Farben lasierend, halbdeckend oder deckend

Ölpinselchen

Forum-Guru
Meine Frage ist folgende:

Aquarellfarben, Ölfarben oder Acrylfarben gibt es lasierend, halbdeckend oder deckend(opak).
Gibt es zwischen diesen einzelnen Materialen Unterschiede? Wenn ja welche?:quest60bl
Woran erkenne ich was lasierend etc. ist, ohne jedesmal auf die Tube schauen zu müssen, gibt es da eine Norm?:blink3:
Habe schon bei Ultramarin festgestellt daß es die in halbdeckend und deckend gibt, genauso wie bei van Dycke Braun, also doch keine Norm!!!!:exclamdan

Oder muß ich halt immer auf die Tube schauen.:00000726:
 
A

Amazone

Gast
Jede Farbe ist deckend oder lasierend,je nachdem wie du sie verdünnst oder wie dick du sie aufträgst.Und da man ja automatisch nach der Farbe schaut,die man vermalt,sollte das kleine Kästchen mit ins Auge fallen.
Gruß Volker
 

christhoma

Forum-Guru
Ria .. ob es deklarierte "Normen" gibt entzieht sich meiner Kenntnis .. meine Orientierung richtet sich immer nach den Angaben auf der Tube; wie Volker schon erwähnte, kleine Kästchen, die entweder total Schwarz (deckend), Diagonal halb Schwarz/halb Weiss sind halbdeckend oder total Weiss sind transparent .. dies sind
"Grundinformationen" .. wie Volker richtig schrieb: auch "deckende" Pigmente kann man transparent beeinflussen .. LG=Christian
 
K

karlwei

Gast
ich glaube deckende Farben kriegt man meist lasieren wenn man sie genug verdünnt, bei Acryl zuviel Wasser und die Farbe hällt nicht mehr, bei Ölfarbe zu viel Malmittel und es wird zu fett, das Bild wird stumpf. Besser ist es daher man nimmt die Farbe die man gerade braucht ohne viel zu verdünnen - daher lasierend oder deckend.
Ultramarin ist von Natur aus lasierend, nur die Zusatzstoffe bei billigen Farben machen sie halb deckend, daher teure Farben = viel Pigment wenig Zusatz und die Eigenschaften richten sich nach den Pigmenten - billige Farbe = mehr Zusätze und die Eigenschaften richten sich nach den Füllschtoffen/Kalk, Wachs usw.daher gibt es bei Ultramarin (auch bei anderen Farben) verschiedene Bezeichnungen, aber eine Norm gibt es schon.
LG Karl
 

Ölpinselchen

Forum-Guru
Ahha, wieder etwas schlauer.:angel_3:
Habe auch nur deshalb gefragt, weil ich faul bin. :00000726:
Beim Kauf von Farben schaue ich nämlich nicht hin was die sind, lasierend usw. deshalb auch meine Frage, ob man sich irgendwas merken kann.
Eine Brücke sozusagen.
:00001753:Danke Euch für Eure Mühe, auf meine Frage zu antworten.
Wünsche noch einen schönen Abend.:00000293::00000293:
 

Merlin

Forum-Guru
So, so,
nun bin ich aber sehr hoch erstaunt, nach dem letzten Acrylbild, das Du hier eingetellt hast. Wer hat es nun wirklich gemalt.............nach Deinen Kenntnissen.

Übrigens, als Du in einem meiner Malkurse warst, waren genau diese kleinen viereckigen Kästchen Thema der Kurse ( sogar mit von mir erstellten Mekblättern)
Tja neues blondes fast 35 Jahre jüngeres Avantar, da vergisst Blondie doch einiges
 
Zuletzt bearbeitet:

Ölpinselchen

Forum-Guru
Merlin, für diese Verleumdung könnte ich dich eigentlich jetzt drankriegen.
Dieses Foto wurde letztes Jahr gemacht und dieses Acrylbild habe ich vor 4 Zeugen "ALLEINE" gemalt.
Du bist jetzt weit über das Ziel hinausgeschossen.

Ich hatte eigentlich gehofft, daß Du Deine Bösartigkeit abgelegt hast.
 

Ölpinselchen

Forum-Guru
So ich habe mein Foto groß jetzt hochgeladen. Ich will noch erwähnen, daß ich nicht geliftet bin und auch kein Botox gespritzt habe
Sonja, ich würde Dir raten, hüte Deine Zunge.
 

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bruno

Senior Mitglied
Um mal kurz zum Thema zurückzukommen... ;-)

Karl hat natürlich völlig Recht. Die Transparenz bzw. Opakheit ist eine Eigenschaft des verwendeten Pigmentes bzw. der verwendeten Pigmente (bei vorgemischten Tubenfarben). Manche Pigmente sind von Natur aus transparent, andere sind von Natur aus deckend oder halbtransparent/halbdeckend.

Bei billigeren Farben ("Studienfarben" etc.) mischen die Hersteller da entsprechende Füllstoffe mit rein, die dann oft die Transparenz verringern. Auch bestehen billigere Farben oft nicht aus nur einer einzelnen Sorte Pigment, sondern es werden dann halt mehrere Pigmente/Farben gemischt um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Und sobald auch nur eine der zur Mischung verwendeten Farben/Pigmente deckend ist, beeinträchtigt das zwangsläufig die Transparenz der ganzen Mischung.

