Anleihe an Rembrandts Saskia

Mon

Forum-Guru
@ReneHH :
Vielen Dank, René, für Deinen ausführlichen Kommentar!
Ich freue mich, wenn Du auch bei meinen nächsten Schritten guckst und Hinweise zu meinen sicherlich kommenden Fragen gibst.

... habe es so verstanden, dass du dich an rembrandts bild von saskya orientiert hast, und eine andere person auf diese "art" darstellen möchtest.

Jein ;) , mir und auch der darzustellenden jungen Frau gefiel dieser Hut - aber bitte in Blau :)

Es geht mir in der Hauptsache um ein akzeptables Portrait, lediglich mit einer Annäherung an Rembrandts Motiv in der Haltung dieser Saskya, aber nicht darum, altmeisterlich bzw. in Rembrandts Art malen zu üben.

Zum jetzigen Stand habe ich schon Gedanken zu Deinen Gedanken, die Du über Deine Malerfahrungen schreibst, aber vielleicht auch konkret mein Bild meinst?:
... hab das gefühl, dass der blick aufs ganze teils leidet... habe oft bei z.b. kleidung hin und her lasiert, um den ton zu treffen, bzw. die lasurwirkungen etc.. und dabei z.b. vergessen, dass im bild farben wieder kehren und es teils so aussah, als würden die teile nicht mehr zusammen passen... (dieser gedanke steckt natürlich auch im imprimitur-thema..also eine einheitliche farbstimmung im bild zu haben... bzw. wenn lasierende farben da aufgetragen werden, werden sie alle mit diesem einheitston "verheiratet" *g*... das hab ich beibehalten..., dass sich also farben wiederholen bzw. eine gewisse einheit im bild bilden usw...

In meinem Kopf ist ein Widerspruch zwischen der auch von mir gewünschten einheitlichen Farbstimmung und dem ebenfalls auch von mir gewünschten Kontrast Blau-Ocker.

Nach anderen und auch nach Deinen Empfehlungen habe ich bei diesem Bild die lichten Stellen kühl (bläulich) gehalten bzw. geplant, die Schatten warm (bräunlich, rötlich).
Dem entsprechend habe ich diese warmen Töne u.a. in den Schatten des Hutes und des Schals eingearbeitet, sollte ich vielleicht noch verstärken? Den Hintergrund wollte ich überwiegend warmtönig halten, damit sich das (hoffentlich) kühler werdende Gesicht davon abhebt.

meine 1. Frage dazu: Hältst Du das bisher zu unausgewogen? Sollte ich durch einheitliche Lasuren mehr Verbindung schaffen?
(Mit meinen Blau-Wünschen habe ich mir etwas eingebrockt: wenn ich es mit einer Komplementärfarbe (gelb, ocker) entsättigen wollte, bekäme ich grün, umgekehrt bei dem Pferdeschwanz, den ich nicht mit blau entsättigen kann ;) habe da jetzt grau, weiß und umbra genommen.

meine 2. Frage zu den Lasuren (Ich will ja jetzt nach der Weißhöhung wieder mit Lasuren anfangen.): Wann, falls überhaupt, hältst Du colorbanding (ich würde nur grüne Erde für die Stirn und eine leicht rötlich-orange Lasur für den mittleren Gesichtsbereich nehmen) für sinnvoll?

@alle :) eine Diskussion dazu oder auch widersprüchliche Ansichten würden mich freuen :)

@Annerl :
Gut das es René gibt.
..., kann ich nur schreiben das dieses Portrait gut aussieht.

Vielen Dank, Annerl, das freut mich.
 

ReneHH

Forum-Guru
hey monika :)
(danke, annerl..naja *ggg*) :)

das finde ich gut, dass es um das ergebnis geht... dann biste auch nicht an bestimmte techniken gebunden... und gut, dass es nicht um rembrandts malweise geht *g* :)

jain..es ging generell darum, dass das erstrebte endergebnis das maß der dinge ist, nicht lasurfolge x/y...das meinte ich... auch im hinblick auf einheitlichkeit usw... aber es ging da auch um meine erfahrung damit..
am anfang ist noch vieles nach hinten offen..gerade, wenn, wie bei mir damals, als ich mir mehr um lasuren nen kopf machte, als z.b. tonwerte, farbtöne/sättigungen, weichheit/schärfe...
ich meinte nicht dein bild im besonderen, sondern das fast auschließliche aufgreifen des themas lasurfolgen bzw. einiger kleineren dinge, die eher zu technikdetails gehören (das meinte ich mit blick aufs ganze.... im nachhinein sehe ich das bei mir sehr stark.. wenn du früheres liest, hab ich auch sehr viel über lasuren geschrieben, weil mich das auch sehr fasziniert hat... aber ich habe für mich immer mehr bemerkt, dass ich in den späten phasen des bildes immer mehr sogar davon abwich und dann nur noch damit zu tun hatte, das mir das bild gefällt (ich meine das bild, nicht die lasuren..also das ganze...)...
das mit den "untereinander verwandten" farben war noch so ein gedanke von pallast (das beispiel bei ihm war mit der imprimitur.... wenn du diesen farbton auf dem ganzen bild hast, und danach andere farben drüber lasierst, verbindet dieser unterton die drügberliegenden ein stück weit miteinander... das können natürlich wiederum warme und kühle sein... soll sagen, wenn wir sehr viel bunte farben im bild haben, ist es oft "quietschend bunt" (pallast hat das so genannt z.b.)... letztlich nur eine von mehreren möglichkeiten..hier spielt das thema farbharmonien rein.. möchte da aber nicht weiter reingehen...
stimmt, einheit ist relativ gesehen... klingt vielleicht etwas widersprüchlich, wenn wir von blau und ocker reden... na, ich glaube, ich bin doch nicht so der beste beschreibär *g* frag lieber sonst andere...
zum einen gibts ja noch mehr farben im bild.... kontraste braucht es doch auch.. mit einheit meinte ich eher, dass sich nichts "beißt"..sorry, wollte dich nicht verwirren... meinte im zweifel nur, dass die farben ja irgendwo auch zusammen passen..kontraste gehören ebenso dazu.... und es gibt ja immer auch die möglichkeiten, farben etwas zu brechen, wo man es braucht..vergiss das sonst einfach wieder... zum anderen.. selbst, wenn das vom grundgedanken von der imprimitur und den späteren "verwandteren" farben vielleicht bei ein oder zwei lasuren nach imprimitur sinn macht, ist das eh kaum noch vorhanden, wenn noch viel farben später rauf kommen und ggf. zwischen-weiß-gehöht wurde etc...
monika, merke, ich bin nicht ganz so fit im moment und kann mich scheinbar nicht so gut konzentrieren... glaube, ich lass das mit erklärversuchen... also bitte nicht zu viel von mir erwarten *g*, hab zwar gute augen was details angeht, tonwerte etc., aber merke, das mit den techniken fällt mir selbst gerade schwer... viell. bin ich da nicht tief drin genug derzeit...schaue aber trotzdem gern mit drauf, versprochen .)

