Hallo Freunde,
es war ein Satz mit X und es war wohl nix. Das Abpausen mit dem Smartphone und der App "Overlay Camera" ist ohne die Anwendung von zahlreichen Tricks und Hilfsmittel wirklich schwierig und gewöhnungsbedürftig. Daß das dennoch geht, will ich hier weiter ausführen.
"Ich sehe nix! Verdammt!, wo ist die Spitze meines Stiftes? Warum fuchtelt die Camera mit dem Focus die ganze Zeit herum? Wo ist nun die scheixx Kante? ..." Das sind die meisten Probleme mit dem man sich herumschlagen muß.
Tricks und Hilfsmittel für das Abpausen mit dem Smartphone:
1. Für gute Beleuchtung sorgen
Ohne eine gute Beleuchtung hat die Kamera Schwierigkeiten mit dem Autofocus. Außerdem sieht man selbst nicht viel auf dem Bildschirm. Und die Rasterlinien bei der Ausrichtung sieht man auch nicht. Und vor allem sieht man den Stift kaum.
2. Autofocus austricksen
Damit die Kamera immer schön scharf und deutlich sieht und nicht immer wieder mit dem Autofocus herumfuchtelt, bietet sich eine Autofocushilfe an. Es kann ein Stück ausgedruckter Text, Zeitung, kontrastreiche Figuren, etc. sein, das man in den freien Platz im Raster reinlegt und bei Bedarf verschiebt. Wenn man mit der Hand in den Rasterbreich zum Abpausen reingeht, dann versucht die Kamera auch nicht die Hand zu fokusieren. Dann sieht man auch die Spitze des Stifts deutlicher.
3. Hilfsmittel für die Justierung und Ausrichtung
Ausgedruckte und ausgeschnittene Kreuze, die man an die Ecken des Rasters legt, helfen bei der Ausrichtung des Bildausschnitts zu dem jeweiligen Raster. Sonst muß man die Raster auf der Leinwand viel stärker einzeichnen und hat dann Probleme mit der Überdeckung der Linien mit Pastellkreiden. Lieber schwache Rasterlinien einzeichnen, die man leicht übermalen kann.
4. Lupenaufsatz oder Zoom-Funktion des Betriebssystems nutzen
Der Bildschirm ist schon winzig genug. Ein 10 Zoll Android Tablet wäre natürlich die bessere Wahl. Ich habe nun mal den Smartphone und muß damit irgendwie zurecht kommen. So ist der Lupenaufsatz eine große Hilfe für mich. Es geht auch ohne den Lupenaufsatz: Einfach die Zoom-Funktion des Betriebssystems aktivieren (ist unabhängig von der App) und den gewünschten Bereich in den sichtbaren Bildschirmbereich schieben. Das ist auch eine große Hilfe.
5. Bildbearbeitung der Vorlage nötig
Damit man beim Abpausen die Kanten deutlich sieht, ist eine Bearbeitung der Bildvorlage nötig. Sonst sieht man auf dem ohnehin kleinen Bildschirm nicht, wo die Kante verläuft. Dass auch die Bildvorlage gerastert sein muß (wegen der Ausrichtung), ist klar. Aber die Rasterung sollte erst nach der Bildbearbeitung vorgenommen werden. Zu empfehlen ist eine Bildbearbeitungssoftware Photoshop oder GIMP. Da gibt es zahlreiche Filter, die eine bessere Kantenbetonung ermöglichen.
Manche Kantenbetonungsfilter sind völlig ungeeignet. Die vergrößern oder verkleinern dunkle oder helle Bereiche dabei und verschieben die eigentliche Bildkante etwas. Das darf natürlich nicht sein.
Beim Photoshop ist eine Kopie der Bildvorlage wie folgt zu bearbeiten:
Hochpassfilter anwenden, dann Helligkeit und Kontrast anpassen (Kontrast stark erhöhen), dann über die Transparenz der Ebene auf die Bildvorlage drübermischen.
Alternativ geht auch mit Sobelfilter (ist ja auch ein Hochpassfilter) und dann die restliche Kontrast- und Transparenzanpassung der Ebene.
Dieses bearbeitete Bild mit Raster dann an den Smartphone hochladen und dann beim Abpausen verwenden.
Alternative Abpausmethode mit dem (großen) LCD-Flachbildschirm und Folie:
Eine durchsichtige und farblose Folie über den LCD-Bildschirm legen. Bildausschnitt am PC auf 1:1 Zoom darstellen (Raster muß vollständig sichtbar sein und die Vergrößerung des Bildes muß mit dem Leinwand-Raster 1:1 übereinstimmen). Mit einem wasserlöslichen Folienstift die Eckenkreuze des Rasters an die Folie einzeichnen (braucht man für die Justierung und Ausrichtung auf der Leinwand). Dann wesentliche Kanten des Bildes mit dem Folienstift abpausen. Folie vom Bildschirm abziehen, auf der Leinwand in den jeweiligen Raster ausrichten und mit Paus-/Kohlepapier auf die Leinwand abpausen. Danach Folie reinigen und nächsten Raster vornehmen. Das ist zwar etwas zeitaufwendig, aber dafür viel genauer als mit dem Smartphone. Und man sieht die Bildkanten viel besser, den Stift vor der Nase auch und man kann Fehler leicht wieder korrigieren.
Beide Methoden kann man auch miteinander gut kombieren: Gesichtspartien mit Folie und unkritische Bereiche mit dem Smartphone.
Ich darf nun die angefangene Vorzeichnung (siehe Bilder unten) mit Pastellstiften ordentlich korrigieren. Ein Ausradieren der Vorzeichnung geht ja nicht. Die nächsten Raster werde ich mit den ausgeführten Tricks und Hilfsmittel hier weiter machen. Sonst wird das nix.
Dabei werde ich mich auch auf die wesentlichen Marker, die genau sind beschränken und den Rest mit der Hand nachzeichnen. Und wenn ich die Marker schwach einzeichne, sieht man die dann kaum noch. Das "Schummeln" auf der Straße wäre dann perfekt.
Dann auf einen neuen Versuch..
Servus