Des Zeichendfreunds Portraitversuche

Zeichenfreund

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Noch etwas ausgebessert... Müßte für ernsthaft natürlich neu und größer gezeichnet werden.
 

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Zeichenfreund

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Ich zeichne ganz gern runde Damen, wobei diese ja eigentlich gar nicht so rund war, sondern nur etwas mollig mit recht üppiger Oberweite, ich habe sie dann in etwas vorgerückterem Alter und runder gezeichnet.

Leider merke ich gerade mit Erschrecken, daß meine Kritzelschraffur um 19:00 noch die beste war, obschon noch recht "schmutzig", danach ist jede Version ästhetisch schlechter geworden - jedenfalls kmmt es mir im Vergleich so vor.
 

Ernesto

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Mir gefällt die reine Schraffur in #18 auch am Besten. Ich denke dass Schraffieren und Verwischen zwei prinzipiell unterschiedliche Techniken sind.
Eine Tuschezeichnung, in der nur Schraffieren möglich ist, kann sehr reizvoll sein. Ebenso eine weich verwischte Zeichnung. (z.B. Pastell).
Eine Mischung von beiden finde ich nicht ganz so gut.
Allerdings ist das Ergebnis nicht so sehr von der Technik, sondern vom Können das Zeichners abhängig. Ausschlaggebend ist, wo schraffiert werden muss, also das „Modellieren“ durch richtiges Setzen der dunklen Bereiche. Das heherrscht du sehr gut. Auch deine Motivwahl finde ich klasse.:thumbsup:

LG Ernesto
 

Zeichenfreund

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@Ernesto
Vielen Dank für Dein Urteil.

Du hast damit sicher Recht, daß Verwischen/Schraffuren eigentlich zwei paar Schuhe sind, ich weiß auch, daß man für Verwischungstechniken prinzipiell eher einen recht weichen Bleistift (oder mehrere) nimmt und statt mit klassischen (formfolgenden) Schraffuren mit kleinen Kreisen, Punkten oder Strichelchen arbeitet. Meine Umwandlung war insoweit ein Spontanversuch, die Skizze war ja digital gesichert. Leider tue ich mir aber generell noch recht schwer, Licht und Schatten und Formen ohne eine formfolgende (Hilfs-)schraffur einfch so auf das Blatt zu bringen, insofern ist bei mir die Neigung groß auch beabsichtigte "weiche" Zeichnungen trotzdem sanft vorzuschraffieren. Aber hier war das schon eine Vergewaltigung einer Skizze.

Was die Mischung angeht, so bin ich mir darüber im Unklaren, ich habe schon Zeichnungen gesehen, bei denen das Gesicht (oder andere bildwichtige Teile) weich verwischt war und Randbereiche rundherum zunehmend gröber schraffiert, das gefiel mir durchaus, aber da muß man dann wirklich wissen, was man tut, sonst wird es Kraut und Rüben.

@Siegfried

Vielen Dank auch Dir.

@Ernest

Wer hat, der hat. ;) Wobei so runde Damen - wie schon im anderen Thread festgestellt - zeichnerisch recht dankbare Motive sind. Bei richtig schlanken, wie etwa den Laufsteg-Modellen - wo die Rundungen gerade eben noch Rundungen sind - ist es viel schwieriger die Formen korrekt zu bekommen. So eine habe ich aber auch gerade in Arbeit, damit auch die Liebhaber schlankerer Formen auf ihre Kosten kommen.
 

Zeichenfreund

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Geht das so? Ich meine jetzt nur im gaanz Groben, was die elementarsten Linien angeht - soll natürlich feiner und gleichartig ausgearbeitet werden. Das ist eine digitale Collage unterschiedlich weit ausgearbeiteter Zeichnungen/Skizzen, der Ärmel (nicht die Hand) ist dann letztendlich digital reingeschmiert, dazu mußte ich dann selbst posieren. Wenn man so etwas einige Zeit gemacht hat, wird man ja "betrebsblind", was Disproportionen angeht.
 

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Zeichenfreund

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Danke auch Euch beiden für Euer Urteil. Vielleicht mache ich die auch mal größer als Postkartenformat, um ein paar Details herauszuarbeiten oder zeichne sie zum Vergleich auch mal so, wie sie im Original wirklich ist.