blau und ocker? also blau der hut und ocker? die haut???? was für einen kontrast meinst du genau? (viell. hab ich nicht genug aufgepasst, da merkt mans wieder... aber ich versuche weiter...dann würd ich mich eher nur auf leichteres konzentrieren und dir die technik ganz überlassen..sorry, hab mich wohl etwas übernommen, als ich das anbot..tut mir leid!

hatte ich empfohlen die lichter kühl zu lassen?... es ginge natürlich auch anders herum..warme lichter, schatten nicht ganz so warm (heißt aber generell nie, dass es deswegen kühl sein muss... die farben können sehr wohl kühler werden, obwohl sie noch wärmer sind... das und andere teilweise dinge müsste man bei einigem dazu sagen... finde das aber im moment schwer zu erklären.. viell. einfach nicht mein tag (oder woche *g*) :)
aber stimmt schon, einige machen das so, mit kühlem licht, warme schatten.. dieser russische künstler (natürlich name vergessen gerade *g), der auch altmeisterlich malt oder per stiften nachahmt (kennst du sicher von den videos längst), macht das z.b. sehr oft... aber wie z.b. beim colorbanding scheinbar auch, haben wir ocker im licht.. und die kühle etwas im schatten... aber das sind echt nur grobe anhaltspunkte zur orientierung..
und das problem in der praxis ist, dass es oft viel zu stark dann ausgeprägt ist... wenn ich sage..etwas blau in die schatten, dann heißt es nicht, dass die schatten blau werden sollen, teilweise nur minimal, dass man es teils nur sieht, wenn man drauf achtet...
gerade diese feinheiten sind es oft... und gerade auch bei den colorbandings galt.. das darf nicht auffallen, minimal zu erkennen sein..bei den beispielen im thread dazu sind die allermeisten bildbeispiele mir viel zu stark auffällig...
und daher letztens auch mein tipp..mit extrem wenig farbe arbeiten (entweder auch mit trockener..heißt wohl "granulieren"... bin mir nicht sicher...... oder auch mit sehr flüssiger farbe, wie ich es immer mache... streiche das meiste am tuch ab... gerade durch die erfahrungen, dass ich mir alles gleich zu dunkel lasierte und dann aufhellen musste... immer weniger imprimiturwirkung (weniger einheit *ggg*, siehe oben :) usw..

was ich oben auch meinte... ruhig in der untermalung auf die ausarbeitung der form (dafür ist sie auch vornehmlich da) konzentrieren... ruhig mehr ins detail gehen und immer schauen, ob da ein spiel zwischen licht und schatten bzw. hell und dunkel stattfindet... etc.. sorry, muss zum ende kommen.. merkst ja, fällt mir gerade nicht leicht...
aber ich glaube mich gerade zu erinnern.. du hattest doch schon ne grisaille gemacht..aber noch korrigiert... sorry, viell. sollte ich morgen weiter antworten... müsste mir das alles nochmal durchlesen..
meld mich sonst morgen nochmal nach dem schlafen :)
kurz noch: colorbanding würde ich erst sehr spät machen, wenn das bild weit fortgeschritten ist... aber kann man sicher auch vorher machen... als ich das schrieb, dachte ich, du wärst noch in der untermalungsphase...
ob du warme töne noch im tuch einbauen solltest, kann ich gerade nicht sagen... hast du das gefühl, du hast tonwerte und form alles gut und es geht um die letzten farbstimmungen? kann das bild gerade nicht sehen, weil es auf der vorseite ist, gucke morgen früh nochmal - versprochen...
wiegesagt, das soll auch nicht unbedingt stark sichtbar sein mit dem oben genannten... weil wir haben auch noch wenig über das thema farbsättigung gesprochen... es geht nicht nur um die farbe an sich, wie ich eben ja schrieb, sondern ganz besonders dabei um die sättigung..diese feinen kalt-warm-brüche zwischen licht und schatten oder auch generell bei größeren flächen bringen diesen "subtilen" realismus (möchte ich es nennen) :)
möchte aber wirklich bzgl. mehr oder weniger farbe hiervon oder davon nicht urteilen, monika und zieh mich aus der sache lieber raus...
gleiches für die frage "zu unausgewogen"...das einzige was zählt, dass es am ende ausgewogen aussieht bzw. hier auch wieder, was heißt genau ausgewogen, wie auch oben mit der "farbeinheit"...
ich finde große teile warmer farbe, viell. desselben farbtons oft unpassend... und ja, ich perspönlich würde den hintergrund nicht überall so warmtönig machen... das eine muss das andere oft nicht ausschließen... selbst, wenn ich mal was sage, gilt das viell. nur in dem moment, weil es da gerade passt und gefehlt hat... im anderen zusammenhang passt vielleicht was anderes... tut mir leid..hätt wohl lieber per pn geantwortet...

