Ja, das stimmt wohl, daß ich es wohl ein wenig (oder auch mehr) übertrieben habe, ich wollte ja nur mehr oder weniger meine Intention aufzeigen; Daß das Beispiel älter ist, ist weniger ein Zufall, diesen Typ hat man in den 30ern/40ern ganz gern „eingesetzt“, auch an Olga von Togni, Lauren Bacall, oder Tallulah Bankhead könnte man wohl denken und wenn ich lange nachdenke fallen mir weitere ein, leichter ausgeprägt findet man dergleichen wohl auch bei Kate Moss. Wenn nicht gerade der androgyne Typ en vogue ist, werden das die wenigen Frauen mit solcher Physiognomie wohl vielfach etwas optisch durch die Frisur usw. abzumildern versuchen oder eben durch die Wahl des Standpunkts beim Portraitieren.
Keine Sorge, in der Grundrichtung hast Du schon recht. Wobei ich der Meinung bin, daß Theorie und Praxis nicht immer zu trennen sind. So ist das Thema Licht/Schatten in extremer Weise von exakter Formkenntnis abhängig
Nachfolgendes hatte ich noch ohne Kenntnis Deines zweiten Posts geschrieben.
Nun ja, worum es hier geht, läßt sich nicht so ganz eindeutig sagen. Ich wollte zunächst nur den schlanken Typ Frau mit eher markanten Gesichtszügen von der Sorte Laufstegmodell zeichnen – damit habe ich mir immer etwas schwer getan – und hier auch mal bringen, da eine Kopie eines Photos von einem „Starphotographen“ für das Forum ausscheiden mußte, fing ich eben an, selbst ein wenig herumzubasteln, in diesem Kontext wurden dann die Fragen aus dem anderen Thread (Körperhaltung) relevant bzw. lief das eigentlich parallel; Hände standen bei mir auch wieder auf der Tagesordnung, das Thema Hände habe ich bis jetzt auch eher stiefmütterlich behandelt.
Daß ich eher theoretisch als praktisch angehaucht bin, stimmt wohl, das ist aber nicht nur „Ideologie“, sondern hat bei mir auch die Komponente, daß ich gesundheitlich bedingt ein wenig Probleme mit Motorik und Muskulatur habe. (Wobei das etwas schwankt, je nach Streß und Wetter usw, mit Tabletten oder Alkohol läßt es sich abmildern, aber nun ja...) Das äußert sich leider darin, daß ich oftmals nur schwer auf Sicht zeichnen kann. Das merke ich schon an einem ganz primitiven Beispiel: Anders als bei vielen Leuten, hat sich meine Handschrift nie in Richtung Druckbuchstaben entwickelt, während meine Handschrift prinzipiell wohl nicht zu beanstanden ist, sieht es oft nicht so schön aus, wenn ich ein Formular ohne groß auf die Schrift zu achten in Druckbuchstaben ausfüllen muß (mit dem Durchschnittsmann dürfte es aber noch mithalten). Es stimmt übrigens, das Problem mit dem Vorankommen kenne ich auch.
Das Thema Licht ist auf der Skizze noch nicht wirklich berücksichtigt, leider habe ich hier auch so ein wenig das Problem, daß ich wissen muß, was ich tue, weiß ich es nämlich nicht, endet es in Gekritzel, Radiererei oder ungleichmäßigen Grauschattierungen - vor allem, was die Finessen wie Augenpartie, Ohren, Nasenlöcher, von der Norm abweichende Formen usw. angeht. Woran das genau liegt, weiß ich nicht, ich hatte die Probleme mit Muskulatur/Motorik schon, bevor ich angefangen habe, ernsthaft zu zeichnen. Ich gehörte aber auch im Kunstunterricht jetzt nicht zu den Überfliegern. Darum wäge ich zuweilen einfach ab, ob ich jetzt versuche eine nicht völlig verinnerlichte Lichtsituation umzusetzen, mit dem Risiko alles zu zerzeichnen, oder es eben etwas unperfekt/falsch lasse.
Kugeln usw. habe ich durchaus schon beleuchtet/beschattet. Das muß allerdings auch noch gefestigt werden, bzw. ich muß vor allem den Transfer auf komplexe Formen beherrschen lernen, wobei da auch die Großen nicht immer akkurat sind bzw. Pauschallösungen anwenden, die eigentlich nicht korrekt sind.
Stimmt, ich zeichne jetzt schon ein paar Jahre, finde allerdings nicht immer Zeit dazu. Das Praktische habe ich eigentlich doch immer gehabt, ich zeige hier allerdings nicht allzuviel, entweder, weil es nur Übungen und keine Bilder sind, oder weil es nicht so ohne weiteres geht.