Aber fürs Erste steht auf dem Tapet, die schlanke Dame mit der Zigarette für die es keine Vorlage im eigentlichen Sinn gibt, in den Proportionen korrekt zu bekommen. Da muß, nachdem ich mir die jetzt wieder ansehe, wohl schon mal die Hand nach vorwärts hin kleiner werden, wenn man einen angemessenen Betrachtungsabstand und kein „Selfie“ oder dergleichen zugrundelegt. (Die mir beim Zeichnen irgendwie verrutschten Augen und die hingeschluderte und oft radierte Hand unter ferner liefen.)
 

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
So langsam könnte ich es vielleicht ins reine zeichnen, denke ich, nachdem ich jetzt abwechselnd analog gezeichnet und digital daran herumgespielt habe. So merkwürdig habe ich wohl noch nie gearbeitet, erst die Teilzeichnungen erstellt, dann am PC zusammengfeügt ausgedruckt und auf dem Ausdruck mit Bleistift und Tintenstift herumgezeichnet und wieder eingescannt... Oder sollte ich es doch besser gleich sein lassen? ich bin mir bei diesem „Werk“ wirklich unschlüssig... In die Kleidung sind noch zwei verschiedene Dekolletéhöchen eingezeichnet, falls es jemanden irritieren sollte, das habe ich noch nicht entschieden.
 

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MonaB

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Hallo Zeichenfreund ... ist doch nicht verkehrt, ein Bild so zu entwerfen.
Allerdings ist noch das ein oder andere etwas unstimmig ... so finde ich die Kinn-Ohren-Linie etwas zu ausgeprägt. Und ihre Hand stimmt irgendwie nicht.. zu groß? zu breit?
Ich hab schnell mal ganz ganz grob gekritzelt, was ich meine
 

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Zeichenfreund

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Vielen lieben Dank, für Deinen Kommentar und Deine illustrative Bearbeitung.

In Deiner Bearbeitung wirkt die Hand besser, wie mir scheint. Was die Hand angeht, grübele ich da schon seit Tagen, irgendetwas scheint nicht zu stimmen, dann hatte wich wieder Photos mit ähnlicher Handposition vor den Augen, die ähnlich sind (aber das ist wohl das Problem, daß das was ich gezeichnet habe, eher Spiegel/Selfie ist, während man ein richtiges Portrait aus mehr Entfernung zeichnet/photographiert) . Die Ohren-Kinn-Linie ist ein interessanter Hinweis; prinzipiell ist es volle Absicht, daß sie auch männlich angehauchte Züge hat, insofern nimmt mir Dein Vorschlag fast ein bißchen zu viel weg, allerdings ist meine Darstellung wohl doch ein wenig übertrieben. Gerade auch, seitdem ich die Augen etwas tiefer versetzt habe, wirkt es wohl disproportioniert. (Da tritt leider nach einiger Zeit Betriebsblindheit ein, weshalb ich fpr jeden Hinweis dankbar bin.)
 

ReneHH

Forum-Guru
interessant..muss aber nochmal fragen:
gehts dir bei der dame mit der zigarette in der hand ums portrait zeichnen an sich oder eher um das thema vom anderen thread von dir? irritiert mich ein wenig...
die würde doch dann auch da besser passen als hier, wenn es dir um dieses perspektivische geht...