und deine letzte frage hatte ich eben schon ein wenig beantwortet..dennoch noch dazu: bitte im zweifel das colorbanding weglassen..bitte nicht über die gesamte bildmitte rot lasieren (s.o... subtil, kaum sichtbar.. und schau auf der vorlage..wenn sie keine rote nase hat, hat sie keine *g*... vorlage fehlt mir übrigens auch zur beurteilung.. weil es wiegesagt auf das ergebnis ankommt.. da würde ich mich, sofern die vorlage gute farben hat, erstmal da orientieren... hast mal ne tontrennung gemacht, die hilft oft auch zur beurteilung..sonst gern mal bild schicken, wenn du magst.. kann das mal für dich machen... ist gerade zehnmal einfacher, als über das thema hier zu schreiben *g* :)

und vielleicht auch für dich nicht hilfreich, wenn ich mich gerade eh immer mehr von dieser art lasurtechnik entferne..will dir da nichts ausreden...nur für mich hab ich im nachhinein gemerkt, dass ich viel zu viel über diese technikdetails geschrieben habe, mich um details gekümmert habe, die letztlich oft sogar überbewertet werden...wie ich gestern oder heute früher schrieb, aufs endergebnis hin techniken einsetzen... tonwerte, farben, sättigung... bzw. die kontraste, auch weichheit/schärfe kanten etc.., der realismus reizt mich nach wievor, aber techniken nehme ich eher wie sie kommen, außer, dass ich immer noch imprimitur und weißhöhung mache... aber ansonsten beschäftige ich mich nicht mehr mit lasurtechniken der alten meister...

bzgl. komplementärfarben, entsättigen von blau und anderen farben:
schau gern mal im forum nach dem thema "farben mischen" von inge oder raimund (zum thema schmutzige farben) oder auch bruno und einige...
(auch zu dem einen oder anderen, was du noch erwähnt/gefragt hattest, z.b. mit den komplementärfarben... inge kann das z.b. gut erklären, warum das mit den komplementärfarbei oft nicht so sauber hinkommt, zumal wir oft ja nicht exakt die pigmente haben, die diese exakte komplementärfarbe darstellen....

puh... das war ne schwere geburt....hoffe, du kannst trotz meinem gedankenwirrwar trotzdem was für dich mitnehmen...
das sind teils nur meine erfahrungen, die müssen nicht stimmen.. einiges durchaus, aber anderes ist viell. vage... bitte halte dich im zweifel an die profis hier (einige hatte ich genannt)
alles liebe und schönen abend!
 

ReneHH

Forum-Guru
hatte noch was dazu editiert.. kam aber nach dem speichern wollen eine fehlermeldung.. "nicht mehr als 1000 zeichen" *ggg*, nun ist das also weg :)
also jetzt ganz kurz noch als ps:

dein gedanke, warmer hintergrund, damit sich das gesicht kühl abhebt... klar, kannst warm nehmen..aber ist das so mit der haut? sie ist doch eher insgesamt warmtönig, auch, wenn es hier und da kühle töne gibt... da würde sich ein blass kühler hintergrund auch gut tun, der wiederum die schönen warmen hautfarben hervorhebt... stelle mir das interessant vor, wenn du das kühle hervorheben möchtest... aber vorsichtig bitte, wie mit lasuren und dem colorbanding... oft ist es nur ein hauch farbe oder nuance..bitte da immer dran denken....
also wollte sagen, wenn das nur der grund für das warm im hintergrund war, dann könnte man das auch anders sehen... aber wenn du das warme magst, mach es bitte.... es ist letztlich dein bild bzw. das der frau und ich würde zukünftig lieber dann auf dinge wie tonwerte eingehen bzw. farben, wenn es nah an der vorlage bleiben soll (welche ich dann natürlich gern mal sehen würde *g*), und mich zu den anderen themen zukünftig lieber etwas raushalten.. bzw. im moment...
scheinbar muss ich dazu fitter sein *g*

schönen abend noch :)
 

ReneHH

Forum-Guru
hey monika...
hab mir das nochmal angeschaut, auch mit den bildern und mir deine beschreibungen nochmal durchgelesen...

heute sehe ich das so: ich finde dein bild derzeit durchaus schon recht ausgewogen... und mir gefällt das mit dem warmtönigen hintergrund heute auch besser *g* (zumal du da ja auch noch kühlere nuancen einbauen kannst.. z.b. wie im unteren bereich schon...
hab mir dein letztes bild angeschaut und es war etwas blasser fotografiert (sah man auch an den anderen stellen, wo du ja nicht weiter dran warst, z.b. am hintergrund... habe deshalb mir mal erlaubt, das bild etwas zu optimieren (quasi die tonwerte bzw. weißabgleich)... schau mal, ob es so wie beim ersten bild in etwa auch in natura aussieht... das passt dann auch vom fotografieren besser zu den vorherigen bildern...
hätte ich deine bildvorlage zum gesicht, hätt ich dir noch näheres geschrieben dazu... bzw. hätte mal eine tonwerttrennung gemacht, weil man dann schön sieht, was an farben mit dabei ist und wie grob verteilt.. hab das nun mal nebenbei bei deinem bild gemacht... da siehst du, dass einiges schon drin ist (sieht witzig aus oder? bei der tontrennung werden ähnliche bereiche zusammengefasst..so sieht man besser die farben... macht man das bei schwarz-weiß-bildern, sieht man schön, wie die tonwerte gestaffelt sind.... hänge ich einfach mal mit ran :)

