mit Acryl?

Danke für eure Hilfe.

Netti



Das sind meine ersten beiden Bilder.
 

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ulliversum

Senior Mitglied
Hallo Netti,

es gibt für Acrylfarben spezielle Retarder, die eine längere Trocknungszeit fördern, das kann beim Malen von schönen Farbverläufen helfen.
Von Schmincke zB. das Malgel Spezial. Oder den Slow-Dri Fluid Retarder von Liquitex.
Ausserdem gibt es mit den Open-Farben von Golden Acrylfarben, die generell länger brauchen, um zu trocknen - das spielt Dir alles in die Karten!

Liebe Grüße, Ulli
 

Sonnenwurm

Senior Mitglied
Hallo Netti,
willkommen im Forum!
Deine Frage kann ich dir leider nicht beantworten, denn 1. hab ich von Bob Ross so gar keine Ahnung und 2. nehme ich Acrylfarben eher so zum Basteln o.ä., da sie für meine Malgewohnheiten viel zu schnell trocknen und ich einen Farbverlauf damit vermutlich gar nicht zustande brächte....
Ulli hatte ja schon gute Tipps und vielleicht sind hier noch mehr Acrylmaler, die dir helfen können...

Viel Spaß bei unserem schönen Hobby und einen guten Austausch hier im Forum.
LG, Sonnenwurm
 

Tat

Aktives Mitglied
Ich male zwar auch nicht so oft mit Acrylfarben, aber es hilft wenn man mit einer Sprühflasche Wasser auf die Leinwand sprüht und dann so verblendet wie man möchte.
Bei Acryl hat man dann halt einfach nur 15 Minuten und keine zwei Tage wie bei Ölfarben.

Oder wie ulliversum sagt, Golden Open, wenn das Budget es erlaubt :D
 

Johndell

Senior Mitglied
Mit Acrylfarben kenne ich mich mich auch nicht aus, aber ich weiß das Ölfarben einen besseren Verlauf ergeben und mehr wie verschmolzen wirken.

Bei Acrylfarben hast ja schon gute Tipps bekommen wie man sie etwas länger offen hält. Nun ist es wichtig den Verlauf in mehrere Segmente einzuteilen und sie mit super soften Pinseln dann zu verblenden. Ich mag Make Up Pinsel dafür, aber die müssen trocken sein dafür. Man darf dann nicht mehr innerhalb der Segment viel hin und springen, das kann die Farben dreckig machen wenn es sich um Farbverläufe handelt
 

Netti

Mitglied
Danke für eure Antworten. Ich habe schon gemerkt, dass acryl Nachteile hat. Aber ich möchte nicht zu Ölfarben wechseln, da ich die nicht auswaschen kann und ich keinen Platz habe, um ölbilder lange Zeit trocknen zu lassen.
 

Blick-Dichter

Aktives Mitglied
Hallo Netti...
mein Mittel der Wahl ist seit einigen Jahren BENADIUM.
Bitte google mal nach diesem Malzusatz. Hersteller ist ein Profi der Illusionsmalerei. Atelier Benad aus München. Ich hoffe, dass es trotz baldiger Schließung der Malschule noch weiterhin hergestellt wird.
Auf der Seite findest Du auch gute Verarbeitungshinweise und ein Video dazu.
VG Alex
 

canvas

Senior Mitglied
Hi Netti,

herzlich Willkommen hier im Forum! :)

Danke für eure Antworten. Ich habe schon gemerkt, dass acryl Nachteile hat. Aber ich möchte nicht zu Ölfarben wechseln, da ich die nicht auswaschen kann und ich keinen Platz habe, um ölbilder lange Zeit trocknen zu lassen.

Versteh ich dass du nicht auf Öl umsteigen möchstes und es ist ja auch nicht so dass es ausschließlich mit Öl möglich ist, Übergänge zu machen. Es ist halt einer der Vorteile von Öl, dass die Farben länger offen sind - dafür sind aber auch einige Dinge mehr zu bedenken bei der Ölmalerei. Es hat auch Vorteile, dass die Acrylfarben schnell trocknen. Zum Beispiel kannst du beliebig übermalen, ohne an Schichten und Öloxidierung usw. zu denken. Acryl ist in der Hinsicht unkomplizierter. Allerdings nur wenn man nicht zu billige Farben und/oder Leinwände verwendet, da sind Konsistenz und auch die Farbmischungen unberechenbar. Lieber weniger Tuben kaufen und dafür eine bessere Qualität.
Es gibt genug Beispiele von Künstlern, die in Acryl wunderbare Bilder zaubern. Also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Deine Bilder zeigen doch schon einen guten Beginn und sind sehr vielversprechend.