zum üben finde ich das gut... hab das gefühl (da ich es von mir noch so gut kenne), dass du dich sehr gern auf viele spezielle aspekte konzentrierst, und etwas mehr theoretisch als praktisch angehaucht bist (was nicht schlecht ist)...
(hast schonmal von "scanner-persönlichkeit" gehört? erinnnert mich stark daran, würd mich da auch einordnen--- finde das interessant, aber daraus ergeben sich natürlich auch schwierigkeiten, voranzukommen...kann zumindest schnell passieren...
kann immer sehr empfehlen, sich das überschaubarer zu machen..mit einfachem anfangen, kugel z.b., die lichtlogik verstehen und üben, weil die haben wir dann später überall...
bzgl. der anderen thematik.. hand vor gesicht etc., und auch euer thema mit der kinnlinie....
schau dir das ggf. in kombi mit dem skelett an...wangenknochen ist meistens sichtbar oder zumindest erahnbar..wird oft vergessen...ebenso die kinnlinie, unterkiefer.... da hatte moni sehr gut schon drauf hingewiesen (würde nicht sagen, es sieht nun männlicher aus, es sieht stimmiger aus...
dann würd ich auch üben, die striche zu variieren, mit wenig druck zu arbeiten... dabei tonwerte (!!! siehe auch thema kugel).... du kennst auch das thema...details und überblick...letzteres lässt sich auch gut üben.... bevor wir etwas im detail betrachten, haben wir immer die große form... wenn du sowas übst, könnte ich wetten, wirst du immer besser... blick wird genauer (wissen wird immer unbewusster etc.).....
aber...du bist du und das ist gut so... für andere wirkt hier sicher das eine oder andere etwas durcheinanander... vor ein paar jahren hast du hier ja einiges theoretisches schon angesprochen..teils sehr interessant...ins praktische wolltest du da scheinbar noch nicht so gern, was ich aus eigenem empfinden sehr gut verstehe... dennoch war es z.b. bei mir auch genau das, was mich zurück hielt... und teils hatte ich 100 ideen, und letztlich hab ich mich im denken verzettelt und bin gar nicht zum praktischen gekommen..das scheint mir bei dir ähnlich...
daher war ich eingangs auch überrascht, dass du hier praktische übungen zeigen wolltest... hast du ja auch. gleichzeitig scheint aber das theoretische wieder anzuwachsen...

hoffe, das war jetzt nett genug geschrieben von mir.. .wollte nur mal meinen eindruck kurz mitteilen....
ich bin ja im grunde ähnlich, außer, dass ich bzgl. praxis ggf. etwas mehr erfahrung habe und dadurch einiges mitlerweile nicht mehr rein aus meinem theoriekopf sehen kann :)
und ich merke selbst, dass ich mich z.b. derzeit etwas verzettele, was z.b. photoshopmöglichkeiten angeht usw.... da bin ich froh, wenn mein kopf manchmal auch ruhe gibt...
(ps... klar, wissen ist wichtig, aber genaues schauen, in einen flow zu kommen, wo man viel guckt, vergleicht und darüber in einen zehnmal kreativeren zustand kommen kann..drück dir alle daumen)
 

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
Danke, René für Deinen sehr umfangreichen Beitrag, das war sicher nett genug; lieber klar und deutlich ausgesprochen, dann kommt es auch an. Ich muß das inhaltlich aber noch ein wenig durchdringen.

Was die Kinn-Ohren-Linie angeht, wäre allerdings zu sagen, daß es auch Frauen gibt, bei denen das stärker ausgeprägt ist, Maria Reining sei besipielhaft genannt:

https://www.operanews.com/Opera_News_Magazine/2014/4/Departments/Essentials.html

Die nannte man - wohl auch auf Grund ihrer Züge - die Generalin.

Nacchtrag: Daß mir die Umsetzung mißglückt ist, mag aber gut sein.
 

ReneHH

Forum-Guru
danke für das pic... ist recht unscharf und klein und auch wieder ein älteres *g* .... da ist es allerdings immer noch bedeutend weniger ausgeprägt, als bei deiner dame... okay, hier auch mehr die seitenansicht...
klar, muss ja nicht gleich alles glücken..hatte es aufgrund deiner antwort an moni geschrieben....
fände auch hier sinniger, etwas weiter zurück bei basics anzufangen... aber weiß ja, dass du das theoretische liebst und gern in verschieden themen springst, dass theorie teils stark anziehen kann, aber auch, dass sie manchmal auch den blick aufs wesentliche erschweren kann (daher oben meine erwähnung) :)
nimm meine worte oben nicht so ernst bitte.. geht mich eigentlich nichts an.. hab manchmal ein loses mundwerk *g*

schaue gern weiter rein und geb dir gern auch meine eindrücke wieder (werde mich aber auf technik bzw. kunstpraktische dinge begrenzen, auch wenn ich das eine oder andere darüber hinaus bei dir sehr interessant finde) :)
 

Zeichenfreund

Aktives Mitglied
Ja, das stimmt wohl, daß ich es wohl ein wenig (oder auch mehr) übertrieben habe, ich wollte ja nur mehr oder weniger meine Intention aufzeigen; Daß das Beispiel älter ist, ist weniger ein Zufall, diesen Typ hat man in den 30ern/40ern ganz gern „eingesetzt“, auch an Olga von Togni, Lauren Bacall, oder Tallulah Bankhead könnte man wohl denken und wenn ich lange nachdenke fallen mir weitere ein, leichter ausgeprägt findet man dergleichen wohl auch bei Kate Moss. Wenn nicht gerade der androgyne Typ en vogue ist, werden das die wenigen Frauen mit solcher Physiognomie wohl vielfach etwas optisch durch die Frisur usw. abzumildern versuchen oder eben durch die Wahl des Standpunkts beim Portraitieren.