wäre es mein bild, würde ich nun quasi auf die endwirkung hinarbeiten / hinmalen *g*
das gesicht hat tonwerte durchaus schön verteilt... du darfst (vergleich gern mit der vorlage, gern mir per pn schicken, dann kann ich da noch genauer schauen) gern bzgl. der dunkelheiten hier und da mutiger werden... z.b. oberlippe, schlagschatten oben auf zähne/zahfleisch...
bzgl. zähne..möglichst immer als block sehen, nicht als einzelzähne... die leichte trennung kann man, wo man dann später möchte, immer noch verdeutlichen... und denke gern auch an das "schwarze dreieck" (glaube, so nennt man die außenbereiche der zähne, wo die zähne ja den bogen weit ins innere des mundes nehmen..da also ggf. noch abdunkeln (siehe lichteinfall natürlich)...

habe dir, damit man sich besser aufs gesicht konzentrieren kann, mal von deinem ist-stand nur den gesichtsbereich ausgeschnitten und hänge das mit an....

und nun asche auf mein haupt *ggg*, ich war so frei und habe das mal in schwarz-weiß umgewandelt (du weißt, wenn wir die tonwerte checken, ist es in schwarz-weiß einfach einfacher.. wir sind nicht von den farben abgelenkt..einige wirken dunkler als andere, obwohl sie es oft nicht sind :)
hänge also noch das schwarz-weiß-bild an... achso... und ich war mal so frei und habe bereits einige tonwerte im gesicht versucht, etwas rauszukitzeln... z.b. augen, an der nase, mund.. hier und da außen herum...

je nachdem, wie genau du z.b. den gesichtsbereich herausarbeiten möchtest, kannst du da gemäß der vorlage ruhig noch mehr ins detail gehen... sieht man z.b. bei den augen die lider genauer (sowohl oben als auch unten?)... habe die bereiche in den augen teils abgedunkelt, teils aufgehellt.. aufgehellt natülich den lichtreflex (der durch mein abdunkeln dunkler wurde) und hab dir ne kleine spielerei eingebaut (auf der gegenüberliegenden seite des lichtreflexes auf der iris etwas heller gemacht, weil das auge als quasi glaskugel unten das licht auch wieder leicht austreten lässt.. das hat oft nen schönen effekt auf den augen..sieht man es?

da du ja nicht schwarz-weiß malst, hab ich meine tonwertänderungen (die spielereien, die du mir hoffentlich nachsiehst), auf das farbbild angewandt, ohne farblich was zu ändern (also habe die tonwerte beim bild nur auf die luminanz angewendet)... hänge das gesicht mit diesen tonwertänderungen in farbe als abschluss mit ran....
das ist aber nicht unbedingt als verbesserungsvorschlag gedacht, sondern als idee, wie es so und so aussehen könnte.. viell. hilft dir das beim nächsten schritt bzw. der entscheidung der nächsten schritte....

bzgl. weiter arbeiten an der endwirkung....
schau ggf. im hintergrund (siehe auch tonwerttrennung), wo die farben noch etwas zu stark gesättigt sind (starke sättigung zieht den blick an... den wollen wir ja eher auf dem poritrait mit den tollen accessoires :)

wie kann man noch hintergrund mit objekt "verzahnen" (siehe gestern, das thema "einheit")?
im grunde ist es ja so, dass diese farbe des hintergrundes, wenn es ein realer raum wäre, mit zurückreflektiert wird ins gesicht... stell dir vor, du stehst in nem grasgrünen raum... der ganze raum hat dieses grünliche streulicht... das wird im gesicht natürlich auch vorhanden sein...
hast du hier auch auf der v.B. linken gesichtsseite schon einfließen lassen... also im grunde an den stellen, die in die richtung zeigen, wo auch der hintergrund diese farbe hat... somit bekommt die v.b. linke gesichtshälfte auch etwas dieses farbtons ab, z.b. auch die seitliche nase links...(siehe thema reflexkionen).... wenn du an einer stelle nen recht hellen hintergrund hast...angenommen rechts ist der hintergrund heller als links... dann kannst du rechts in die schattenbereiche an den stellen, wo das licht reinreflektiert, diese reflexlichter setzen... aber auch hier gilt.. weniger ist mehr... das reflexlicht darf nicht so hell sein, wie die stellen im licht, weil es im schatten liegt...es muss nur heller sein als der umliegende schatten... schau dir ggf. bei einfachen objekten mal an, wo genau der schatten am dunkelsten ist...das ist in der regel hinterm übergang von licht zu schatten... weil der einfluss der reflektierten lichter weiter im schattenbereich ja wieder zunimmt...daher auf diesen kugeln dieser sichelfömige dunkle schattenbereich (siehe auch lichtlogik) :)

schau gern auf der vorlage,wie stark gesättigt die haut ist... das dann versuchen umzusetzen... vielleicht ab hier nicht mehr so viel großflächig lasieren, sondern ruhig schon gezielt auf die endwirkung hinmalen...
zuerst würde ich wie oben geschrieben die tonwerte noch etwas hochziehen...
wenn du magst, schick mir das bild als pn... kann dann ggf. genaueres noch dazu sagen,wenn du magst. :))

hoffe, das hilft nun und gleicht meinen etwas chaotisch geschriebenen kommentar von gestern abend etwas wieder aus *g* :))))


gern fragen :)

glg rene .)


