Nass in Nass über mehrere Tage

jureg

Neuer User
Hallo Malfreunde,

ich bin noch Anfänger in der Ölmalerei und habe gerade erst 4 Bilder gemalt bisher.
Die ertsen Bilder habe ich Nass-in-Nass jeweils zügig durchgemalt und ganz gut hinbekommen.
Das erste war am Anfang etwas zu matschig :) weil ich zu dick das Flüssigweis aufgetragen hatte.

Nun hatte ich ein neues Bild angefangen mit Callas. Dazu Gesso schwarz auf die Standard Leinwand und nach Trocknung Flüssigtransparent von Bob Ross. Dann einen zweifarbigen Hintergrund, oben rot unten hellgrün.
Soweit war alles gut und ich begann die Calla zu malen, was auch super funktioniert hat. Leider haber ich das Bild an diesem Tag nicht fertig bekommen und hatte erst drei Tage danach wieder Zeit.

Also dachte ich gemäß der Regel fett auf mager sollte ich nun den Farben etwas Öl beimischen und habe dazu Bob Ross Blumenöl genommen.
So und nun das Maleur, ich habe also den Pinsel immer erst etwas in Blumenöl getunkt und dann in Farbe.
Habe damit dann die Blätter der Calla gemalt. Am nächsten Tag waren diese dann total matt, im Gegensatz zum Rest des Bildes das einen schönen Glanz hat.

Was habe ich nun falsch gemacht? Ist das Blumenöl eher verdünnend also magerer als die Farbe und daher das Problem? Wer kann mir hier eventuell einen Tip geben.

Gruß
Jürgen
 

AnJa

Moderator
Hallo Jürgen,

habe dazu Bob Ross Blumenöl genommen
Das kenne ich nicht und kann daher nicht sagen, welche Eigenschaften es hat.

Hast Du ein Video von Bob Ross gesehen, wo er es auch so macht?

ich habe also den Pinsel immer erst etwas in Blumenöl getunkt und dann in Farbe
Ich vermute, das war zuviel, aber warum es dadurch matt wurde? Schwer zu sagen.

Zeigen willst Du es nicht?
Dann könnte man Dir vielleicht Tipps geben, wie Du es retten kannst.
 

marlies+48

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Ich habe bisher meine BR-Bilder in einem Ritt gemalt. Und sowieso unter Anleitung. Ich weiß aber, dass man mit dem Öl sparsam umgehen soll. Ich hätte ganz einfach die Farbe so wie sie ist, draufgesetzt.
LG Marlies
 

gpunkt

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Ich male auch erst seit 1 Jahr in ÖL, und habe auch das einige Bilder an gewissen Stellen eher Matt erscheinen,
Ich helfe mir dann damit einfach mit dem Malmittel ohne Farbe drüber zu gehen. (Zwischen Firnis) damit habe ich an allen stellen den selben Glanz.
Was ich auch schon gemacht habe ! Aber bitte erst wenn das Bild wirklich Trocken ist, und das kann unter umständen ja Monate dauern.
Schlussfirnis , Ich hoffe der Link ist erlaubt , sonst bitte bescheid sagen dann mach ich ihn weg !
http://www.kunst-malerei.info/firnis-oelmalerei.html
 

jureg

Neuer User
Frohe Ostern,

und danke für die Antworten :-)

@ Anja: "Hallo Anja, nein das hab ich nicht bei Bob Ross gesehen. Ich hatte mir nur gedacht, dass ich mit Öl die Farben fetter mache und damit die Fett auf Mager Regel einhalte.
Das Bild habe ich heute Abend mal aufgenommen und stelle es mal hier ein, damit man sehen kann, was ich meine.

@gpunkt: "hallo Günther, das mit der Zwischenfirnis ist eine gute Idee, das werde ich mal probieren. Habe schon mal getestet ob es funktioniert, wenn ich einfach pures Öl drübermale, aber das nutzt nichts. Danach wird wieder alles matt und sieht beinah noch elender aus :-)

Liebe Grüße und bleibt gesund
Jürgen
 

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K

karlwei

Gast
Hallo Jürgen
Zwischenfirnis ist was anderes, braucht man nur bei der Schichtmalerei.
Bei NiN in der BR Technik brauchst du fett auf mager nicht beachten, braucht man auch nur bei der Schichtmalerei.
Wenn du mit einen Gemälde in 6-7 Std. (solange braucht die Feuchtgrundierung zu trocknen)nicht fertig bist, einfach am nächsten Tag wieder eine Feuchtgrundierung vorsichtig auftragen und mit der Malerei wie gewohnt weitermalen - nur etwas vorsichtiger arbeiten das du die unterliegende Farbe nicht zu sehr verwischt.
Zusätzliches Öl in der Farbe erhöht normal den Glanz, daher verstehe ich nicht wie so die Farben abstumpfen? zuviel an Öl ergibt eine sogn. Überfettung, die Farbe bekommt mit der Zeit "Runzeln" und wird stumpf.
LG Karl
 

Johndell

Senior Mitglied
Blumenöl enthält Erdöldestillate und Leinöl. Es liegt am Erdöldestillat und ist sehr mager. Es verdunstet und hinterlässt keine Rückstände und dünnt somit die Farbe aus. Laut der Anwendung berührt man es nur kurz mit der Pinselspitze, was auch meiner Erfahrung entspricht mit dem Gamsol, da Erdöldestillate Ölfarben extrem ausdünnen. Ich reinige damit meine Pinsel und muss sie im Anschluss gründlich abtrocknen, da selbst die kleinsten Rückstände Auswirkungen auf die Konsistenz meiner Farbe haben und auch auf den Glanz.