Schau mal dazu auch hier zur Verblendung von Acrylfarben: http://www.happypainting.de/threads/mehr-zeit-beim-verblenden-von-acrylfarben.47243/
unser Zeti hat dazu viele gute Tipps eingestellt.
 
Erstmal, wenn Du einen Farbverlauf auf eine Leinwand als Hintergrund machen willst: Die Leinwand wässern. Gut einsprühen, ein bissl warten überschüssiges Wasser abwischen. Damit hat der Untergrund eine Feuchtigkeit die hilft, dass die Farbe langsamer anzieht!
Glycerin ist ein Feuchthaltemittel und kann als Trocknungsverzögerer/Retarder eingesetzt werden - auf die Leinwand aufpinseln oder mit Maler-/Lackierröllchen verteilen (kurze Faser!).
Oder auf die Leinwand eine Schicht Siebdruckpaste auftragen (Pinsel oder Maler-/Lackierröllchen - kurze Faser!) ... Damit bleibt die Farbe ewig lang offen! Länger als mit herkömmlichen Retarder!
Beim Beimischen von Retarder ist Vorsicht geboten - zu viel und es kann zu unerwünschtem Krakelee führen (mit der Zeit) ...
LG von Anneliese

PS: Ich kaufe keinen teuren Retarder sondern wässere meine Leinwand bzw. arbeite mit Glycerin ...
 

kahuflosa

Senior Mitglied
Hallo,

zwei Dinge fallen mir zu deinem Problem, so wie ich es verstehe, ein.
Wenn ich mit meinen Ölfarben einen nahtlosen Übergang machen möchte, dann fahre ich einfach mit einem sauberen Pinsel längs über die Nahtstelle zwischen zwei verschiedenfarbigen Flächen und erhalte sofort einen fließenden Übergang. Das geht mit Acrylfarben vielleicht auch.
Vielleicht gibt es aber für dein Problem einen ganz anderen Ansatz:
Wenn du eine Landschaft malst, dann stellst du ja nicht wirklich Bäume, Himmel, See oder Berge her, sondern du schaffst lediglich eine Illusion von Baum, See oder Berg, indem du bestimmte Farbpunkte auf bestimmte Stellen des Blattes setzt. Wenn du es gut machst, dann sieht das nachher eben so aus wie... .
Konkret heißt das, wenn du eine Landschaft im Nebel malst, dann halte dich nicht an den Begriffen auf, sondern erkunde, aus welche Farben z. B. Baum plus Nebel besteht und versuche sie dann zu mischen. Bei mir funktioniert es.
Wichtig ist aber auch, sich nicht an Rezepte zu klammern, sondern einfach zu experimentieren.

L.G. Hubert
 

Netti

Mitglied
Danke ihr lieben, ich habe mittlerweile auch viel ausprobiert. Meine neuesten Bilder stelle ich mal rein.

Hubert, vielen Dank, ich verstehe, dass es nur um Illusionen geht und nicht um Details.
 

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Netti

Mitglied
Mein nächster Versuch. Habt ihr Vorschläge zur Verbesserung?
 

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Tat

Aktives Mitglied
Die Farben sind echt gut angemischt und sehr harmonisch finde ich.
Die Motive sind auch schön gewählt :)

Für Verbesserungsvorschläge müsste man erstmal wissen in welche Richtung du willst, wenn es Impressionismus sein soll, denke ich dass du ganz gut dabei bist.
Wenn du zum Realismus möchtest, müsstest du noch etwas an der Anatomie arbeiten, damit die Figuren ein wenig natürlicher aussehen
 

Netti

Mitglied
Tat, ich habe keine Ahnung, wo ich hin will bzw. was ich noch dazulernen kann. Ich würde es gerne realistischer aussehen lassen. Ich habe heute wieder versucht, eine Person am Strand zu malen. Die Beine sind staksig, aber was mich mehr stört ist, dass die Farben der Beine so gemalt und gar nicht natürlich aussehen. Wie kann ich das verbessern? Das Bild ist noch nicht fertig, aber du siehst, was ich meine. Danke für deine Hilfe.
 

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jobr

Aktives Mitglied
Hallo,
es bringt dir ja nix, wenn man dich über den grünen Klee lobt und dich impressionistisch schon auf einem guten Weg sieht . . . davon bist du noch sehr weit entfernt.