ps.. colorbanding :) da hab ich mir was mit eingebrockt *ggg*... meine idee...schaue später, wenn du mit details, tonwerten, farben weitestgehend zufrieden bist, ob du das hier und da noch ein wenig einbauen willst..
bzgl. ocker oben wäre ich vorsichtig... zumal du ja die lichter leicht ins kühle gehen lassen möchtest (bedenke nochmal, die sättigung im licht ist relativ gering..bitte kein hellblau... es muss im grunde kaum sichtbar sein...lieber weniger als zu viel...
ansonsten checkfragen: habe ich überall, wo die haut etwas rötlicher ist, das mit eingearbeitet? wo ggf. noch verstärken... bzw. wo ist es viell. schon zu stark... besonders ohr, wangenbereich, nase..aber auch im augenbereich... gucke genau in der vorlage..suche förmlich nach farben.. ohne viel überlegung.. so bist du im flow und wirst das dann sehen und entsprechend umsetzen..... das wird super duper monika!

so, nun mach ich mich mal an anderes... werde gespannt mit zu gucken...
 

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ReneHH

Forum-Guru
und wieder passiert... edit nicht angenommen..dieses mal war die änderungszeit abgelaufen...
was mich daran ärgert... warum ist dann alles weg... ich habe keine chance, das noch schnell zu kopieren und als neuen kommentar zu speichern (admins: besteht die möglichkeit, das zu ändern???)

also, für monika.. nochmal kurz....

ps... trick bzgl. tonwerten... wenn du helle lichtreflexe hast, kannst du diese optisch verstärken, indem du die direkte umgebung abdunkelst (beispiel: lichtreflex auf iris/pupille... der ist oben im schattenbereich.. mach gern alles direkt um diesen bereich sehr dunkel... und bzgl. schärfe unschärfe:
den lichtreflex im auge gern sehr scharfkantig setzen (kontraste ziehen den blick an, wo der blick hingeht, sehen wir scharf...). das hast du neben den augen auch an anderen stellen... also da ggf. noch dran denken beim checken :)
(wenn im innenraum fotografiert, sieht man im lichtreflex gern die form des fensters z.b.... weiß nicht, wie das auf der vorlage zu sehen ist..wäre eine idee...

und zu schärfe/unschärfe... auf der anderen seite kannst du bei ähnlcihen tonwertbereichen (bzw. im hintergrund) gern etwas weicher bleiben, die kanten weicher malen... s.o., der blick wird von kontrasten angezogen..alles andere wird relativ unscharf abgebildet..sehgewohnheiten oder so :)


ps..kann viell. jemand den fehler finden, warum nach ner fehlermeldung der text nicht mehr angezeigt wird, so dass man ihn noch retten (kopieren) kann? so ist immer alles weg und man muss von vorne anfangen...
danke:)
 

Julity

Aktives Mitglied
Also ich bin gerade echt fasziniert, wie du das Bild erarbeitest, entstehen lässt....so viele Schichten und jede muß bedacht sein.
Ich kenns nur von Acryl...je mehr Schichten umso besser die Farbwirkung...eine Weißerhöhung funktioniert meiner Erfahrung nach bei Acryl nur einmal...jedes weitere Weiß hellt auf, gibt der nachher aufgetragenen Farbe aber nicht mehr die Leuchtkraft, um zu korrigieren geht dann nur Lasur.
Vielleicht alles direkt mit Weißerhöhungen anlegen?
Trotzdem find ichs ganz toll bisher und schaue gerne weiter zu!!!
LG
Eva
 

Mon

Forum-Guru
@ReneHH : späte Antwort, war heute leider anders beschäftigt

Tausend Dank, René, dass Du Dir soo viel Arbeit gemacht hast, obwohl es Dir nicht so gut ging, daher erstmal: gute Besserung.

Für mich ist das hier im Forum wie ein Studium mit vielen sehr guten Dozenten und Du bist einer davon :) Ich hole mir aus allen Erklärungen und Beschreibungen das theoretische Wissen heraus, was ich glaube, für die praktische Anwendung zu brauchen.

So helfen mir auch Deine gestrigen ausführlichen Gedanken und Erklärungen. Stichworte wie Tonwerte, Sättigungen usw. und Hinweise wie "mit extrem wenig bzw. mit trockener Farbe arbeiten und Tipps wie: das meiste am Tuch abstreifen, bringen mich wieder auf den wichtigen theoretischen und richtigen praktischen Weg.

Was Du heute geschrieben hast und auch besonders Deine Tontrennungen helfen mir ganz besonders für mein praktisches Weiterarbeiten:
Ich werde also u.a.

den Hintergrund entsättigen, kühlere Nuancen einfügen und entschärfen (unschärfer malen)
dunkler: Oberlippe, Schlagschatten auf Zähne und Zahnfleisch, schwarzes Dreieck bei den Zähnen außen, Zähne als Block
Lichter und Schatten vergleichen mit dem Original und mit Deiner "Spielerei" mit Lichtreflexen und Abdunkeln, die mich beim Vergleichen total begeistert.