Nehm sonst Distelöle oder meine erste Wahl ist Walnussöl, sofern es die Bob Ross Bibel es zulässt. Am ende eine Firnis wie Gamvar, die kann man bereits gleich nach dem das Bild trocken ist auftragen, ohne Monate warten zu müssen.
 

jureg

Neuer User
Hallo,

danke für die Tips :-)

@ karlwei, die Zwischenfirnis brauche ich normal in der NiN Technik nicht, das stimmt. Aber wie ich oben bereits geschrieben habe, habe ich das Bild erst dreit Tage später weitergemalt und war dann der Ansicht, jetzt vorgehen zu müssen, wie in der Schichtmalerei um weiterzumachen. Also wollte ich die zweite Farbschicht fetter machen.
Den Vorschlag die Zwischenfirnis zu verwenden finde ich daher trotzdem ganz gut, in der Hoffnung, dass dann das ganze Bild wieder einen einheitlichen Glanz bekommt.

@ Johndell, ich glaube Du hast des Problem erkannt. Ich denke jetzt auch das es das Blumenöl war. Ich habe auf der Flasche leider keine Angaben über die Inhaltsstoffe gefunden. Jetzt wo Du mir sagst, dass es eher eine Verdünnung ist, leuchtet mir das Problem ein. Damit habe ich die Farbe ja dann magerer gemacht und genau falasch gehandelt. Warum es dann Blumenöl heißt leuchtet mir nicht ganz ein. Erschwerend kommt noch, dass ich als Feuchtgrundierung Flüssigtransparent aufgebracht habe. mittlerweile habe ich auch gehört, dass Flüssigtransparent und Blumenöl sich nicht vertragen.

Anbei noch ein Bild, dass ich NiN innerhalb von zweit Tagen gemalt habe, dort hatte ich die Probleme nicht. dort hatte ich allerdings Flüssigweis als Feuchtgrundierung.
Darunter eine doppelte Schicht weißes Gesso, auf die Standardleinwand - Die sind zwar angeblich auch doppelt vorgrundiert, aber ich gehe trotzdem immer noch mit Gesso drüber.

Schönen Ostermontag noch

Gruß
Jürgen
 

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dr.bindewald

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Das ist ein bekanntes Phänomen, dass unter Verwendung von Flüssigtransparent nach Trocknung jeder weitere aufgetragenen Ölfarbe blind wird (sog. eingeschlagenene Stellen erzeugt.)
Abhilfe schafft nur, wenn man die zu korrigierende Stelle oder den gewünschten Bildanschluss erneut mit Flüssigtransparent überzieht. Der Glanzeffekt wird durch das darin enthaltene Bienenwachs erzeugt. Da helfen kauch die Verwendung andere Feuchtgrundierung nicht.

Wichtig ist, dass die Übergangsstelle oder das zu Übermalende auch ausreichend trocken ist. vorsicht bei weiße. Das benötigit gut 8 Tage zum Trockenen, weshalb in diesen Bereichen bei zu frühem Einsach der Korrektur sonst leicht verwischt.

Wichtig! Nach erneutem Auftragen des Flüssigtransparents, versuchen dieses wieder gewissenhaft abwischen. Ich verwnde dazu 5 Tücher, also 5 mal abwischen. Versuche alles von der erneuten Grundierung wieder wegzuwischen. Das was verbleibt reicht trotzdem aus. Ist jedoch nicht genügend davon entfernt worden, gibt es Haftungsprobleme mit den nachfolgend aufgetragenene Farben. Also, je weniger Flüssigtransparent auf der Leinwand bei der Korrektur vorhanden ist, desto leichter läßt sich weitermalen --> UND der Glanz bleibt trotzdem erhalten und man merkt den Ansatz oder die Übermalung nicht.

Vorsicht, ein zuviel von Flüssigtransparent oder Transparentlösung auf nicht übermalten Stellen gilbt!
Sind nun einmal "eingeschlagene Stellen" entstanden, hilft nur, nach mindestens 1/2 Jahr Trocknungszeit das Gemälde mit einem glänzenden Schlussfirnis zu überziehen.

Bei Unklarheiten bitte einfach mich anrufen: 09372-943631
 

dr.bindewald

Mitglied
Diese Bild ist in 3 Sitzungen entstanden, weil ich mehrfach beim Malen unterbrochen wurde und weg musste. Man sieht durch die oben beschriebene Vorgehensweie absolut keine Übergangsstellen
 

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dr.bindewald

Mitglied
Hier zeige ich einmal die sog. eingeschagenen Stellen aus meiner Anfangszeit, wo ich einfach kleine Nadelbäume in ein bereits eingetrockentes Gemälde nachträglich eingefügt hatte, ohne eine erneute Flüssigtransparent-Schicht aufgetragen zu haben.
 

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BR-Fan-Conny

Senior Mitglied
Lieber Herr Dr. Bindewald,
vielen Dank für Ihre Tipps. Auch wenn ich nur mit wasserlöslichen Ölfarben male und kein Flüssigtransparent oder Flüssigweiß benutze, treten in meinen Bildern auch manchmal stumpfe Stellen auf, die ich später mit einer Schlussfirnis zu beseitigen gedenke.
 

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