Erst mal: besorg dir anständiges Material und nicht dieses ungeeignete Papier (wie oben gezeigt) dass sich bei jeder Farbberührung einrollt und wegrutscht auf dem Haushaltpapier: z.B. steife Malerpappe oder spez. Papier für Acryl, dass du dann mit Abdeckband auf einer ebenen Fläche fixierst und vielleicht auch etwas grössere Formate.

Dann plane dein Bild, mach eine Vorzeichnung, überlege woher das Licht kommt etc.
Und diese superschnellen Pinselstriche solltest du erst einsetzen, wenn du schon etwas Sicherheit gewonnen hast: was, wie und wo platziert werden soll.

Mal zuerst den Hintergrund, damit du den nicht um die Figur rum malen musst; das sieht immer etwas Anfängerhaft aus. . . . usw.
Lass dir einfach ein bisschen mehr Zeit für ein Bild.
 

Netti

Mitglied
Danke Jobr, ich muss mir wirklich mehr Zeit lassen. Das drumherum malen mache ich immer dann, wenn ich etwas am hauptmotiv ändern muss. Das ärgert mich immer sehr. Das ist wirklich doof. Das mit dem Papier lasse ich erstmal so, weil ich noch übe und sich besseres Papier noch nicht wirklich lohnt. Erst wenn ich malen kann, hole ich mir hochwertige Materialien.
 

jobr

Aktives Mitglied
Das mit dem Papier lasse ich erstmal so, weil ich noch übe und sich besseres Papier noch nicht wirklich lohnt. Erst wenn ich malen kann, hole ich mir hochwertige Materialien.
. . . es ist nur meine Meinung aber: Wenn du von vorne herein ein Bild nur als «Wegwerfbild» zu Übungszwecken startest, wird das nix ausser einem Wegwerfbild und der Lerneffekt ist minim.
Aber wenn du von Anfang an gutes Material verwendest und du denkest, ich mache jetzt ein Bild, dass ich lieben werde und in meinem Wohnzimmer aufhängen möchte, dann wird das ein ganz anderes Bild als diese lieblosen Wegwerfbilder. . . Es wird kein Rembrandt oder so aber es ist ein ganz anderes Gefühl vor einem solchen Bild zu sitzen, wo man Herzblut reingesteckt, hat als ein weiteres Übungsbild in die Tonne zu werfen . . .
 

Tat

Aktives Mitglied
Also die letzte Figur sieht doch eigentlich schon ganz gut aus, es scheint nur dass du zu viel Farbe drauflegst, deswegen dachte ich auch an Impressionismus. Du könntest ja auch mal versuchen mit vielen dünnen Schichten zu malen, und auf einem größeren Format. So kann man viel mehr Details einbauen.

Das mit den Materialien finde ich am Anfang eh nebensächlich, zum üben sind Bleistifte und Skizzenbücher (oder normales Papier) ausreichend.
Meiner Meinung nach gibt es keinen Grund teure Sachen zum üben zu benutzen.

Den Tipp, das Papier mit Kreppband an einen festen Untergrund zu kleben, würde ich aber unterstützen. Wenn sich nichts rollt, malt es sich leichter.
 

Johndell

Senior Mitglied
Ähm so als Anmerkung: Impressionistisches malen ist eigentlich Mega schwer, man beißt sich da die Zähne aus weil man sich im Gegensatz zum Fotorealismus, nur auf das Wesentliche konzentriert. Meist wird es als eine lose Form der Malerei gesehen die so simple und leicht aussieht, als würde man einen Moment einfangen der spielerisch daher kommt. Man meint oft dass es leicht ist, aber die wahre Kunst liegt darin es mühelos aussehen zu lassen. Praktisch wie beim Tanzen, wenn Tänzer verträumt und leidenschaftlich einander umgarnen und der Betrachter vergisst was da für ein hartes Training hintersteckt.

Diese Art der Malerei gehört auch dem Realismus an und da gibt es natürlich auch den klassischen Realismus, Fotorealismus etc. Der Fotorealismus ist eine Grundvoraussetzung dafür, jep mag man nicht glauben aber aus dem bewegt man sich zurück, in dem man aufhört zusehr ins Detail zu gehen und dann erst das Wesentliche stehen lässt. Es erfordert auch für mich immer wieder den willenskraft im richtigen Moment aufhören.

ABER: Auch da müssen Proportionen stimmen, und grade da. Weil je reduzierter man ist, um so wichtiger werden die anderen wenigeren Elemente und jegliche art der Korrektur nimmt die Leichtigkeit.
Fängt man zu früh an, also ist man anfänger und widmet man sich den Impressionen endet es oft in der naiven Malerei. Daher finde ich es gut wenn man versucht so real wie möglich zu malen.
 

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