Das Original soll ich "bitte nicht!" schicken, ist auch nicht wirklich eine Bildvorlage - draußen in künstlichem Licht mit Blitzlicht fotografiert, mit falschen Farben, z.B. wurden die Augen braun statt blau, aber ich wollte den Blick und die Kopfhaltung malen, die Ähnlichkeit ist mäßig, aber nicht wichtig. Details habe ich von anderen Fotos übernommen. Der Bereich des linken Auges ist total im Dunkeln, also ein bißchen von mir ausgedacht ;) Falls genauere Augenlider wichtig sind, muss ich entsprechende Fotos suchen, mal sehen. Es soll einfach eine nette Frau werden :)

Trotz dieser schlechten "Vorlage" hatte ich nach Deiner schon früheren Empfehlung eine Tontrennung in Farbe und in Schwarzweiß mit Gimp gemacht und mich ein bißchen danach gerichtet. Aber von den jetzt gemalten Entwürfen hatte ich noch keine Tontrennung gemacht und bin Dir sehr dankbar dafür! Ich habe mich bei Gimp nämlich durchaus noch nicht eingearbeitet ;) - es dauert noch ewig bei mir.

Morgen wird das Bild wohl so weit trocken sein, dass ich endlich weiter malen und es dann hier zeigen kann.

Nochmal vielen Dank für Deine wirklich großartigen Hilfen!

@Julity : Ich freue mich über Deinen Kommentar, vielen Dank, Eva!
 

ReneHH

Forum-Guru
@ReneHH : späte Antwort, war heute leider anders beschäftigt

Tausend Dank, René, dass Du Dir soo viel Arbeit gemacht hast, obwohl es Dir nicht so gut ging, daher erstmal: gute Besserung.
...
Tausend Dank, Monika! Auch für die ausführliche antwort. pick dir bitte gern (nur) das heraus, was dir weiter hilft :))
sehr gerne und bis sehr bald.. freu mich, wie es dann mit dem bild weiter geht...
 
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Mon

Forum-Guru
Heute hatte ich viel Zeit und sehe dieses Portrait erstmal als fertig an.

Ich habe ca. 4-5 Schminkt(r)öpfchen für Hauttöne angerührt (vielen Dank an @Inge, die das mal so ähnlich empfohlen hatte) und dann das Gesicht geschminkt, immer im Vergleich mit dem Original und Renés "Spielerei" (vielen Dank, @ReneHH )

Zusammenfassung für die verwendeten Farben mit einem großen Dank an @Inge für die Hautfarbe und das wunderschöne Grau:

Imprimitur: Transparent Oxid Gelb
Hintergrund nach dem jeweiligen Trocknen:
Venedig Rot, Phtalocyanin Blau Lake und den von Inge mal empfohlenen schönen Grauton aus Burnt Sienna, Phtalocyanin Blau und Weiß, alles unregelmäßig verrieben
Hut und Schal: Phtalocyanin Blau mit Grau bzw. Weiß, in den Schattenbereichen Van Dyck Braun mit Blau
Haut: Zitronengelb, Winsor Orange und unterschiedlich viel Titanweiß.
Die Schatten, die von der Grisaille trotz Weißhöhung noch grau geblieben waren, habe ich mit wenig Burnt Sienna vertieft.
Vielleicht schimmert das leichte Colorbanding, (das ich zu früh gemalt hatte) trotzdem durch: Grüne Erde für die Stirn und Alizarin Crimson für Nase und Wangen

Die gemalte Frau hat das soweit fertige Bild heute gesehen und war begeistert. Verbesserungsvorschläge würde ich aber noch gerne aufnehmen.
René, herzlichen Dank für Deine hilfreiche Begleitung bei diesem Portrait.

Ich habe auch für dieses fertige (?) Portrait eine Tontrennung gemacht und nun auch geschafft, es in .jpg umzuwandeln (exportieren) und füge es hier an.

1. Tontrennung in 8 Stufen
2. Portrait fertig
 

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Mon

Forum-Guru
Vielen Dank, Eva, von der Meisterin der sanften Übergänge zu lesen, dass ich sanfte Übergänge gemalt habe, freut mich ganz besonders :)
 

evalena

Forum-Guru
Liebe Monika
Das Portrait ist bezaubernd geworden. Ein liebes, anmutiges Gesicht - wunderbar wiedergegeben.
 

ReneHH

Forum-Guru
hey monika,
das ist dir sehr gelungen und danke für dein danke auch an mich (aber das hast du ganz allein geschafft *g*) :)
und dafür, dass die vorlage scheinbar recht mau war, ist es super...

ps..was ich auch immer spannend finde, gerade nach etwas aufwändigeren bildprojekten, wo anfangs ggf. noch nicht absehbar war, wohin es geht bzw. wie es sich aufs ergebnis auswirken würde etc., ist eine reflexion bzw. auch ergebnissicherung :)
quasi, was man draus gelernt hat..was klappte gut, was nicht, was mach ich beim nächsten anders etc...