Keine Sorge, in der Grundrichtung hast Du schon recht. Wobei ich der Meinung bin, daß Theorie und Praxis nicht immer zu trennen sind. So ist das Thema Licht/Schatten in extremer Weise von exakter Formkenntnis abhängig

Nachfolgendes hatte ich noch ohne Kenntnis Deines zweiten Posts geschrieben.

Nun ja, worum es hier geht, läßt sich nicht so ganz eindeutig sagen. Ich wollte zunächst nur den schlanken Typ Frau mit eher markanten Gesichtszügen von der Sorte Laufstegmodell zeichnen – damit habe ich mir immer etwas schwer getan – und hier auch mal bringen, da eine Kopie eines Photos von einem „Starphotographen“ für das Forum ausscheiden mußte, fing ich eben an, selbst ein wenig herumzubasteln, in diesem Kontext wurden dann die Fragen aus dem anderen Thread (Körperhaltung) relevant bzw. lief das eigentlich parallel; Hände standen bei mir auch wieder auf der Tagesordnung, das Thema Hände habe ich bis jetzt auch eher stiefmütterlich behandelt.

Daß ich eher theoretisch als praktisch angehaucht bin, stimmt wohl, das ist aber nicht nur „Ideologie“, sondern hat bei mir auch die Komponente, daß ich gesundheitlich bedingt ein wenig Probleme mit Motorik und Muskulatur habe. (Wobei das etwas schwankt, je nach Streß und Wetter usw, mit Tabletten oder Alkohol läßt es sich abmildern, aber nun ja...) Das äußert sich leider darin, daß ich oftmals nur schwer auf Sicht zeichnen kann. Das merke ich schon an einem ganz primitiven Beispiel: Anders als bei vielen Leuten, hat sich meine Handschrift nie in Richtung Druckbuchstaben entwickelt, während meine Handschrift prinzipiell wohl nicht zu beanstanden ist, sieht es oft nicht so schön aus, wenn ich ein Formular ohne groß auf die Schrift zu achten in Druckbuchstaben ausfüllen muß (mit dem Durchschnittsmann dürfte es aber noch mithalten). Es stimmt übrigens, das Problem mit dem Vorankommen kenne ich auch.

Das Thema Licht ist auf der Skizze noch nicht wirklich berücksichtigt, leider habe ich hier auch so ein wenig das Problem, daß ich wissen muß, was ich tue, weiß ich es nämlich nicht, endet es in Gekritzel, Radiererei oder ungleichmäßigen Grauschattierungen - vor allem, was die Finessen wie Augenpartie, Ohren, Nasenlöcher, von der Norm abweichende Formen usw. angeht. Woran das genau liegt, weiß ich nicht, ich hatte die Probleme mit Muskulatur/Motorik schon, bevor ich angefangen habe, ernsthaft zu zeichnen. Ich gehörte aber auch im Kunstunterricht jetzt nicht zu den Überfliegern. Darum wäge ich zuweilen einfach ab, ob ich jetzt versuche eine nicht völlig verinnerlichte Lichtsituation umzusetzen, mit dem Risiko alles zu zerzeichnen, oder es eben etwas unperfekt/falsch lasse.

Kugeln usw. habe ich durchaus schon beleuchtet/beschattet. Das muß allerdings auch noch gefestigt werden, bzw. ich muß vor allem den Transfer auf komplexe Formen beherrschen lernen, wobei da auch die Großen nicht immer akkurat sind bzw. Pauschallösungen anwenden, die eigentlich nicht korrekt sind.

Stimmt, ich zeichne jetzt schon ein paar Jahre, finde allerdings nicht immer Zeit dazu. Das Praktische habe ich eigentlich doch immer gehabt, ich zeige hier allerdings nicht allzuviel, entweder, weil es nur Übungen und keine Bilder sind, oder weil es nicht so ohne weiteres geht.
 

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