Teurere Farben (sog. "Artist's Quality") bestehen soweit möglich gerne aus nur einem einzelnen Pigment und nicht aus Mischungen. Und da bestimmt wie oben gesagt schlicht und ergreifend die Eigenschaft des verwendeten Pigments auch die Transparenz bzw. Deckkraft.

Zum Lasieren sind natürlich Farben die von Natur aus schon transparent besonders gut geeignet. Insbesondere Schmincke/Mussini hat sehr viele schöne Lasurtöne im Programm, wenn's Ölfarbe sein soll. Aber auch mit Farben die eigentlich deckend sind kann man lasieren, wenn man ihre Transparenz mittels Verdünnung mit speziellen Lasur-Malmitteln erhöht oder wenn man sie nur dünn genug aufträgt, so dass die darunter liegenden Farben noch durchscheinen.

Acrylfarben sollte man nicht zu stark mit Wasser verdünnen, denn dann verliert der Acrylbinder der in den Farben drin ist seine Bindekraft und kann nach dem Trocknen keine ausreichend stabile Schicht bilden. D.h. der Acrylfilm ist nach dem Trocknen dann nicht mehr stark genug die Pigmentkörnchen festzuhalten. Geht man dann später mit einem feuchten Tuch oder erneut mit einem feuchten Pinsel über das Bild lösen sich die Pigmente leicht wieder ab.

Mehr als 15-30% Wasser sollte man bei Acrylfarbe nicht zumischen (die genaue Menge wo die Grenze liegt variiert natürlich auch je nach Fabrikat). Das ist aber kein Problem, wenn man die Acrylfarbe nicht mit Wasser sondern mit farblosem Acrylbinder verdünnt. Kann man in kleinen Fläschchen kaufen, der Binder ist im flüssigen Zustand milchig-weiss, ist nach dem Trocknen aber komplett durchsichtig. Im Prinzip ist der Acrylbinder den man seperat in Flaschen kaufen kann sowas wie Acrylfarbe ohne Pigment, denn der Binder ist auch in der Tubenfarbe mit drin. Das ist auch der Grund warum Acrylfarbe nach dem Trocknen stets etwas dunkler ist als im nassen Zustand. Denn auch der Binder in den Tubenfarben ist solange die Farbe noch nass ist milchig-weiss und wird erst beim Trocknen durchsichtig und farblos.

Mit Acrylbinder kann man damit seine Acrylfarbe unbegrenzt "verlängern", so dass sie farblich immer "dünner" und damit transparenter wird, ohne dass die Bindekraft nach dem Trocknen leidet. Daneben kann man natürlich sowohl für Acryl als auch für Ölfarben spezielle Lasurmedien kaufen, die heissen dann auch so.

Ob eine Farbe transparent oder deckend / halbdeckend etc. ist kann man i.d.R. an der Tube erkennen, die meisten Hersteller verwenden ein System mit mehr oder weniger "ausgefüllten" Rechtecken, um diese Eigenschaft zu kennzeichnen. Mit etwas Übung weiss man aber auch bald auswendig, welche Farben transparent sind und welche nicht.
 
K

karlwei

Gast
Hallo bruno !
hast du wieder einmal sehr gut und mit viel Wissen verständlich erklärt:00001753: ,
allerdings habe ich den Eindruck eigentlich interessiert es es in diesen Thread niemand, da geht es um was ganz anderes.:00000684:
Ich für meinen Teil fühle mich Verarscht...:00000570: und werde mir in Zukunft noch sehr genau Überlegen ob ich in diesen Forum noch auf eine Frage Antworte, auch wenn ich zu den Thema Bescheid weiß.
LG Karl
 

Ölpinselchen

Forum-Guru
Hallo Karl und Bruno,

es braucht sich bei mir niemand "Verarscht" fühlen.
Meine Frage war ernsthaft und ehrlich.
Das mit den Kästchen das wußte ich schon und auch die Bedeutung, meine Frage war, gibt es eine "Faustregel", wo ich sagen kann, die Farbe z.B. (Ultramarinblau) ist lasierend, halbdeckend oder deckend und zwar immer gleich.
Wie ich jetzt hier erfahren habe, ist dem nicht so. Ich muß also in Zukunft genau auf die Tube schauen.
Ich habe immer "Blind" gekauft und erst zu Hause gemerkt, daß die Beschaffenheit der Farbe eine ganz andere ist, als ich wollte.
Die Antwort von Bruno war für mich auch sehr lehrreich.
Ich werde in Zukunft beim Kauf mehr darauf achten.
Ich danke Euch und wünsche einen schönen Freitag.
 