reflektierend (aus meiner sicht), ich versuche auch kritisch zu schauen (aber lieb gemeint *g*):
-war der ablauf (über imprimitur, grisaille UND weißhöhung, einigen änderungen daraus resultierend) zielführend?
(bereiche, die lasiert sind, wirken oft tiefer im vergleich zu bereichen ähnlicher tonwerte, die eher deckend aufgebaut werden, wirken oft geheimnisvoller, farbwirkungen sind oft faszinierend, aber sehr schwer zu fotografieren im vergleich)....
ließen sich hier vereinfachungen, gemessen am zu erzielenden ergebnis / dem erzielten ergebnis ableiten? nach meinem empfinden hätte eine noch bessere vorlage hier mehr dieser rafinesse durch diese art technik bieten können, gerade auch z.b. in hinblick z.b. auf hautfarben (bei guten vorlagen erkennt man z.b. auch gut, wie wenig gesättigt hautfarben eigentlich sind und wo die stärkste sättigung letztlich ist. bei dieser vorlage wäre ggf. ein einfacherres vorgehen vielleicht auch angebracht gewesen (?)
(aus meiner sicht hätten die hautfarben hier und da noch weniger gesättigt sein können (erscheinen mir sehr ocker-lastig - inwieweit hätte man z.b. den farben der hautfarben auch direkt eine kühle, diese brechende, farbe zufügen können, wenn es ggf. über komplementäre lasuren noch etwas zu schwierig ist?)...
(auch ein colorbanding hätte ggf. bei besserer vorlage, auch mit etwas mehr details durchaus interessant wirken können... hat dir das hier beim portrait dennoch etwas geholfen? letztlich erinnert es erstmal auch lediglich daran, genauer hinzuschauen nach farbtemperaturen etc., aber auch zu schauen, wo durch durchblutung etc. die haut rötlicher, wo ggf. sogar bläulich/grünlich erscheint (aber unbedingt immer in berücksichtigung der farbsättigung...also weniger ist hier mehr.. kann mir vorstellen, dass das eins deiner erkenntnisse daraus auch ist :)
-bzgl. tonwerte: hast du diese auch relativ von anfang an mit berücksichtigt bzw. genug beachtet? (könnte man ggf. dran arbeiten und das mehr mit einbindne, inkl. der richtigen lichtlogik... das war eins meiner erkenntnisse, dass das nochmal zehnmal wichtiger ist, als eine bestimmte lasurwirkung... damit fällt und steht alles, danach dann noch das thema sättigung (was wir beim schwarz-weiß ja nicht haben, ebenso wenig wie die möglichkeiten mit farbtemperaturen zu spielen...
interessant.. je mehr man auf solche feinen nuancen achtet, desto stärker wird man sie mit der zeit wahrnehmen und auch gezielt umsezten können...
-wird es mehr dieser art bilder von dir geben?
-mehr fällt mir gerade nicht ein... aber finde solche nachüberlegungen durchaus interessant und lehrreich... habe so auch dann fürs nächste bild immer einiges mitnehmen können....

in diesem sinne.. .hat spaß gemacht, auch für mich und freue mich auf weitere projekte :)
 

Mon

Forum-Guru
@evalena : Über Dein schönes Lob freue ich mich sehr, danke, Ursula!

@ReneHH : Da hast Du Dir ja wieder viel Arbeit gemacht und ausgezeichnete Hinweise gegeben, vielen Dank, René!
Etwas später, vielleicht erst morgen will ich solche von Dir empfohlenen Nachüberlegungen schreiben und hier zeigen, vielleicht nützt es nicht nur mir, sondern auch anderen ;)
 

Jam_ART

Forum-Ikone
Wie Professor Dr.Dr.art René so schön gesagt hat...Danke für das Danke...sag ich auch Danke für das tolle Ergebnis...die Dame hat endlich die gesunde Gesichtsfarbe die Ihr sehr gut zu Gesichte steht ( und zusteht):D...das leichengeblässte Antlitz war ja schon sowas von mitleiderregend...;)

Nein im Ernst
Echt gut geworden...Respekt
Diesen Marathon-Herantast-Lauf hätte ich im Leben nicht durchgehalten...o_O
 

Mon

Forum-Guru
Wie Professor Dr.Dr.art René so schön gesagt hat...Danke für das Danke...sag ich auch Danke für das tolle Ergebnis...die Dame hat endlich die gesunde Gesichtsfarbe die Ihr sehr gut zu Gesichte steht ( und zusteht):D...das leichengeblässte Antlitz war ja schon sowas von mitleiderregend...

:D
Danke Werner, für Deine lobenden Worte! - und der "Marathon-Herantast-Lauf" war hilfreich und hat mir gut gefallen, bin ja nicht so fix wie Du :)
 

Mon

Forum-Guru
@ReneHH : Weil Du ja alles verfolgt hast, René, freuen mich Deine lobenden Worte außerordentlich. Das nächste Portrait ist schon fast begonnen und freut sich auf Deine Unterstüzung :)
Deine auch teils kritischen Gedanken verarbeite ich mit in meinen folgenden

Nachüberlegungen:

Imprimitur: war gut, will ich auch wieder machen, ich bekomme so eine Grundlage, von der aus ich ins Dunkle und ins Helle gehen kann.

Grisaille: war für meine folgende Vorgehensweise (Unfähigkeit) vollkommen überflüssig ;) werde ich aber bei meinem nächsten Portrait noch einmal versuchen, danach wahrscheinlich - wenn ich die folgenden Lasuren wieder nicht dünn genug schaffe - nicht wieder.

Weißhöhung: hat für mich 2 Vorteile: 1. ich kann damit recht einfach zu dunkel gewordene Stellen aufhellen (= Notoperation)
und 2. ich kann damit Stellen später zum Leuchten bringen.

Lasuren: sind mir hier kaum geglückt (nicht dünn genug), beim zaghaften Colorbanding waren sie gut, aber später nicht mehr sichtbar durch Weißhöhungen und weil die folgenden Lasuren wieder nicht dünn genug waren. Trotzdem will ich weiter Lasuren üben, erst am Ende und vorzugsweise mit trockenem Pinsel.

Lasurwirkung: habe ich leider hier durch Weißhöhung und später aufgetragene zu pastose Farbe wieder zerstört.

Vorlage: Mit dem Ergebnis, das ich mit dieser Vorlage erreicht habe, bin ich zufrieden, denn Blick und Haltung war hier mein Hauptinteresse und es wird sogar eine gute Ähnlichkeit bescheinigt :)
Für mein nächstes Portrait habe ich schon ein Foto mit der für das Malen wichtigen Haltung und Beleuchtung vorbereitet. Sicherlich wird mir das bei dem Erkennen der Lichter, Schatten und damit der Modellierung des Gesichts helfen.

Vereinfachungen: sind z.Zt. noch nicht mein Ziel, es sind alles für mich auch Übungen.

Sättigung: Bei Hut und Hintergrund konnte ich die zu starke Sättigung sehen und ändern.
Sättigung bei Hautfarben zu erkennen hilft mir vielleicht beim nächsten Portrait durch die bessere Vorlage. Ich bin da aber im Zweifel, weil ich vielleicht erst sehen üben muss, um überhaupt zu erkennen, ob die Hautfarbe nun zu viel oder zu wenig gesättigt ist. ;)
Zum Glück können die Menschen, denen ich das Bild inzwischen gezeigt habe, das auch nicht sehen ;)
Das zu ocker-lastig liegt vielleicht auch am Foto, auf einem Foto mit anderem Handy war es mir zu rotlastig, jedenfalls konnte niemand das zu ocker-lastige bestätigen.

Farbsättigung allgemein: Du hast mit Recht darauf hingewiesen, habe es im Hinterkopf und nun auch in diesen Nachüberlegungen: "weniger ist mehr!"

Farbtemperaturen: Bei meinem nächsten Portrait will ich die Lichtbereiche wärmer, die Schattenbereiche mit kühleren Töne malen, weil ich z.B. Blau im Schatten schöner finde als auf der Wange ;)

Colorbanding: fand ich interessant, will es auch wieder vorsichtig versuchen.

Tonwerte: Ich habe sie berücksichtigt, soweit meine Fähigkeiten es zuließen und klar muss und will ich weiter daran arbeiten.

Lichtlogik: Ich hoffe, dass mir das bessere Foto dabei hilft.
 

Marigold

Senior Mitglied
Hallo Monika,

Portraits in Öl sind sowas Schönes, toll dass du dich an dieses mutige Projekt gewagt hast! Mich erstaunt die zarte, fast aquarellartige Wirkung des Gesichts, passt sehr schön zu dem jungen Mädchen! Schön hierbei dass der Mund so zurückhaltend gefärbt ist und all der Kontrast und Glanz in den Augen liegt. Die Wärme und der Farbverlauf im Hintergrund gefallen mir gut. Was du durch den schichtweisen Aufbau des Bildes auf jeden Fall gewonnen hast, ist eine komplexe und weiche Kontur - zum Beispiel in der Feder oder in den Haaren gut zu beobachten. Die Flächen sind irgendwie alle noch etwas einfarbig, was einerseits zu dem "Renaissance"-Look des Bildes beiträgt, andererseits ein bischen flach wirkt, aber das liegt vielleicht auch am Foto. Generell finde ich ein Portrait mit Hut einfach super elegant und Ausdrucksvoll. Vor deiner Arbeit ziehe ich selbigen Hut und zolle dir Respekt für die Arbeit, die Geduld und das schöne Ergebnis (hinreißendes Lächeln übrigens)

Gruss
Marigold
 

Mon

Forum-Guru
Hallo Marigold,
über Deinen differenzierten lobenden Kommentar freue ich mich sehr, auch über die kritische Anmerkung zu den Flächen, die noch "etwas einfarbig" und "flach" wirken. In meinem nächsten Portrait will ich versuchen, das zu beachten, ich brauche solche Hinweise, danke!
Ich freue mich natürlich auch, wie alle, dass Du wieder hier bist.
Übrigens danke ich noch für Deinen Anstoß 2017 zu meiner Wasserhose "(ähem, und wo bleibt die Ölfarbe? hust...)" :) Diesen Satz hatte ich lange im Kopf, bis ich mich endlich an die Ölfarben gewagt habe. Nun, seit ca. 2 Jahren, male ich vorwiegend mit Ölfarben - und das richtig gern!
 

Marigold

Senior Mitglied
Hallo Monika,

Das mit den einfarbigen Flächen war gar nicht als Kritik gemeint, mehr als Beobachtung. Ich habe heute gerade wieder darüber nachgedacht. Die Tendenz, immer mit vielen Farbtönen in derselben Fläche zu malen für eine "lebendige" Wirkung kommt wohl doch mehr aus den moderneren Malstilen, vom Impressionismus an. Als dann mehr Pigmente zur Verfügung standen. In der Malerei insbesondere der Renaissance, aber auch des Barock sind die Flächen schon meistens eher uniform in der Farbgebung. Ich habe eine alte Untermalung von mir hervorgeholt zu einer Kopie nach Vermeers Spitzenklöpplerin - da ist mir das gleiche aufgefallen. Eine Fläche - ein Pigment. Die Bilder bekommen dadurch so eine charakteristische Klarheit - wirken aber trotzdem nicht scherenschnittartig hart, weil die einzelnen Farbflächen durch viel neutrale Farben/Erdtöne in Schatten und Untermalung zusammengewoben sind. So kommt es mir jedenfalls momentan vor. Man kann die Bilder vergangener Epochen so oft betrachten und sieht sie immer wieder neu.

Haha, habe ich das wirklich gesagt? Jedenfalls freue ich mich, dass du zur Ölmalerei gefunden hast! Ich weiss noch wieviel Mut es mich gekostet hat und was für eine knallbunte Sauerei ich auf meinen ersten Malplatten angerichtet habe. Jedes Malmedum hat seine Reize und seine Meister, aber an die Ölfarbe reicht einfach nichts heran. Und es gibt keine Grund warum nicht auch wir Hobbymaler daran unsere Freude haben sollten, oder?

Gruss
Susanne
 

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