Rioja

Aktives Mitglied
Hallo bruno !
hast du wieder einmal sehr gut und mit viel Wissen verständlich erklärt ,
allerdings habe ich den Eindruck eigentlich interessiert es es in diesen Thread niemand
Stimmt nicht. :) Es interessiert mich ebenfalls und bedanke mich für die ausführliche Info.
Viele Grüße
Rioja
 
K

karlwei

Gast
.. na dann ist es ja gut !:00000281:
Ich hatte nur den Eindruck es wurde nur eine Frage gestellt, so zum Zeitvertreib und um wieder mal was zu schreiben, bei so was fühle ich mich einfach Vera... (Merlin hat ja geschrieben du weißt bereits das mit dem transparent usw.).
Ob nun der Avatar stimmt oder nicht ist für mich als Maler auch nicht wichtig, ob nun Botox oder nicht hat nun in einen Malerforum auch nix zu suchen, auch in einen wo das Gequassel schon lange Vorrang vor dem Sachlichen hat.
Trotz alle schau ich immer wieder gerne herein, es gibt ja noch sehr gute Maler und manches mal auch gute Beiträge. Meine Bilder zeige ich auch sehr gerne her, nur mit den Tips da wird´s in Zunft nicht mehr viel von mir kommen.
Ps.: Euren Streit solltet ihr besser mit PM ausfechten
LG Karl
 

Ölpinselchen

Forum-Guru
Nur noch ganz kurz, dann ist das auch für mich erledigt.
Ich habe hier nicht angefangen jemand zu beleidigen, das war wie immer Merlin.
Ich muß mir nicht alles gefallen lassen und manches geht halt nicht über PN.
Es sollen auch andere erfahren.
Ich habe hier noch niemanden beleidigt und meine Fragen waren immer ehrlich.
So das es war von mir und jetzt ist Schluß.
 

Johndell

Senior Mitglied
Noch zur Ergänzung: Transparente Farben haben besitzen Farbtöne die man so im Masse Ton nicht erkennt, wie wenn man direkt nur in die Tube schaut. Sie entfalten sich erst in voller farbbracht wenn weiße oder andere helle Untergründe das Licht zurück reflektieren und erst dann ihre Leuchtkraft entfalten.

Ich habe mal ein Beispiel Bilder hoch geladen in dem der Farbton in der Masse Pech schwarz wirkt, und erst ausgestrichen sich voll entfaltet. Es gibt wirklich sehr viele solcher Töne wie die transparenten Oxid-Pigmente oder auch einige grün Pigmente mit dieser Eigenschaft.

In dem Sinne sind diese Pigment auch sehr sehr flexibel. Man kann zum einen den Vollton nutzen für eine tiefen Brillanz, die Lasur Eigenschaft an sich oder aber auch in Kombination mit anderen Pigmente die die Lasur Eigenschaft aufhebt und sogar den Farbton völlig ändert. Alle Farb-Nuancen so eines Pigmentes können auf vielerlei Hinsicht voll und umfangreich genutzt werden.

Ich würde daher nicht von einem Pigment abgeschreckt sein wenn es Transparent ist oder deckend, man muss dann nur ausprobieren und üben diese Eigenschaften zu nutzen und in der Malerei eben berücksichtigen.
Manche Bilanz eines Farbtons ist dann auch nur so zu nutzen und mit anderen deckenden Farben gar nicht so zu erreichen, man braucht sie auch in bestimmten Situationen.
 

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Mario

Senior Mitglied
und werde mir in Zukunft noch sehr genau Überlegen ob ich in diesen Forum noch auf eine Frage Antworte, auch wenn ich zu den Thema Bescheid weiß.
LG Karl

das mit dem Überlegen mach ich schon lange, wenn jedoch jemand etwas von mir wissen möchte, mir ein PN schreibt bin ich immer gerne bereit, soweit ich es weiss, ausführlich Antwort zu geben.
 

Gabriele

Senior Mitglied
Die Frage ist vielleicht jetzt doof, aber bei der Ölmalerei heißt es Fett auf mager. Wenn ich jetzt einen lasierenden Farbton benutzt habe (unverdünnt weil ja schon durchscheinend) und noch eine Lasur legen möchte und vielleicht noch eine, geht das denn?
 

Perry

Senior Mitglied
Moin.

Gute Frage Gabriele.

Solche Unsicherheiten, sind es unter anderem, die mich momentan doch eher zu Acryl als zu Öl greifen lassen.

LG
Perry
 

Mario

Senior Mitglied
Hallo Gabriele,
hallo Perry,

Fett auf Mager soll man deshalb beachten, da die magere Farbe schneller trocknet als die Fette.

Malt man nun mit einer mageren auf einer fetten und ist die fette noch nicht voll durchgetrocknet, was meist eh erst nach einem Jahr der Fall ist, dann reisst die magere Farbe oben sobald die fette Farbe untendrunter anfängt zu trocknen, denn die magere Farbe ist ja schon trocken und daher nicht mehr elastisch.

Aber um auf Eure Frage mit der Lasur zurück zu kommen. Zum einen ist in den Tubenfarben soviel Malmittel daß man jede Farbe lasierend auftragen kann. Bei diesen hauchdünnen Schichten ist es unerheblich, denn es ist alles gleich eingestellt was die Farbe betrifft.

Mit Malmittel daher immer sparsam umgehen.
 

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